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Sella del Perrone (1257 m)

Perrone10.

Auffahrten

Von AP

Diese Westauffahrt ist nirgendwo mehr als punktuell 8% steil, mit Kilometersteigungsschnitten, die kaum einmal über 6% hinausgehen und meistens darunter liegen. Sprich der Weg mutet lang an mit seinen 27km Strecke, man kommt aber ziemlich schnell voran. Als Startort legen wir die gepflasterte Piazza Roma fest, den Eingang zum Zentrum von Piedimonte Matese. Der Name des Ortes ist Programm, er liegt am Fuß des südöstlichen Matese. Von der Ebene um den Fluß Volturno herum steigt die Straße schon an bis ins Zentrum, aber diese Höhenmeter schlabbern wir.

Von der Piazza Roma an führt die Straße (SP331) nach Westen aus Piedimonte Matese heraus in Richtung Campobasso. Bis zur ersten markanten Kurve der Auffahrt hat man das eigentliche Ortsgebiet schon hinter sich gelassen. Im folgenden schmiegt sich die Straße an den steilen Südabfall des Matese und führt nach Osten, oberhalb von Piedimonte Matese entlang. Ausblicke gibt es hier jede Menge, nur bewegt man sich noch nicht wirklich weit oben.

Vor dem nächsten Ort der Auffahrt, Castello del Matese, folgt die Straße einem schluchtartigen Einschnitt und führt aus diesem hoch zu der Ortschaft, die man nach 6km Fahrt erreicht. Fürs Auge bietet Castello del Matese wenig und ist auch schnell abgehakt. Dahinter überquert man eine Art von Hochfläche, von der aus man die zweite Gebirgsstufe des Matese mit dem nächsten Ort, San Gregorio Matese, vor sich sieht. Bis zu jenem Ort durchfährt man eine Handvoll Serpentinen am dicht bewaldeten Hang. Die Steigung ist dort etwas höher als gewohnt, aber nur für wenige Meter. San Gregorio Matese, doppelt so weit entfernt von Piedimonte wie Castello, wirkt ein bißchen wie an den Hang geklebt, die Häuser sind hier eins über dem anderen geschachtelt. Man passiert einen Aussichtspunkt, der möglicherweise die Piazza des Orts darstellt, fährt aus dem Ort heraus und über eine Serpentine wieder in den oberen Teil hinein. Von dort aus schaut man weit über den Ort hinweg auf Castello del Matese und das Vorland des Matese darunter.

Hinter San Gregorio Matese bringt die nächste Serpentine einen Richtungswechsel nach Osten, und diese Richtung behält man nun bis zum Pass auch grob bei. Bei einem Weiler oberhalb von San Gregorio mit der Chiesa di Santa Croce fällt die Straße kurz ab, dann geht es über viele Kilometer im Bergwald voran. Ab und an sieht man vor sich die Gipfel des südlichen Matese.

Am oben erwähnten Passo del Miralago kommt man nach etwa 20km Fahrt an. Nun weicht die Streckenführung vom schnellsten Weg zum Pass ab. Anstatt in die Hochfläche hinein biegt die Straße von der Hochfläche weg und führt an der Südseite des Monte Giumenti entlang. Hinter einer Kuppe (dies ist die oben erwähnte Kreuzung mit der Piste von Piedimonte Matese) fällt sie über einige Kilometer ab, zuerst durch eine wunderschöne Almlandschaft, dann durch einen dichten grünen Laubwald. Erst am Ende des Gefälles, an dem man den östlichen Zipfel der Hochfläche erreicht, schneidet die Straße die Hochfläche. Warum sie nicht direkt durch die Hochfläche führt, ist schwer zu sagen, denn auf dem Satellitenbild sind Pisten zu erkennen, die man als Straße nutzen könnte. Entweder ist dieser Teil der Hochfläche zu sumpfig für eine feste Straße, oder die Besitzer der Weiden dort haben sich gegen den Ausbau einer Straße gewehrt.

Jedenfalls führt die Landstraße direkt hinter dem letzten Rest Hochfläche wieder in den Wald hinein und nach einer letzten Serpentine geradeaus auf den Pass zu. Diese letzten Kilometer sind die langweiligsten, denn im Wald sieht man außer Bäumen nichts. Oben an der Sella gibt es ebenfalls keine Aussicht, auch kein Gasthaus. An der Kreuzung steht nur ein kleiner überdachter Picknickplatz.


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