Valico Alto Liri (1076 m) Petrella Liri

Das kleine Örtchen Petrella Liri in den Marsischen Abruzzen befindet sich westlich des Fuciner Beckens, von diesem abgetrennt nur durch einen schmalen, mit steilen Felsen aufragenden Bergkamm. Die Strada Provinciale 23 dell'Alto Liri umfährt diesen Gebirgszug westlich und stellt die hier vorgestellte Scheitelstrecke dar, die etwas nordwestlich von Petrella Liri an einem offiziell nicht benannten Sattel kulminiert. Die Namenswahl treffen wir auf Basis des Straßennamens, der nahen Quelle des Liri südlich des Passes und der in der Region üblichen Bezeichnung Valico für Pass.

Die sportlich wenig fordernde Strecke verbindet Tagliacozzo im Norden und Capistrello im Süden. Sie stellt eine verkehrsberuhigte Alternative zur Flachstrecke über die SR 579 östlich des erwähnten Massivs dar. Auch wenn die Landschaft auf der hier vorgestellten Strecke keine Grandezza erreicht, führt die Abgelegenheit in Kombination mit der geringen sportlichen Investition doch zu einer deutlichen Befahrungsempfehlung!

Wir befinden uns nur eine gute Autostunde östlich von Rom, und dennoch ist die Gegend so menschenleer, dass sich hier wieder eine größere Population Gänsegeier angesiedelt hat, die die Felsen von Petrella Liri ebenso schätzen wie die Sportkletterer, die hier eine ideale Spielwiese vorfinden. Westlich ragen die Monti Simbruini auf. In der Karstfläche nördlich des Passes finden sich mehrere Höhlen, die berühmteste von ihnen ist die Grotta Beatrice Cenci.

In unmittelbarer Nähe des Kulminationspunktes befindet sich eine riesige Tankstelle, die hier völlig fehl am Platz erscheint. Unweit zweigt die Bergstrecke in das Ferienbergdorf Camporotondo ab, das unter lokalen Radsportlern offensichtlich gerne angefahren wird und als Valico di Serra (1437 m, siehe salite.ch) geführt wird. Hier gibt es noch quäldich-Neuland zu entdecken. Die Weiterfahrt nach Norden führt beispielsweise über den Valico di Monte Bove, der in Tagliacozzo seinen südlichen Ausgang nimmt. Richtung Osten gilt es das Fuciner Becken zu durchqueren, mit den Ausgängen Ovindoli, Forca Caruso, Valico di Olmo di Bobbi, Valico di Bisegna, Passo del Diavolo. Am südlichen Ausgangsort Capistrello beginnt auch die gesperrte Ostrampe zum Valico di Serra Sant'Antonio, der vor seiner Sperrung die Monti Simbruini querte.

Hinweis: die hier vorgestellte Scheitelstrecke ist komplett befahrbar. Südlich von Capistrella ist die durch das Lirital hinab in Richtung Sora führende SR82 aber an mehreren Stellen durch Hangrutsche unterbrochen. Der motorisierte Verkehr wird über die parallel geführte Superstrada SS690 geführt. Lokale Radsportler verwenden die SR82 jedoch. Hierbei müssen einige Sperren überhoben werden. Die Befahrung erschien 2022 problemlos – vorsichtig und auf eigene Gefahr natürlich.