Zellerrain (1121 m)
Auffahrten
Auffahrt von Mitterbach am Erlaufsee
10,1 km | 329 Hm | 3,3 %
Der eigentliche Anstieg – und damit die Zeitnahme – beginnt mit der Abzweigung auf die B71 direkt am See, den es noch einige Meter flach entlang geht, bis dann die erste leichte Steigung in den Berg führt, und die Straße runter nach Kapfenberg und Wildalpen abzweigt. Bis hierher hat man schon die Hälfte der Strecke, aber kaum Höhenmeter gemacht. Dank der exponierten Straßenlage kann die Sonne aus allen Richtungen wunderbar angreifen, so dass der Schweiß schnell und reichlich zu fließen beginnt, besonders, wenn man schon ein paar Anstiege in den Beinen hat. Immerhin ist dieser hier durchwegs gleichmäßig steil, da kann man sich gut an die Anstrengung gewöhnen und seinen Tritt finden. Passagen über 10 % sind nur ganz kurz anzutreffen, durchschnittlich liegen ca. 8 % an.
Die Wikipedia schreibt von tapferen 12 bis 15 %, da muss man dann halt beim Erzählen seiner Heldensagen Prioritäten setzen. Und das Beste: nach oben hin wird es eher flacher. Dafür hat man hauptsächlich mit geraden Straßenstücken und leichten Biegungen (ein Tribut an moderne Zeiten) zu tun. Kehren gibt es gar nicht, nur im unteren Teil finden sich ein paar schärfere Kurven. Auch die Aussicht während der Auffahrt und von oben zählt nicht zu den absoluten Highlights, obwohl sie sich von der Terrasse des Gasthauses am Zellerrain bei einem isotonischen Getränk ganz gut macht.
Freunde hoher Vmax-Werte sollten unbedingt von dieser Seite auffahren, bei der Abfahrt in Richtung Langau werden nach Neuhaus bei 14 %-igem Gefälle auf bester österreichischer Bundesstraße schon mal 90 km/h und drüber erreicht.
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Auffahrt von Langau
11,8 km | 438 Hm | 3,7 %
Daran denken wir aber nicht, wenn wir fast flach aus Langau rausrollen und das überbreite, schottrige Flussbett der wild herummäandernden Ybbs betrachten. Hier wirken offenbar manchmal heftige Naturgewalten, deren Auswirkungen man lieber nur erahnt als miterlebt. Verkehrsarm radeln wir Richtung Mariazell, nur selten unterbricht ein Forsthaus den dunklen Tann.
Die erste Siedlung ist Holzhüttenboden bei Kilometer 6, da ist der Name Programm – ein paar Holzhütten halt. Kurz danach beginnt der einzige ernsthafte Anstieg, der mit bis zu 14 % empor strebt. Die tolle Landschaft um uns herum lässt uns das jedoch vergessen. Ist diese Steilstufe überwunden, entspannen wir entlang des hier sumpfigen Laufes der Ybbs, die sich entlang der Strecke von ganz verschiedenen Seiten zeigt, bis die Straße erneut ansteigt und Neuhaus erreicht wird – leider ein Opfer der Landflucht aufgrund mangelnder Zukunftsperspektiven für die Bewohner. Davon merkt man optisch aber nichts und bewundert die spätgotische Wehrkirche mitten im Ort, deren Bau von Kaiser Franz Josef persönlich veranlasst worden war, nachdem der alte Pilgergebetsraum direkt an eine Schänke gegrenzt hatte – mit entsprechendem, inakzeptablem Konzentrationsverlust beim Beten und Büßen. Irgendwo südwestlich von unserer Position befindet sich übrigens einer der letzten Urwälder Österreichs an der Flanke des Dürrensteins.
In langen Schwüngen zieht sich die Bundesstraße jetzt weiter nach oben, während die Landschaft zunehmend alpiner wird und Almweiden zu beiden Seiten die Straße säumen. Ganz kurz vor dem Ende gibt es noch einen Schlussanstieg, der noch die Steilheit der alten Trasse erahnen lässt – allerdings nur kurz. Oben wartet das Gasthaus am Zellerrain auf Kunden. Alles in allem ein unterhaltsamer Anstieg, der auf einen der höheren niederösterreichischen Pässe führt. Ein Muss für jeden Pilger nach Mariazell ist er sowieso.
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Alternativauffahrt vom Erlaufsee (alte Straße)
4,1 km | 267 Hm | 6,5 %
Wem bei der Ötscherrunde bisher ein wenig die harte Steigung gefehlt hat, der wird hier erstklassig bedient. Und das beste: sind die Beine nicht so gut, fährt man bei angenehmer Steigung auf der neuen Trasse (aber das ist ab jetzt keine Option mehr) auf den Zellerrain.
Besonderer Dank gilt dem Herrn getri, der Karten einfach genauer studiert als ich und diese Variante mit ein paar seiner Vereinskollegen vom RCP zuerst gefahren ist.
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