Tillenberg (723 m) Dyleň-Westflanke, Mittelpunkt Europas
Der Gipfel des Dyleň ist nur von der tschechischen Seite aus mit dem Rennrad zu erreichen. Die deutsche (westliche) Seite ist allerdings ebenfalls rennradrelevant und soll in diesem Eintrag, der nach der deutschen Bezeichnung des Berges benannt ist, beschrieben werden.
Es handelt sich um ein schmales, asphaltiertes Sträßchen, das in Bad Neualbenreuth beginnt, in den Wald am Westhang des Dyleň hinaufführt und schließlich südlich von Bad Neualbenreuth wieder auf die Staatsstraße 2175 trifft. Sein Daseinszweck ist also, im Unterschied zu vielen anderen Straßen, keineswegs offensichtlich. Vermutlich besteht er in der touristischen Erschließung eines der zahlreichen Mittelpunkte Europas, der sich zufällig auf dem Dyleň befindet. Dieser Mittelpunkt ist aber nicht mit dem Rennrad zu erreichen, sondern nur auf dem sogenannten „Sauweg“ (einem Wanderweg, dessen Belag seinem Namen alle Ehre macht). Im direkten Vergleich mit der Auffahrt auf den Dyleňgipfel auf der tschechischen Seite sind als Vorteile der bessere Belag und die Tatsache, dass es sich nicht um eine Sackgasse handelt, zu nennen. Die Nachteile bestehen in den naturgemäß bescheideneren Höhenmetern und in der mangelhaften Aussicht am Hochpunkt.
Wenn man schon mal in der Gegend ist, bietet sich übrigens ein Abstecher zum Grenzlandturm an, der keinesfalls mit seinem knapp zwanzig Kilometer weiter südlich gelegenen Bärnauer Pendant verwechselt werden darf. Die Auffahrt zu diesem Turm ab Bad Neualbenreuth fällt nur ganz knapp unter die Lex Kackwelle, nennt sie doch in der härteren (nördlichen) Variante 97 Höhenmeter und eine QDH von 76 ihr Eigen. In der Nähe des Turmes befinden sich eine Einkehrmöglichkeit sowie ein Modell im Maßstab 1:6 des Tillenberg-Schutzhauses, das bis 1947 auf dem Dyleň stand.
Auffahrten
Nordwestauffahrt von Bad Neualbenreuth
4,9 km | 189 Hm | 3,9 %
Startpunkt ist „Martha's (sic) Getränkemarkt“ an der Staatsstraße 2175, die an dieser Stelle Tirschenreuther Straße heißt. Grenzlandturm, Mittelpunkt Europas und Tillenberg sind gut sichtbar ausgeschildert. Zuerst durchfahren wir die Raiffeisenstraße und die Tillenstraße, an deren Ende wir rechts abbiegen. Sofort zieht die Steigung an. Nach knapp einem Kilometer erreichen wir eine kleine Kapelle an einer Weggabelung. Links geht es hier zum Grenzlandturm, wir halten uns aber rechts und sehen schon den Dyleň vor uns aufragen. Das Profil verflacht etwas, bevor wir nach gut drei Kilometern bei einem Wanderparkplatz in den Wald eintauchen. Hier wird es wieder steiler, die oben ausgeschilderten 14% sind aber maßlos übertrieben. Aussicht gibt es keine und auch der Hochpunkt ist eher unspektakulär: er zeichnet sich nur dadurch aus, dass es halt wieder runter geht.
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Westauffahrt von der Staatsstraße 2175
3,3 km | 156 Hm | 4,7 %
Wir starten auf der Staatsstraße 2175 in der Nähe von Ernestgrün, knapp zwei Kilometer südlich von Bad Neualbenreuth. Die ersten anderthalb Kilometer geht es in offener Landschaft nur behutsam bergauf. Das ändert sich mit dem Eintritt in den Wald, denn hier werden auf kurzen Abschnitten immer wieder zweistellige Prozente erreicht. Die nicht vorhandene Aussicht kann somit auch nicht wirklich genossen werden. Die Quälerei hat erst am Hochpunkt ein Ende.
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