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Regionsbeschreibung Cilento

Von lowrider

Geografie

Die Unterregion Cilento liegt im Süden Italiens und hier ca. 100 km südlich von Neapel. Der Cilento ist eine geografische Region und wird von Paestum im Norden, Sapri im Süden und dem Vallo di Diano im Osten begrenzt. Das Hochtal des Vallo di Diano verläuft zwischen dem lukanischen Apennin und dem Cilento und stellt seit Jahrhunderten eine wichtige Transitroute dar. Der römischen Via Popilia, die Rom mit Kalabrien verband, verlief hier, und die heutige A3 folgt weiterhin dieser Route.
Im Jahre 1991 wurden große Teile dieser Region zum Nationalpark erklärt, um die von extensiver Landwirtschaft und ausgedehnten Wäldern dominierte Landschaft zu schützen. Dieser Schutz bezieht sich natürlich auch auf die hier lebenden Tiere wie Wolf, Königsadler und Flussotter, sowie die zum Teil endemischen Pflanzen. 1998 wurde der Nationalpark zusätzlich zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.
Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 180 000 Hektar, verfügt über rund 100 km Mittelmeerküste und mehrere Bergketten mit bis zu 1900 m Höhe. Besonders auffällig ist der Monte della Stella (1131 m), der Monti Alburni (1742 m) und natürlich der Monte Cervati (1899 m). Die Bergketten bestehen hauptsächlich aus Kalk und weisen daher deutliche Karsterscheinungen und einige Tropfsteinhöhlen auf.
Heute wird dieses Gebiet von einem Netz zumeist kleiner und kleinster Straßen durchzogen, welche die etwa zweihundert zumeist im Mittelalter gegründeten Dörfer miteinander verbinden. Flachstrecken finden sich in der Sele-Ebene und mit Einschränkungen als Küstenstraße. Ansonsten gilt die einfache Faustregel: Große Straßen weisen gemäßigte Steigungen mit üblicherweise 6 bis 8 % auf. Umso kleiner die Straße wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit giftiger Rampen. 15 bis 20 % sind keine Seltenheit, und 24 % sind auch schon dokumentiert. Freundlicherweise findet sich in fast jedem Dorf, und zum Teil auch unterwegs, eine öffentliche Wasserquelle. Sei es ein Dorfbrunnen mit kühlem, klaren Wasser oder eine Ableitung direkt aus einem Bergbach.
In der nördlich des Cilento gelegenen Schwemmebene der Sele liegt der Ursprung des Mozzarella di bufala. Dessen Herstellung ist auch heute noch eine wichtige Einnahmequelle, und daher wird die Sele-Ebene von einer großen Anzahl Wasserbüffel bewohnt.

Vegetation

In Küstennähe finden sich lichte Haine aus Pinien und Eukalyptus. Oberhalb schließt sich ein Bereich mit sommergrünen Eichen-, Hainbuchen- und Esskastanienwäldern an. Bei rund 1000 m Höhe folgt häufig ein schmaler Erlen-Gürtel gefolgt von Buchenwäldern. Oberhalb der Baumgrenze finden sich blumenreiche Almwiesen.
Auf armen Böden behauptet sich die immergrüne, duftende und ganz schön stachelige Macchia. Die vermutlich von den Griechen im 7. Jahrhundert v. Chr. eingeführten Olivenbäume prägen bis heute weite Teile der Kulturlandschaft unterstützt von Zitronenbäumen und Rosmarinsträuchern.

Geschichte

Schon in der Steinzeit war der Cilento besiedelt und ab dem 8. Jh. v. Chr. wurde der Küstenstreifen von Griechen bewohnt. Drei sehr gut erhaltene und rund 2.500 Jahre alte griechische Tempel in Paestum sowie weitere Funde in Velia belegen dies.
Die meisten griechischen Siedlungen wurden ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. von den Römern übernommen und weiter ausgebaut. Nach dem Ende des Römischen Reiches herrschten Goten, Byzantiner, Sarazenen und Langobarden und später Normannen, Staufer und Spanier. Im Mittelalter gab es vom Meer her Angriffe von Türken und Seeräubern. Als Folge davon wurden viele heute noch erhaltene Küstenwachtürme gebaut und die Dörfer ins Landesinnere verlegt.
Danach versank der Cilento weitgehend in der Bedeutungslosigkeit. Aufgrund der weit verbreiteten Armut wanderten viele seiner Einwohner in andere Gebiete Italiens, Europas oder nach Amerika aus. Auch heute noch zählt der Cilento zu den ärmsten Gegenden Italiens und ist stark landwirtschaftlich geprägt. Tourismus spielt an der Küste eine gewisse Rolle, ist im Landesinneren jedoch kaum vorhanden.

Für Radfahrer bietet die dünne Besiedelung kombiniert mit einem Netz kleiner Straßen optimale Bedingungen. Ganz ohne Rummel lassen sich Kilo- sowie Höhenmeter sammeln, die Landschaft genießen und das eine oder andere Bad im Mittelmeer einschieben.
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