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Regionsbeschreibung Bergisches Land

Von immerrauf – „Warum heißt das Bergische Land nicht bergiges oder hügeliges Land?“ Diese Frage stellt sich jeder Besucher beim Anblick der weitaus mehr als sieben Berge, die die Landschaft des Bergischen Landes kennzeichnen.
Namensgeber waren jedoch nicht die Kuppen und Täler des Rheinischen Schiefergebirges, das im Devon bis auf alpine Ausmaße anwuchs und sich über die Ardennen, Hunsrück, Eifel, Taunus, Westerwald, Siegerland, Sauerland und Bergisches Land ausdehnte. Es waren vielmehr die Grafen von Berg und deren Herzogtum, die der Region den Namen gaben. So wurde aus dem einstigen „Berg’schen Land“ das heutige „Bergische Land“ und dessen Einwohner kurzerhand gleich mit zu „Bergern“ getauft.

Neben vielen Kuppen, Zügen und Tälern gibt es eine auffällig große Zahl an Talsperren und Stauseen. Einige dienen als Trinkwasserreservoir für die angrenzenden Städte und als Naherholungsgebiete. Weltweit gibt es kaum eine vergleichbare Region mit derart vielen Stauseen auf engem Raum.
Die von 29 m (Rhein) bis 519 m (Homert) hohe Region setzt sich politisch aus dem Städtedreieck Remscheid–Solingen–Wuppertal, dem Kreis Mettmann, der kreisfreien Stadt Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischen, dem Oberbergischen Kreis und Teilen des Rhein-Sieg-Kreises zusammen. Historisch genommen zählt auch Düsseldorf zu den Bergischen Städten. Hier lag einst der Regierungssitz der Grafen von Berg, nachdem sie von ihrer zugigen Stammburg „Schloss Burg” an der Wupper bei Solingen hinunter in die Kölner Bucht zogen, ins bequemere und wärmere Düsseldorf. Im Wappen der Landeshauptstadt brüllt deshalb noch heute der doppelschwänzige Bergische Löwe, der auch einem bekannten Düsseldorfer Senf seinen Namen gab.

Dem Radsportler bietet das Bergische Land in schöner Landschaft Strecken für jeden Anspruch. Lang gezogene sanft ansteigende Flusstäler, wie das der Sieg, der Sülz oder Agger, bieten auch weniger geübten Fahrern einen eher komfortablen Einstieg aus den Ballungsräumen am Rhein tief hinein in die Mittelgebirgslandschaft, zum Teil bis an die Grenzen des Sieger- oder Sauerlandes (Sieg und Agger).
Wer dagegen die sportliche Herausforderung sucht, kann sich in dieser mit Straßen aller Größenordnungen gut erschlossenen Region hervorragend austoben. Abwechslungsreich, doch zugleich Kräfte zehrend sind die schnellen Wechsel zwischen knackigen Anstiegen und kurzen rasanten Abfahrten abseits der Flusstäler, die von der Straßenführung in dieser Mittelgebirgslandschaft vorgegeben werden. Aber anders als in Eifel, Taunus oder Hunsrück sind die Wechsel hier deutlich kürzer aufeinander folgend.

Die Strecke des seit 1908 stattfindenden und weit über die Region hinaus bekannten Traditionsrennens Rund um Köln führt durch das Bergische Land. 2007 wurde das Rennen von der UCI in die Rennkategorie 1.HC (Hors Catégorie) eingestuft. Die Strecke hat aufgrund der besonderen Topografie des Bergischen Landes unter den Profis den Ruf, anspruchsvoll zu sein.

Dass das Bergische Land eine Radsportregion mit Tradition ist, beweisen die zahlreichen Radsportvereine, die es hier gibt und von denen einige bereits um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert gegründet wurden, als die technische Entwicklung rund um das Fahrrad immer neue Wettbewerbe hervorbrachte. Vereine mit langer Tradition sind zum Beispiel der RC Schwalbe 03 in Solingen, 1903 als Radfahr-Club gegründet, oder der RV Endspurt 08 Wuppertal e.V., ein Rad-Verein, der 1908 von Radsportlern ins Leben gerufen wurde, um das Radwandern und Radrennen bekannt zu machen.
Im internationalen Radsportinteresse stand das Bergische Land, als 1954 im Bergischen Städtedreieck die Radweltmeisterschaft ausgetragen wurde.

In den 1990er Jahren brach erwartungsgemäß das Mountainbikefieber im Land der Berger aus, und neue junge Radsportvereine wurden gegründet. Sie grenzten sich von der Vereinsmeierei der herkömmlichen Radsportvereine ab, die zumeist einseitig auf Straßen- oder Bahnradsport ausgerichtet waren. Heute stehen die Vereine im friedlichen Miteinander und viele verfügen sowohl über Straßen- als auch über MTB-Abteilungen.

Neben radsportlichen und landschaftlichen Reizen besitzt die Region industriehistorische Bedeutung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts galt die Region als das größte Wirtschaftszentrum des damaligen Kaiserreiches. Mit dem Bau Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke bei Müngsten (Solingen) und dem Bau der ältesten Trinkwassertalsperre in Deutschland, der Eschbachtalsperre (Remscheid), strebte das Industriezeitalter seinem Höhepunkt entgegen. Historische Spuren der Textil- und Stahlindustrie finden sich ebenso vor allem im Bergischen Städtedreieck, wie Spuren der Pulvermacher- und Steinindustrie im Südosten um die Städte Marienheide und Lindlar. Einige industriehistorische Einrichtungen sind Besuchern als Museen bzw. Industriemuseen zugänglich. Viele der alten stillgelegten Eisenbahntrassen werden derzeit in ein Radwegenetz umgewandelt.

Quellenangabe: Wikipedia Alle 70 Pässe der Region ansehen