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Sveta Gora (681 m) Skalnica, Monte Santo di Gorizia

Denn statt 30% sind es höchstens 20%.

Auffahrten

Von AP – Man beginnt die Pilgerreise zum Heiligen Berg außerhalb von Solkan, einem Vorort von Nova Gorica, an der Solkan-Brücke, die laut Hinweistafel die größte Steinbogen-Eisenbahnbrücke der Welt ist. Die Kreuzung direkt neben der Brücke ist ziemlich verkehrsbelastet, weil praktisch jeder, der ins Sočatal hinein oder aus dem Tal hinaus fährt, dort vorbeikommt. Der Berg ist an der Kreuzung unübersehbar ausgeschildert. Wen dort die Leseschwäche überkommt, der kann sich auch räumlich orientieren, denn die Kirche auf der Sveta Gora ist schon von unten zu sehen.
Die ersten Meter der Auffahrt sind alles andere als attraktiv, da man an einem hässlichen Steinbruch geschmückt mit einem Zementwerk vorbeikommt. Dahinter fängt aber größtenteils bewaldetes Gebiet an, was sich bis oben hin auch nicht mehr wesentlich ändert. Ab und an stehen Restaurants am Wegesrand. In einem dieser Gasthäuser nahm der Autor sein Mittagsmahl ein. Die Qualität war „so lala“, oder besser gesagt: die Sveta-Gora-Straße muss man nicht wegen diesem Essen hoch- und runterfahren.
Steigungstechnisch bleibt auf den ersten zwei Kilometern alles im grünen Bereich, was nicht nur am Bergwald liegt. Und der dritte Kilometer ist sogar ziemlich flach. Aber nur der voreilige Pilger würde die Auffahrt als überstanden betrachten und sich in zu frühen Lobpreisungen ergehen. Der schwere Teil dräut am Horizont. Genau am Ende des dritten Kilometers, an einer Stelle, an der die Straße durch offenes Gebiet verläuft und man einen weiten Blick über Nova Gorica/Gorizia hat, muss man dem Hinweisschild nach der Sveta Gora folgen und links in eine enorm steile und ziemlich schmale Straße abbiegen. Wen es interessiert, die Hauptstraße führt ins Hinterland der Bainsizza.
Auf den ersten Metern der Stichstraße steht ein Schild am Wegesrand, das auf Steigungsspitzen von 15–30 % hinweist. Die 30 % sind maßlos übertrieben. Zwar ist dieser zweite Abschnitt der Auffahrt, wie schon drei Sätze vorher gesagt, ordentlich steil und man gewinnt 370 Hm auf 2,8 km, aber die 30 % Steigung muss man anderswo suchen. Die Maximalsteigung liegt bei etwas über 20 % hinter der markanten Serpentine mit dem Holzkreuz und dem Kapellchen an der Seite.
Aber auch ohne 30 % Steigung muss man kräftig treten, um auf den Heiligen Berg zu gelangen. Nun ja, so eine Wallfahrt ist auch nicht als Zuckerschlecken gedacht. In anderen Weltgegenden robbt man auf den Knien um die heiligen Berge, dagegen sind die wenigen Kilometer auf dem Rad an der Sveta Gora doch ein Klacks.
Zum zweiten Streckenabschnitt sei noch gesagt, dass die Straße trotz einiger Serpentinen einen eher eintönigen Eindruck hinterlässt, denn im Gedächtnis bleiben nur drei lange, scharf ansteigende Geraden im dichten Wald, auf denen man sich wie eine quetschende Schnecke fühlt. Bei Besuch des Autors an einem Sonntag waren zudem ziemlich viele Autos und Busse auf dem Weg zur Sveta Gora unterwegs. Die meisten Pilger scheuen eben doch die körperliche Anstrengung auf der Wallfahrt. Lustigerweise begegneten dem Autor im Gipfelbereich ein paar Ausflügler, die sich lauthals darüber beschwerten, dass der Weg vom etwas tiefer liegenden Parkplatz bis zur Kirche so anstrengend wäre. Schade eigentlich, dass man sein Gefährt nicht direkt neben der Kanzel parken kann…
Wem die letzten Absätze der Beschreibung zu negativ tönen, der sei versichert, dass sich die Auffahrt trotzdem lohnt. Der Blick von oben ist wie bei so vielen Wallfahrtskirchen schon etwas Besonderes. Und man sieht von der Sveta Gora aus zwei der großen europäischen Gebirge gleichzeitig, nämlich die Alpen und das Dinarische Gebirge.

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