Starleggia (1570 m)
Der Splügenpass dürfte vielen ein Begriff sein. Die lange und anspruchsvolle Südanfahrt von Chiavenna gehört zur einigermaßen exklusiven Gruppe der 1800-Höhenmeter-Anstiege der Alpen, und weist sogar einige Kehren mehr als das legendäre Stilfser Joch von Prad auf. Ächzend und schwitzend werden nur wenige einen längeren Blick auf die gegenüberliegende Talseite werfen, geschweige denn einen Gedanken daran verschwenden, die dortigen Straßen zu erkunden. Dabei gibt es dort zwei Auffahrten, welche eine Befahrung durchaus lohnen. Es sind dies die Straßen zu den Ortschaften Olmo / San Bernardo Scanabecco relativ weit unten im Tal sowie das hier beschriebene Starleggia weiter oben.
Starleggia befindet sich oberhalb von Campodolcino (dem größten Ort entlang des Splügenpasses) auf ca. 1550 m Höhe auf der westlichen Talseite, fast 500 Meter oberhalb von Campodolcino. Hat man den Wald erstmal hinter sich gelassen, eröffnen sich immer wieder tolle Blicke auf die Splügenpassstraße, welche am gegenüberliegenden Hang ihren spektakulärsten Abschnitt hat, nämlich die Serpentinen und Galerien hinter Campodolcino.
Auffahrten
Ostauffahrt von Campodolcino
6,3 km | 484 Hm | 7,7 %
Die Auffahrt nach Starleggia beginnt beim Campingplatz von Campodolcino und ist sogar durch ein richtiges Schild (Länge, Höhendifferenz, Neigung) gekennzeichnet, welches zu fotografieren der Autor natürlich zielsicher verpasst hat. Die Straße verläuft größtenteils im Wald, erst im oberen Teil verlässt man diesen. Jedoch hat man bereits zuvor immer wieder tolle Blicke auf die Splügenpassstraße, welche am gegenüberliegenden Hang ihren spektakulärsten Abschnitt (Serpentinen und Galerien nach Campodolcino) hat. Nach Kehre Nummer vier passiert man eine Brücke über eine Steinlawine, welche eine Bresche in den Wald geschlagen hat – ebenfalls ein eindrucksvolles Bild.
Die Steigung ist während der gesamten Auffahrt sehr gleichmäßig und gut fahrbar zwischen 6 und 9 Prozent, insgesamt 15 Kehren sorgen für Abwechslung und das tolle Gefühl des «sich in die Höhe Schraubens». Zudem herrscht, abgesehen von wenigen Wochen in der sommerlichen Hauptsaison (Stichwort «Ferragosto»), kaum Verkehr, und die Straße ist in einem guten Zustand. In Starleggia selber angekommen, gilt es die schöne Aussicht und das schmucke Bergdorf zu bewundern sowie die Ruhe zu genießen.
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