Port de Larrau (1573 m)
Auffahrten
Nordrampe von Larrau
11,7 km | 986 Hm | 8,4 %
Doch soll man sich über die flachen Meter freuen? Wird es dadurch anderswo nicht noch steiler? Es folgt der leichteste Abschnitt. Durch Wiesen hindurch schlängelt sich das gute Asphaltband bei durchschnittlich 7&nsbp;% der Waldgrenze entgegen. Kurz vor dem Wald sind kurze, kunstvoll übereinander gelegte Serpentinen - ein Hochgenuss. Bei schönem Wetter ist diese Ecke vermutlich auch landschaftlich wunderschön, da man freien Blick auf die gegenüber liegende Felswand mit den an ihr lebenden Gänsegeiern hat. Wegen des Regenwetters konnten wir leider unsere ornithologische Neugier nicht befriedigen. Dabei hätte ein wenig Abwechslung dem Gemüt gut getan, pendelte der Steigungsprozentmesser ab nun praktisch nur noch zwischen 10 bis 16 %.
Ist der Wald durchquert, stellt sich Ärger über den miserablen Strassenbelag ein. Tiefe Riefen und Schlaglöcher bremsen einen zusätzlich. Nach der Felsnase, die in einer Linkskurve umfahren wird, öffnet sich der Blickwinkel und die Passhöhe des Vorpasses Col d'Erroimendy wird sichtbar. Bei anderen Pässen würde man nun „geschafft“ denken, nicht jedoch beim Erroimendy. Er wirft einem nochmal alles entgegen was er zu bieten hat, bis zu 16 % Steigung. Auf den letzten 500 m müssen 70 m überwunden werden. Erst dann ist man oben angekommen.
Auf der 4,5 km langen Weiterfahrt zum Port de Larrau verliert man kaum an Höhe. Dann steigt die Straße am Hang entlang führend leicht an, ehe sie nach einer scharfen Linkskurve für die verbleibenden 1,5 km bei 10 % zur spanisch-französischen Grenze führt.
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Südanfahrt ab Abzweigung NA-2011/NA-140
10,8 km | 690 Hm | 6,4 %
Die spanische Seite unterscheidet sich am Port de Larrau in den Steigungsprozenten und im Straßenbelag deutlich von der französischen. Mit der Auffahrt von Süden entgeht man der ruppigen Schinderei des Nordaufstiegs, verpasst dabei aber die Genussabfahrt auf der Südseite oder anders formuliert: die knapp 700 Höhenmeter des Südanstiegs fahren sich entspannt und ruhig, und die meditativen Pedalierer kommen voll auf ihre Rechnung. Ein paar wenige Male einen Gang hoch- oder runterschalten, zur Sicherung des Flusses kurz aus dem Sattel und schon steht man auf dem Port de Larrau. Von der Abzweigung der NA-2011 von der NA-140 auf knapp 900 m Höhe winden sich die ersten zwei Drittel der Strecke mit 6 bis 7 % aus der waldigen Südflanke der Pyrenäen durch Föhrenwälder und Weideflächen an die Baumgrenze. Auf dem letzten Drittel bleiben die Bäume, die im unteren Teil zum Teil noch Schatten spendeten, zurück und geben den Blick auf die Bergkette und den Radfahrerrücken der Sonne frei. Ein Kilometer vor der Passhöhe durchfährt man einen kurzen Tunnel, wo der Kulminationspunkt bis auf wenige Meter bereits erreicht ist. Brunnen oder andere Erfrischungsstellen gibt es auf der ganzen Strecke keine, die Trinkflaschen müssen also unten im Tal gefüllt werden.
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