Rifugio Sorgenti del Piave (1830 m) Passo Col di Caneva
Auffahrten
Südauffahrt von der Cima Sappada
8,4 km | 557 Hm | 6,6 %
Dann geht es direkt in den Anstieg. Der erste Kilometer kurvt noch um die Ortschaft und ist eine Einbahnstraße, auf dem Rückweg kommen wir hier also nicht mehr vorbei. Die Charakteristik des Anstiegs ist insgesamt sehr unrhythmisch: Nach konstanter Grundsteigung folgen immer wieder kleine Steilstücke mit kurzfristig zwischen 12 und 16 % Steigung, an denen das schmale Piavetal überwunden wird. Das klingt schlimmer, als es ist, denn zwischendurch rollt es auch mal wieder flach daher und der Landschaftseindruck ist insgesamt großartig. Das Tal ist eng und mit kräftigen Nadelbäumen bewachsen, die junge Piave gurgelt kräftig talwärts und die Beine sind (hoffentlich) noch frisch.
Der erste Wegpunkt ist dann rechter Hand das Rifugio Piano del Christo, das der Autor uneingeschränkt empfehlen kann (nach der Bergfahrt): regionale Küche, gemütlich, freundlich. Hier im unteren Teil des Anstieges staut sich die Piave jetzt etwas auf und es sind an verstreuten Picknick-Plätzen noch viele Ausflügler unterwegs. Bis zum zweiten Rifugio, der Baita Rododendro, nach etwa vier Kilometern dürfen noch Fahrzeuge auf die Strecke. Nach der nächsten Serpentine wacht dann aber eine Schranke über die Einhaltung des Fahrverbots – gut so!
Halbzeit und Bergfest. Der Anstieg bleibt jetzt hochprozentig und eine weitere Serpentinensteilstufe stellt sich als besonders giftig heraus. Ist diese Prüfung geschafft, bleibt es zwar anspruchsvoll, aber die steilsten Stücke sind bewältigt. Im oberen Teil ändert sich der Landschaftscharakter, das Tal weitet sich und die Vorfreude auf den Gipfel steigt bereits. An Almwiesen entlang schwenkt der Weg irgendwann westwärts und wir können stets entlang fantastischer Ausblicke auf die Karnischen Dolomiten pedalieren. Zur Quelle dann ein Endspurt auf abgeflachtem Stück. Da ist er nun, der Born der Piave. Friedlich plätschert die Quelle hier oben und zieht lauschig durch die Bergwiesen.
Wer wenig später von Sappada in Fahrtrichtung San Pietro di Cadore fährt und das breite Flussbett sieht, wagt kaum zu glauben, dass über einen solch kurzen Abstand aus einem Rinnsal ein so gewaltiger Bergfluss werden kann. Der Asphalt ist übrigens auf der gesamten Strecke tadellos. Im unteren Abschnitt sollte bei der technischen Abfahrt dann jeder etwas Vorsicht und Rücksicht walten lassen.
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