Serfaus (1427 m)
Auffahrten
Nordostauffahrt von Ried im Oberinntal
10,8 km | 608 Hm | 5,6 %
Die Straße führt nun 1,3 km am Fels entlang bis zur nächsten Kehre. Nennenswerte Ausblicke ergeben sich dabei durch den Baumbestand nicht. Nach weiteren 400 m folgt die dritte Kehre. Es folgen 700 m bei nicht nachlassender Steigung bis zur nächsten Kehre, auf welche direkt die nächste folgt. Kurz darauf folgt eine weitere solche Kehrenkombination, ehe die Straße wieder für 1,2 km ohne Kehre auskommt. Dabei lichtet sich nun der Wald und gibt den Blick auf das obere Inntal und die gegenüberliegenden Berge in Richtung Kaunergrat frei.
Durch Wiesen hindurch führt die Straße nun bei nicht nachlassender Steigung gen Westen. In der nächsten Kehre öffnet sich nun auch erstmals der Blick in Richtung Fiss und Serfaus. Den Zielort selber sieht man jedoch noch nicht. Es folgen nach jeweils etwa 400 geraden Metern Kehren 9 und 10. Nach etwa 5 km geht die Steigung kurzzeitig auf 5 % zurück, um jedoch noch ein letztes Mal bis zur nächsten und letzten Kehre auf 8 % anzuziehen. Dort befindet sich der Abzweig über Fisserhöfe nach Ladis.
In Richtung Serfaus geht es aber auf der bekannten Straße weiter, und nun flacht die Straße bis Fiss (1377 m) zunehmend ab, um im Ort sogar kurzzeitig in eine Abfahrt überzugehen, die uns wieder ein paar Höhenmeter kostet. Kurz hinter dem Ort geht es bei einer Seilbahn nun wieder in einem 180-Grad-Bogen hinauf. Gegenüber des Ortes Fiss hat man nun eine gute Sicht auf die bereits zurückgelegten letzten Kehren des Anstiegs.
Nach weiteren 600 m bei nur noch mäßiger Steigung erreicht man den Ortseingang von Serfaus und einen großen Parkplatz, da der Ort selbst größtenteils autofrei ist. Der Endpunkt dieser Steigung liegt aber noch etwa 2 km weiter an der Komperdellbahn auf 1427 m Höhe. Dazu folgt man einfach der Straße durch das beschauliche Serfaus hindurch. Die Fahrt endet dann nach 10,8 km unspektakulär auf einem Parkplatz ohne nennenswerte Aussicht.
37 Befahrungen Befahrung eintragen
Alternative Nordostanfahrt über Ladis
12,3 km | 575 Hm | 4,7 %
Die Auffahrt teilt sich die ersten 800 m mit der direkten Auffahrt nach Serfaus, in der ersten Kehre nimmt man jedoch die Ausfahrt nach rechts in Richtung Ladis. Es folgt ein nahezu gerade verlaufender Kilometer, auf dem die Steigung stetig zunimmt und stellenweise 13 bis 14 % erreicht.
Die erste Kehre verschafft keine Erleichterung, ermöglicht aber einen schönen Blick in das Oberinntal. Es geht mit deutlich über 11 % weiter, und erst mit Erreichen des Grashangs fällt die Steigung auf unter 10 %.
Mit etwa 8 % Steigung nähert man sich mit Hilfe einer weiteren Serpentinenkombination dem Ortseingang von Ladis, wo es dann spürbar flacher wird. In der engen Spitzkehre im Ort ist Vorsicht vor entgegenkommenden Fahrzeugen geboten, da diese nicht einsehbar ist.
Nach dem Ortsaugang werden nochmal 10 % erreicht, danach führt die Straße mit mäßiger Steigung durch die Graslandschaft und trifft hinter Fisser-Höfe auf die direkte Straßenverbindung von Ried. Dieser folgt man nach rechts in den letzten steileren Abschnitt nach Fiss.
Ab Fiss geht es wellig bis zum Hochpunkt weiter, und man kann bei einem Blick über die Hochebene aufatmen.
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Südauffahrt von Tschupbach
5,7 km | 482 Hm | 8,5 %
Von Pedalgeist
Diese Auffahrt ermöglicht seit 2021 eine dritte, durchgehend asphaltierte Variante, noch besser: aus Süden, sodass Serfaus keine Sackgasse mehr aus Norden ist, sondern die beidseitige Durchfahrt auch feiner Flüsterpneus ermöglicht. Der Haken an der Sache ist, man muss für den ersten Teil besonders gut gestählte Waden mitbringen. Dazu kann man gleich im Ausgangsweiler Tschupbach im Gasthof Tschuppbach einkehren, der gegenüber der hübschen Mariahilfkapelle mit Zwiebelturm seine Gäste empfängt. (Die Schreibweise des Ortes ist mit einem „p“, der Gasthof verwendet „pp“, vielleicht eine alte Schreibweise. Wer einkehrt, kann mal nachfragen und hier berichten.) Wikipedia erzählt uns, dass trotz der nur acht Häuser die Besiedlung ins Jahr 1427 zurückreicht.
Tschupbach gehört überraschend bereits zur Gemeinde Serfaus, obwohl uns zum Hauptort noch je nach Verfassung lästige oder launige 490 Hm bevorstehen mit Steigungsspitzen von über 14 %. Die Schweißperlen werden sich indes ungleich verteilen. Müssen wir im unteren Teil bis Stadlwies und noch ein wenig weiter mit Hochprozentigem kämpfen, ebbt die Straße im oberen Bereich gemütlich ab. Zunächst aber fahren wir ein minimal kleines Stück von Gasthof und Kapelle über den ebenso benannten Tschupbach zur Einfahrt nördlich auf der L 65, die parallel zur B 180 verläuft und zugleich Teil der Radroute Via Claudia Augusta ist. Eine Infotafel erzählt über Bergkäse zur Römerzeit. Die Auffahrt wird dann Autos durch eine elektrische Schranke verwehrt, für die nur Berechtigte wohl eine codierte Karte haben. Das Fahrverbotsschild war hier abgedreht. Bei der Verzweigung Stadlwies war die Schranke geöffnet, dafür konnte man deutlich Fahrverbotsschild mit Zusatz „ausgenommen Wanderer und Biker“ lesen. Sicherheit für den richtigen Weg gibt uns nochmal ein MTB-Wegweiser „763 Römer-Weg / Serfaus – Fiss – Ladis“, zur anderen Seite weisen Wanderwegweiser nach Serfaus, eine klassische Straßenausschilderung gibt es hingegen nicht.
Die Route beginnt gleich mit extrem eng gewendeten Kehren, derer fünf mit labbrigen Tafeln, die wie DIN-A4-Blätter aussehen, durchnummeriert sind. Der steile Hang ist in den Kehren teils durch Mauern befestigt, die abschüssigen Seiten mit Holzplanken gesichert. Neben dicht aufgerückten Felsen bieten Fichten und Kiefern Schatten, aber auch ein paar Birken mischen sich drunter. Hat man das Kehreneldorado hinter sich, folgt eine lange Gerade. Der noch neu wirkende, dunkle Asphalt mündet in Stadlwies auf die bereits länger bestehende Straße nach St. Georgen, wo die gleichnamige Kirche steht, die die älteste Reliquiensammlung Tirols beinhalten soll. Für St. Georgen müsste man in Stadlwies von der durchgehenden Geraden nach Serfaus rechter Hand abzweigen. Genau genommen ist der Abzweig eine Kehre, in deren Auslauf die neue Straße nach Tschupbach gesetzt wurde. Weder St. Georgen noch der Weiler Stadlwies sind vom Abzweig zu sehen, man müsste mindestens die Kurve als Exkurs anfahren. Trotzdem bekommen wir in diesem Bereich Aussicht ins Inntal geschenkt, danach mehr auf die Bergwelt.
Nach Serfaus fahren wir also geradewegs weiter, dann bereits moderater eine nicht nummerierte Doppelkehre. Nun können wir aufatmen und haben die zweistelligen Prozente endgültig hinter uns. Die Straße schleicht bald leicht gewunden am Hang entlang und verliert dabei immer mehr an Steigungsintensität. Almwiesen und Panorama auf Serfaus können wir als Promenadenfahrt genießen. Die Endhöhe ist bereits ca. 1 km vor dem hier markierten Endpunkt an der Seilbahnstation nahezu erreicht. Unsere Fahrt zum Zentrum können wir über die Zeno-Brücke noch abkürzen. Die avantgardistisch wirkende Fußgängerbrücke passt eigentlich nicht zu den traditionellen Häusern, aber der stark vom Skitourismus geprägte Ort ist sonst auch ein bunt gewürfelter Stilmix.
Anmerkung: Die ehemalige Beschreibung der hängenden Sackgasse St. Georgen wurde gelöscht, da jetzt eine durchgehende Verbindung aus dem Inntal bis Serfaus besteht. Die wenigen älteren Befahrungseinträge beziehen sich auf die alte Sackgasse. St. Georgen gibt es zwar noch, aber nur noch als Restsackgasse, wie oben in der Beschreibung erwähnt. Dabei würde man noch ca. 1 km und 100 Höhenmeter abwärts fahren und nachher zurück wieder rauf.
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