Splügenpass (2113 m) Passo dello Spluga
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Zum Beispiel Rätische Alpen Relaxed vom 19.07. bis 26.07.2025
Auffahrten
Immer wieder weisen Hinweisschilder auf 4 Tornanti hin, 4 Kehren also, als hätte der Baumeister diese günstig im Bausatz bekommen, denn insgesamt, so haben Uwe Schneider und Sohn Benni gezählt, sind es 54 Kehren von Chiavenna zum Pass. Immer wieder werden kleine Orte durchfahren, die einen daran erinnern, in Italien zu sein. Nach gut 11 km und ca. 750 Hm bei sehr unregelmäßiger Steigung erreicht man den Lago del Prestone und eine Ansammlung mehrerer Dörfer. Hier ist das erste lange Flachstück des Passes natürlich mit Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme.
Kurz nach dem Ort Corti teilt sich die Splügenstraße. Nach links biegt die längere und straßentechnisch entschärfte Variante ab, welche zunächst weiter dem Tal folgt und dann am hinteren Talschluss empor steigt. Für uns zählt jedoch nur die direkte alte Straße, welche sich nun zu einem Steilhang der Extraklasse entwickelt. Engste Kehren, Galerien und Tunnel bieten Fahrspass pur. Gegenüber diesem herrlichen Straßenbau sind die Serpentinen am Stilfser Joch weitaus ausladender und harmloser. Zudem gewinnt man bei durchschnittlich ca. 9 Prozent schnell an Höhe. Ein atemberaubender Blick nach unten ins Tal eröffnet sich immer wieder dem, der nah an den linken Straßenrand fährt und über die Böschung schaut. Dieses 4 km lange faszinierenste Teilstück des Splügen endet in Pianazzo, wo sich die Straße mit der anderen Variante wieder vereint.
Gemeinsam geht es gleichbleibend steil weiter bis nach Stuetta (1861 m), wo man plötzlich einen Kulissenwechsel erlebt: Hatten bis eben noch rollende Hügel das Bild beherrscht, auf denen hier und da ein kleines, graues Steinhäuschen stand, so eröffnet sich auf einmal der Blick auf den Lago di Monte Spluga, dessen Ostflanke die Passtraße auf 4 km folgt. Dieses zweite Flachstück bietet die Möglichkeit der Erholung for dem letzten Akt.
In Montespluga, der letzten Ansiedlung vor dem Splügenpass, verlässt man den See wieder, in dem sich bei gutem Wetter die Hänge des Monte Cardine (2467 m) spiegeln, und geht das letzte, drei Kilometer lange Teilstück an, das Steigungsspitzen von bis zu 10 Prozent aufweist. Hier windet sich die Straße wiederum nach oben, die Bergwelt zeigt sich von ihrer besten Seite. Der Splügenpass liegt hinter einem Hang versteckt, um den sich zweihundert Meter vor dem Pass eine Kurve nach links zieht.
Wer hier noch eine Sprintattacke fahren will, sollte das Zollhinweisschild im Eingang der letzten Kehre zum Anlass nehmen.
Der Splügenpass lässt sich trotz seiner Länge meist angenehm fahren, da auf den einzelnen Teilstücken relativ konstante Steigungen zu fahren sind. Lediglich das erste Teilstück ist eher unregelmäßig. Trotzdem ist der Splügen durch den enormen Höhenunterschied und die Länge zu den Premiumanfahrten der Alpen zu zählen – und durch die Straßenführung zu den schönsten dazuhin. Top-Auffahrt.
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Vom Dorf Splügen (1457 m) oberhalb der Via Mala geht es durch ein Seitental hinauf zum Splügenpass. Direkt am Ortsrand beginnt die Steigung mit einer ersten Rampe, gefolgt von einigen Serpentinen über einen Wiesenhang. Mit erträglicher Steilheit gewinnt die Straße so schnell an Höhe und man genießt noch den Blick auf Splügen, bevor man in den Wald eintaucht.
Nun schlängelt sich die Straße am Hang entlang bis auf einen Talboden, der die Möglichkeit zum Durchatmen bietet, denn hier ist es deutlich flacher. So kann man schon mal den Blick hinauf zur Passhöhe genießen. Nachdem man die Bäume hinter sich gelassen hat, folgt eine lange Gerade das Tal hinauf, und hier darf man schon mal etwas Vorfreude entwickeln auf den bevorstehenden Schlussanstieg.
Am Ende der Geraden biegt die Straße nämlich nach rechts ab und windet sich in 10 vollkommen akkuraten Serpentinen den Hang hinauf. Mit welcher gewissenhaften Regelmäßigkeit die Schweizer diese Straße angelegt haben, lässt sich am besten von der obersten der Kehren erkennen: alle gleich lang und im gleichen Abstand zueinander. Es folgen noch ein paar – weniger symmetrische - Windungen bis zum Schweizer Zollhaus, das etwas unterhalb der Passhöhe liegt. Kurz darauf erreicht man auch schon den höchsten Punkt, auf dem die Italiener einst ihren Schlagbaum errichtet hatten. Kontrollen gibt es zwar heute keine mehr, aber einen Personalausweis sollte man schon dabeihaben, passiert man doch eine EU-Außengrenze.
Insgesamt eine landschaftlich schöne, kurzweilige und nicht allzu anstrengende Auffahrt, die übrigens auch als Abfahrt sehr empfehlenswert ist.
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