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Porfayi (553 m)

CIMG4032.

Auffahrten

Von kletterkünstler – Die lange Auffahrt ins einsame Venn beginnt wahlweise im Selterschlag oder in der Gülcherstraße in Eupen. Wir durchfahren ein Wohngebiet und passieren das Wetzlarbad auf noch ebener Straße. Hinter einer Fabrik zur Linken und Tennisplätzen zur Rechten halten wir uns an einer Gabelung leicht rechts und tauchen auf holprigem Wege sogleich in den Laubwald ein, wo wir den Schildern zu den Knotenpunkten 58 und 57 folgen.
So pedalieren wir auf häufig verschmutztem Wege noch recht locker durch den Wald, denn noch ist der Weg sehr gut fahrbar, auch wenn er nicht in bestem Zustand ist, was hier auch niemand erwarten dürfte. Es ist schließlich verrückt genug, dass hier im Hertogenwald und dem Hohen Venn so viele asphaltierte Wege existieren, auf die sowohl Natur als auch Menschen sicher verzichten können. Sei’s drum! Unser Weg führt uns nun tendenziell gen Osten. Wenn sich der Wald zur Linken lichtet, wird es erstmals richtig haarig, denn angesichts einer Mischung aus Schotter und Asphaltresten ist nun ein bisschen Akrobatik gefragt. Reiner Schotter würde sicher mehr Spaß machen. Wir folgen hier übrigens in weiten Schwüngen dem Lauf der Hill, einem der Hauptbäche des naturgemäß wasserreichen Venns.
Spaß macht das nicht wirklich, ist man doch zu sehr damit beschäftigt, den gröbsten Schotterbänken aus dem Weg zu gehen sodass man auch nicht wirklich dazu kommt, die einsame, karge, raue und doch zugleich liebliche Landschaft um einen herum zu genießen und ausgiebig zu begutachten – es sei denn, man hält einfach mal an, da man hier ja eh nicht schnell vorankommt und somit auch keinen Schwung verliert,
Schließlich aber geschehen noch Zeichen und Wunder: Hinter einer Spitzkehre finden wir uns nämlich plötzlich auf tadellosem Asphalt wieder. Wo kommt der denn jetzt her? Klingt komisch, ist aber so. Etwas steiler wird es nun auch, doch ist das alles kein Problem. Angesichts des Untergrunds würde man sich vermutlich nun auch über 20 % freuen. Die sind es aber bei weitem nicht. Doch es wäre ja zu schön, um wahr zu sein, würde das nun bis oben so weitergehen. Und so wird unser Vorwärtstrieb nach rund 80 auf Asphalt absolvierten Höhenmetern auf einer Lichtung auf 480 Metern Höhe wieder jäh gestoppt, oder besser gesagt, gebremst. Diese verteilen sich allerdings auf knapp 2,5 meist märchenhaft waldige Kilometer sodass es insgesamt nicht sonderlich steil zugeht.
Was noch zu sagen, da eben vergessen wurde: Kurz vor der Spitzkehre und damit dem Beginn des vorübergehenden Asphaltabschnitts passieren wir linken Hand etwas vom unserem Weg abgelegen einen kleinen Stausee. Hier wird die Hill aufgestaut. Ein Forstweg zweigt zu dem kleinen Staumäuerchen ab.
Aber zurück ins Venn, dessen Hochfläche wir nun langsam erreichen oder bereits erreicht haben. Unser Weg ist nun fortan durchgehend geschottert, was weniger schlimm ist als es klingt, denn dieser Umstand ist abermals besser als das Brems-Gemisch weiter unten. Tatsächlich ist der feine Schotter zwischen den Fichten-Monokulturen sehr gut zu befahren. So steuern wir auf zumeist schnurgeradem Wege bei nur leichter Steigung der offenen Vennfläche entgegen. Wenn nicht Horden von Wanderern diese Gegend überfallen, ist es wahnsinnig still und im dichten Nebel gar ein wenig gespenstisch hier oben.
Schließlich folgen noch einmal zwei wohltuende Kurven auf nun etwas gröberem Schotter, dann öffnet sich die raue Hochmoorlandschaft endgültig und wir erreichen kurz darauf die lang ersehnte Hütte namens Porfayi inmitten des wallonischen Venns. Dort können wir uns nun auf einer Bank niederlassen und die Stille und Einsamkeit genießen, ersetzt der Schotter doch durchaus die Schwierigkeit, die die Steigung mangels Steilheit nicht bieten kann.

Bis zur Nationalstraße sind es nun rund vier wellige Kilometer, die zunächst noch geschottert, später dann asphaltiert sind. Bei dichtem Nebel dürfte die Stimmung vor der Kulisse einzelner, z.T. abgestorben ausschauender Bäume inmitten des Hochmoors unschlagbar sein.

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