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Pikes Peak (4301 m)

Auf 3910 m.

Auffahrten

Von morgar

Von Colorado Springs aus sieht man schon den Gipfel des Pikes Peak, aber der Anstieg beginnt im Grunde genommen zwanzig Kilometer westlich in der kleinen Ortschaft Cascade auf 2250 m Höhe. Man startet also schon auf einer bedeutenden Höhe, quasi auf Höhe des Pordoijochs, aber man muss noch 31 Kilometer zurücklegen, bis auf 4300 m Höhe.
Der Start der Auffahrt ist gut ausgeschildert, sodass man keinen Fehler machen kann. Es gibt sogar einen Bogen als Willkommensgruß zum Pikes Peak Highway; der Spaß kann also beginnen. Auf dem ersten Kilometer gibt es Steigungsspitzen von 11 bis 12 % genau bis zur Mautstation, wo es flach wird und man Luft holen kann. Vermutlich dient das Flachstück der einfacheren Zahlungsabwicklung, ein Auto (bis 5 Personen) kostet 50 Dollar, ein Fahrrad 15 Dollar, ein übertriebener Preis, aber man hat keine Wahl.
Nachdem der Geldbeutel erleichtert wurde, zieht die Steigung wieder heftig an auf bis zu 11 %. Danach wechseln sich Steilstücke mit Erholungspausen ab, bis man am Crystal Reservoir ankommt. Ab dort nimmt man die Zeit bei der Motorsportveranstaltung Pikes Peak Highway Hill Climb, bekannt auch als Race to the clouds. Stand 2015 hält der Rallyefahrer Sébastien Loeb den Streckenrekord mit 8 min 13 sec....ich glaube nicht, dass einer von uns mit seinem Fahrrad schneller war.
Desweiteren ist die Auffahrt nicht übermäßig schwierig: Ansteigende Passagen wechseln mit Flachstücken ab. Erst wenn die ersten Serpentinen auftauchen, nistet sich die Steigung bei 9 bis 10 % ein und das Leiden beginnt. Ungefähr in der Mitte dieses Steilstücks, auf Höhe des Glen Cove Inns (3940 m, dort war früher ein Skigebiet), verschwindet die Vegetation und die Aussicht verbessert sich. An jener Stelle gibt es eine Art von Brems-Kontrollstation für die Autos, die vom Gipfel abfahren. Falls die Reifentemperatur zu hoch ist, werden die Fahrer gebeten, ihr Gefährt auf einem Parkplatz abzustellen. Praktischerweise hat man dort das Restaurant gebaut, sodass man beim Warten ein Bierchen zu sich nehmen kann. Für Fahrräder gibt es keine Kontrolle, man stürzt sich einfach zu Tal.
Jetzt folgt der schönste Streckenabschnitt: verschiedene Serpentinen in kahler Landschaft mit spektakulären Ausblicken. Die Steigung bleibt bei 10 %, was auf fast 4000 m Höhe ziemlich hart ist. Zum Glück kann man am Devils Playground Luft holen, denn es kommt ein kurzes Gefälle, auf dem man die Landschaft noch mehr genießen kann. Aber man hat noch nicht alles geschafft, der Gipfel ist noch fern, denn es fehlen noch drei Kilometer mit ungefähr 10 %. Man merkt die Höhe bei jedem Pedaltritt, jede Anstrengung fällt schwer und die Atmung beschleunigt sich enorm.
Die wenigen Wolken am Himmel sind auf einmal ganz nah, fast kann man nach ihnen greifen, und der Himmel strahlt in einem tiefen Blau. Dieses Naturwunder bestaunend kommt man auf dem Gipfel an. Um einen herum ist alles tief unten, denn es gibt nichts Höheres in der Gegend.
Bei unserem Besuch hatten wir nur vier Grad am Gipfel. Glücklicherweise gibt es ein Restaurant und einen Souvenirladen zum Aufwärmen. Natürlich kaufte ich dort ein Andenken. Wie oft fährt man schon mit dem Fahrrad auf über 4000 m….

Das Höhenprofil wird ab einer Höhe von ca. 3400 m leider nicht korrekt dargestellt.


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