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Regionsbeschreibung Dinarisches Gebirge

Von AP

Das Dinarische Gebirge ist ein europäisches Hochgebirge, dessen Name in Mitteleuropa eher unbekannt ist, obwohl in den letzten Jahren immer mehr Leute an seinen Hängen in der Sonne braten. Welche Hänge sind damit gemeint? Nun, die dalmatinische Küste und viele der kroatischen Inseln, die geographisch gesehen Teil des Gebirges sind.
Natürlich ist Kroatien nicht das einzige Land, das Anteil am Dinarischen Gebirge hat, es erstreckt sich vielmehr vom Südrand der Julischen Alpen in Slowenien bis in den Norden Albaniens.
Als Grenze zu den Alpen wird vielerorts die Adelsberger Pforte (Postojnska vrata auf Slowenisch) bei Postojna angesehen, über welche die Autobahn zwischen Ljubljana und der slowenischen Küste verläuft. Diese Abgrenzung ist aber alles andere als unumstritten; viele Geographen sind der Meinung, dass auch die kleinen Gebirge zwischen der Adelsberger Pforte und dem Unterlauf der Soča, sprich der Ternowaner Wald (Trnovski gozd auf Slowenisch) mit dem Plateau von Banjšice, der Birnbaumer Wald (Hrušica auf Slowenisch) und der Nanos noch zum Dinarischen Gebirge gehörten. Sinn würde diese Auffassung schon machen, da die erwähnten Bergketten karstähnliche Landschaften aufweisen, wie sie für das Dinarische Gebirge typischer sind als für die Alpen. Deswegen schließt sich quaeldich.de dieser Auffassung an.
Die höchsten Berge des Dinarischen Gebirges sind der Bobotok Kuk (2522 m) in Montenegro und der Maja Jezercë (2694 m) in Albanien. Die Bezeichnung „dinarisch“ entstammt dem Dinara-Gebirge in der Zagora (dem dalmatinischen Hinterland), über das die Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina verläuft.

Eine weiterführende Beschreibung ersparen wir uns, weisen jedoch auf folgende interessante Details hin:
- die Bucht von Kotor in Montenegro, die zum Dinarischen Gebirge gehört, kann als der einzige Fjord des Mittelmeers bezeichnet werden;
- im Orjen nördlich der Bucht von Kotor werden wegen der außerordentlichen Starkregenfälle im Herbst und Winter mit die höchsten Niederschlagsmengen in Europa gemessen;
- die Tara-Schlucht in Montenegro nördlich des Durmitors (und nicht die Verdon-Schlucht in Südfrankreich) ist die längste und tiefste Schlucht Europas – an der tiefsten Stelle fallen die Felswände ungefähr 1300 m ab;
- viele Karl-May-Filme wurden im Dinarischen Gebirge gedreht, darunter natürlich „Der Schatz im Silbersee“ an den Plitvicer Seen, einem der Naturwunder Europas, oder Winnetous letzter Seufzer in der Nähe des Mali Alan;
- der kalte Fallwind, der von den Höhen des Dinarischen Gebirges zur Adriaküste hinabfegt, ist die Bora, bekannt bei vielen Campingurlaubern, deren Zelte übers Meer in Richtung Italien geweht wurden.

Wie ihr seht, auch ohne Fahrrad ein vielfältiges Gebirge, in dem es viel zu entdecken gibt. Mit dem Fahrrad wird das Abenteuer nur noch größer, was nicht nur an den landschaftlichen Eindrücken liegt, sondern auch am Verkehrsverhalten der Anwohner des Gebirges. Wer einmal die (eigentlich fantastische) Serpentinenstraße von Kotor hoch nach Cetinje über den Pass von Krstac gefahren ist und die ausgebrannten Autowracks am Berghang gesehen hat, weiß, was damit gemeint ist.
Zur Zeit können wir (noch) nicht viele Beschreibungen aus der Gegend anbieten, aber soviel sei gesagt: einige Auffahrten im Dinarischen Gebirge bieten viele Kilometer und Höhenmeter mit Meeresblick inklusive, zum Beispiel der Sveti Jure in Dalmatien, der Veliki Alan oder die oben erwähnte Straße über den Pass von Krstac, die von jenem Ort aus noch weiter höher führt zum atemberaubend gelegenem Njegoš-Mausoleum auf dem Lovčen. Als Superlativ sei erwähnt, daß der höchste asphaltierte Paß und damit womöglich auch der höchste für Rennradler erreichbare Punkt des Dinarischen Gebirges (vermutlich) der Štulac sedlo im Durmitor-Massiv ist.

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quäldich-Rennradreise ins Dinarisches Gebirge

quäldich.de bietet eine Rennradreise ins Dinarisches Gebirge an. Hauptsache bergauf!

Zum Beispiel Montenegro-Rundfahrt vom 31.08.-8.09.2024