Tioga Pass (3031 m) Yosemite-Nationalpark-Pforte

Auffahrten
Die östliche Anfahrt zum Tioga-Pass beginnt nahe des kleinen Weilers Lee Vining, wo man vom großen, meist vierspurigen Highway 395 in die kleine, aber qualitativ sehr gut ausgebaute Landstraße 120 in Richtung Westen abbiegt. Diese Auffahrt hat eine Länge von 19,4 km von der Abzweigung auf 2084 m über dem Meeresspiegel bis zum Hochpunkt auf 3031 m, d.h. es sind 947 Höhenmeter bei einer gemittelten Steigung von 5% zu überwinden.
Zunächst führt die Tioga-Passstraße 120 etwas stärker bergauf und kurz danach relativ flach mit nur noch 2-3 % Steigung mehrere Kilometer entlang des Lee Vining Creeks. Erst, wenn man die Schranke erreicht und hinter sich gelassen hat, geht es mit konstant ca. 10 % Steigung zügig und stark weiter bergauf. Diese Schranke wird schon im Herbst geschlossen und erst im Frühsommer, d.h. Ende Mai/Anfang Juni wieder geöffnet, also ist die Straße offiziell nur in einem sehr kurzen Zeitrahmen mit dem Auto benutzbar. Als Radfahrer kann man jedoch, so wie der Autor es tat, schon im April oder Anfang Mai sein Rad einfach an der Schranke vorbei wuchten und weiter hinauf fahren. Der fleißige Schneeräumdienst des Yosemite-Parks hat in dieser Zeit schon den gesamten Schnee von der Straße geräumt und neuer kommt dann nur sehr selten mal nach, also ist die Straße komplett schneefrei befahrbar. Ein paar Erdrutsche mit Felsbrocken und Steinen auf der Straße kann man mit dem Rad locker umfahren. Das einzige Problem dabei ist, dass die Ticketverkaufsstelle oben auf der Passhöhe bei Vollsperrung nicht besetzt ist und man somit ohne Registriernummer und illegal in den Park hineingelangt. Das kann sich auf den Campingplätzen oder bei Zwischendurch-Kontrollen durch Ranger negativ auswirken. Die Empfehlung lautet: Man kaufe sich vorher bei einem anderen Nationalpark oder einer Ticketverkaufsstelle bzw. im Internet den America the Beatuiful Pass, ein 1-Jahr-Sammelticket für alle offiziellen US-amerikanischen Nationalparks für wirklich günstige 80 $ (Stand: 2024). Dann hat man jedenfalls kein schlechtes Gewissen beim Besuch des Parks.
Hat man die steile Passage, die in einem großen Bogen entlang des Berghangs verläuft, nahe eines Wasserfalls überwunden, geht es wieder flacher entlang zweier Seen bis auf die Passhöhe hinauf. Wie schon beschrieben, befindet man sich ab hier im Yosemite-Nationalpark. Die Straße führt danach leicht hinab durch ausgedehnte Wälder, vorbei an idyllischen Bergseen und entlang eindrucksvoller, durch frühere Gletscher glatt geschliffener Granitfelsen viele zig Kilometer oder Meilen durch den gesamten Yosemite Park hindurch. Um jede Sehenswürdigkeit auf dem Weg mitzunehmen, geht sie dabei mehrmals wieder hinauf und hinab bis schließlich zum Abzweig nach links Richtung Yosemite Valley. Hier muss man nach links abbiegen, obwohl man vielleicht später wieder alles hinauf zurückfährt, denn sonst verpasst man die absoluten Höhepunkte des Yosemite-Parks.
Dieser Abstecher ins Yosemite Valley mit den weltberühmten Granitfelsen El Capitan und Half Dome, sowie gewaltigen, viele hundert Meter hohen und im Frühling reichlich Wasser führenden Wasserfällen Bridalveil Fall und Yosemite Falls ist ein absolutes Muss für jeden Touristen, der diesen Nationalpark besucht. Allerdings ist man mit der Idee nicht alleine unterwegs... Alternativ kann man dann nach Besichtigung der Highlights unten im Tal bleiben und weiterfahren entlang des Merced Rivers in Richtung Mariposa und Merced.
Ohne den Abstecher ins Yosemite Valley sind es auf der Tiogapass-Abfahrt in Richtung Westen 145 km von der Passhöhe bis zum Endpunkt Moccasin Dam. Hierbei geht es bis in die flache kalifornische Tiefebene 2752 Höhenmeter netto hinab, aber mit vielen (in Summe 1205 Hm) Extra-Anstiegen durch das Auf und Ab der Panorama-Straße entlang eindrucksvoller Aussichtspunkte.
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