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Pian del Lupo (1406 m) Santuario di Santa Elisabetta

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Auffahrten

Von Jan – Die Westrampe von Pont Canavese zur Pian del Lupo hat zwei Gesichter: ein sanftes Schafsgesicht bei Steigungen von 6 bis 7 % bis Frassinetto und ein bissiges Wolfsgesicht danach.
Im quirligen Pont Canavese, wenn man so will dem letzten Vorposten der Zivilisation auf der Nivolet-Passstraße, windet sich die SP45 in weiten Kehren in Richtung Nordosten den Hang empor. Auch wenn die Auffahrt bis Frassinetto vornehmlich im Wald verläuft, ergeben sich in den Kehren immer wieder tolle Ausblicke. In Kehre 5 zum Beispiel, die weit nach Westen zurück verläuft, hinunter auf Pont Canavese mit den beiden Wachtürmen vor dem engen Einschnitt des Orcotals in Richtung Nivolet.
In den gerade nummerierten Kehren öffnen sich hingegen Blicke Richtung Cuorgnè und der piemontesischen Tiefebene, die aber nur am Horizont hinter Cuorgnè und dem Sacro Monte de Belmonte erahnbar ist. Besonders schön ist dieser Ausblick am Ortseingang von Frassinetto, wo ein Parkplatz zu einem Panoramabalkon ausgebaut wurde. Hier prangt auch ein rosafarbenes Giro-d’Italia-Fahrrad als Erinnerung an die 13. Etappe 2019, die hier hinunterführte.
Bis Frassinetto ist die Straße zweispurig ohne Mittelstreifen ausgebaut. Ein Bus verkehrt hier sogar noch bis in die oberen Ortsteile. Wir aber biegen am Ende der Bebauung von der Hauptstraße nach rechts ab, der Beschilderung zur Pian del Lupo folgend. Kurz darauf gilt es in Chiapinetto geradeaus zu fahren, obwohl die offensichtlich breitere Straße nach links in eine Sackgasse führt.
Ab hier folgen wir nunmehr einem Almweg, der äußerst unrhythmisch nach oben führt, und im verwunschenen, moosbewachsenen Wald auch kaum Blicke hinab freigibt. Das ändert sich nur kurz in einer weiten Linkskehre (rechts am Hang liegen einige Ferienhäuser), die uns gleich wieder in den dichten Wald eintauchen lässt. Direkt nach der folgenden Rechtskehre wird der steilste Teil eingeläutet. Auf 1,4 km Länge steigt man hier ca. 155 Meter, auf den ersten hundert Metern nach der Kehre liegt die Steigung bei 17 %
Dann aber lässt die Steigung nach, die Straße erreicht die Hochebene und unter uns liegt die piemontesische Tiefebene in voller Pracht da. Ein wundervoller Anblick und eine tolle Belohnung nach einer anstrengenden Auffahrt!
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Dolce Vita
Von Droopy

Die Ostanfahrt ist die klassische Variante auf den Berg, denn sie folgt dem Weg zum Santuario della Visitazione di Maria Vergine a Santa Elisabetta, welches auf 1211m an exponierter Stelle bereits fantastische Blicke in die Tiefebene des Canavese bietet. Für die Nicht-Bibelfesten unter den Lesern, der Name der Kirche erinnert an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Verwandten Elisabeth (auch bekannt als Mariä Heimsuchung). Bis zur Asphaltierung des Überführungsstücks Anno 2019 auf der Anhöhe war die Straße für Rennräder mehr oder weniger eine Sackgasse und ein Insidertipp. Der Autor konnte nach fast zehnjähriger Wartezeit endlich die Überfahrt angehen und wurde nicht enttäuscht. Einer der schönsten Straßen und Gipfelziele im gesamten Piemont. Obwohl das Anstiegsprofil wenig Gnade verspricht, fährt es sich dabei doch besser als gedacht. Denn abgesehen von wenigen Steilstücken, wo es auf 14 Prozent hochgeht, pendelt sich die Straße meist recht gleichmäßig zwischen 9-11 Prozent ein. Das lässt sich sogar nachlesen: Geradezu vorbildlich haben die lokalen Behörden jeden Kilometer ein Schild für Velofahrer aufgestellt, was die verbleibenden Streckenkilometer, die aktuelle Meereshöhe und die durchschnittliche Steigung für den nächsten Kilometer anzeigt. Dazu ist die Wegeführung mehr als attraktiv, zahlreiche „Tornanti“ und Richtungsänderungen geben immer wieder frischen Schwung und laden ein, kurz zur Entlastung aus dem Sattel zu gehen und einen starken Tritt beizubehalten. Weitere Watt spart der ausgesprochen gute Asphalt, der dem einspurigen Sträßchen den letzten Pfiff gibt. Traumnote, hoffentlich hält das lange so an. Bis auf ein paar Anlieger besteht auch kein großes Verkehrsaufkommen. Nochmal Traumnote. Dafür gibt es neben der Straße erstmal wenig zu sehen, denn wir bleiben im Laubwald versteckt. Erst etwa auf 1000m Seehöhe treten wir in eine Almenlandschaft ein und fahren auf die mächtigen Hänge und Ausläufer des Gran Paradiso zu.  Ein paar Schwünge weiter stehen wir dann bereits am Santuario di Santa Elisabetta. Hier hat es auch einen Brunnen mit eventuell gesegnetem Wasser, wer kann das schon wissen. Ausrollen gilt aber nicht, denn kurz vor dem Ende gibt es dann nochmal ein paar giftige Rampen wegzudrücken, bevor das fabelhafte Schild mit dem Giro-Symbol den Scheitel ziert. Und nochmal Aussicht satt: Traumnote #3. Für die Abfahrt nach Pont Canavese gilt dann aber erstmal kurz aufpassen, auf den ersten zwei Kilometern bröselt der Asphalt schon wieder langsam weg, dafür hat es dann später eine ziemlich breite Straße und wahnsinnig lange Abfahrt zum runtersurfen.


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