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Sportheim Böck (1452 m) Alpspitzbahn

Alpspitzbahn .

Auffahrten

Von Jan – In Nesselwang zweigt die Straße An der Riese mit einem Hinweisschild in Richtung Alpspitzbahn von der B310 nach Süden ab. Fast flach führt diese zum Parkplatz der Talstation, an dessen Anfang wir allerdings nach rechts in den Anfang der Steigung abbiegen.
Bei noch mäßigen Steigungswerten passieren wir links die Talstation der Alpspitzbahn, rechts ein Wasserbecken, bevor uns die einzige Serpentine nach links in den unheilvollen Hang führt.
Wir überqueren die Sommerrodelbahn in einer leichten Rechtskurve. Auf dem folgenden Kilometer bis zur Mittelstation, der parallel zur Liftanlage verläuft, steht ein Schnitt von 19,4 Prozent an. Das oben erwähnte weithin sichtbare Steilstück ist dabei noch einigermaßen gnädig, erst im anschließenden Waldstück werden die vorerst höchsten Steigungswerte von ca. 31–32 % gemessen. Hier ist die Steigung so hoch, dass der mit Heldenkurbel ausgestattete Autor nicht mehr im Wiegetritt fahren konnte, da sein Trizeps der Belastung nicht stand hielt (Muskelkater ebendort am Folgetag).
Hat man diesen Wald überlebt, wird es etwas flacher, und voller Hoffnung auf das Ende des Asphaltbelags und einer damit verbundenen Erlösung passiert man die Mittelstation. Ja, man „passiert“ sie, denn das Unheil nimmt weiter seinen Lauf: die weiteren 400 m sind wieder äußerst steil, unterbrochen von einem kurzen Flachstück, in dem von links die ebenfalls in Nesselwang beginnende, geschotterte Maria-Trost-Mautstraße einmündet. Hier steht ein Hinweisschild: Nadelloch (1250 m).
In einer Rechtskurve führt der Fahrweg nun auf ein weiteres Wäldchen zu, in dem die Steigung wahrscheinlich ein weiteres Steigungs-Maximum erreicht.

Zumindest war die Steigung zu hoch für diesen späten November-Abend. Erstmals überhaupt in meiner Radkarriere scheiterte ich an einem Anstieg – nicht, weil die Straßenbeschaffenheit eine Weiterfahrt nicht zuließ, sondern weil ich zu schwach war. Ich verschob die Bezwingung kurzerhand und drehte um. Mein mir entgegen kriechender Mitstreiter nahm es mir nicht übel bzw. jubilierte innerlich, und so genossen wir gemeinsam kurz die grandiose Aussicht, hier am Nadelloch, bevor wir gemeinschaftlich unsere Schmach eingestanden und hinabrollten, wo der altersweise Quetscher uns erwartete.


Beschreibung der Reststrecke ab dem Nadelloch von Vollhorst  (1,2 km, 223 Hm).
Nach dem Nadelloch (1250 m Höhe) zieht sich die Straße in einer kurzen Linkskurve auf eine freie Wiese, um dort die Steigungswerte wieder an die 25-Prozent-Marke zu treiben. Hier haben sogar Leute geklatscht (ob aus Belustigung oder Mitleid konnte ich nicht feststellen). „Auf geht’s Buam, nur noch einen Kilometer“ hoams gsogt.
Wenn diese 200 m lange Rampe überstanden ist, kommt eine 90-Grad-Rechtskurve, und das Grauen bekommt ein Gesicht. Auf dem kurzen, 18-prozentigen Flachstück sollte man die gesamte Straßenbreite ausnutzen, denn danach kommen 400 m, auf denen Erholung nicht möglich ist – man glaube mir, wenn ich sage, dass dies vorher bei 18 % durchaus geht.
Also rein in den Wald, man kann das Ende schon erahnen. Nach den ersten 150 m kommt dann die Ernüchterung, es geht nach einem leichten Linksknick genauso schlimm weiter. Nach 250 m erreicht man eine Lichtung, die man in einer knackigen Linkskurve überquert. Noch eine kurze Rampe und es wird merklich flacher.
Nun kommt tatsächlich ein wirkliches Flachstück, das allerdings 200 m nicht asphaltiert ist. Danach wendet sich die Straße noch einmal leicht nach rechts und grüßt mit einer leckeren 24-prozentigen, 300 m langen Schlussrampe, dann ist der Spuk vorbei.
Von oben glotzen irgendwelche Touristen runter, und ich verfluche sie dafür. Mir ist sogar die Lust auf eine Hopfenbrühe vergangen. Das war echt nicht mehr lustig. Die Abfahrt ist wahrhaft mit Vorsicht zu genießen, wir haben aus Angst die Felgen könnten zu heiß werden, öfter angehalten.

Zur Steigung:
Die 200 steilsten Höhenmeter werden auf einer Strecke von nur 750 m erklommen (man bedenke das Flachstück zwischen drin). Eine genaue Messung der Steigung war mit dem Edge 705 wegen der vielen Bäume leider nicht möglich, es ist allerdings bedeutend übler, als das 30-Prozent-Steilstück im Wäldle vor der Mittelstation. Ein kurzer Blick auf das mit der Messung völlig überforderte Gerät zeigte mir 32 % an. Ohne übertreiben zu wollen, gehe ich von Schlimmerem aus, lasse mich aber gern von empfangsstärkeren GPS-Gerätebesitzern vom Gegenteil überzeugen.

Ich kann dem Anfangsteilbeschreiber nur beipflichten, dass es sich hier um eine wahrhaft schlimme Rampe handelt. Zum Vergleich haben wir am nächsten Tag die im Vergleich harmlose Grüntenhütte in Angriff genommen. Es war zwar hart, da dies die dritte Wand in drei Tagen war, aber nach einer Befahrung des Sportheims war die Grüntenhütte selbst in der Mittagshitze bedeutend angenehmer als der Vortag.
Da ich die Hörnerbahn und das Nebelhorn noch nicht mit dem Renner befahren habe, kann ich hierzu keine Vergleiche anstellen. Auf jeden Fall komme ich erst ans Sportheim zurück, wenn die anderen beiden Sachen erledigt sind – sonst altere ich zu schnell.

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