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Regionsbeschreibung Fuerteventura

Von DE – Fuerteventura ist mittlerweile auch für Rennradfreunde ein besonderer Tipp. Heutzutage trifft man in allen Gebieten der Insel zahlreiche Rennradler. Die Insel bietet jede Menge schöner Touren. Dabei lernt man das Straßennetz innerhalb einer Woche Radurlaubs fast komplett kennen. Meiden sollte man den Großraum Puerto del Rosario und die Hauptstraßen an der Ostküste, obwohl diese z.T. mit Extra-Radwegen oder breitem Seitenstreifen durchaus auch „fahrbar“ sind. Sonst ist der Autoverkehr gering, und die Einheimischen verhalten sich Radlern gegenüber sehr rücksichtsvoll.

Der interessanteste (und bergigste) Teil der Insel ist der Südwesten zwischen Antigua und La Pared. Hier gibt es mehrere Passhöhen, doch auch im weniger bergigen Inselnorden ist es nirgendwo topfeben. Wer halbwegs fleißig ist, kommt in einer Woche locker auf 500 Kilometer mit 7000 Höhenmetern. Die Stichstraßen zur Küste, wie die nach El Cotillo (bis zum Leuchtturm Faro del Tostón), zum Puertito de los Molinos, nach Pozo Negro und nach Ajuy (Bademöglichkeit am Schwarzen Strand) sind vor allem für das Auge erholsam, das nach vielen Kilometern Lavabraun erfreut das Blau des Meeres mit der manchmal tosenden Brandung aufsaugt.
Richtig steil ist es auf der Insel nur selten und die Straßen sind gut bis sehr gut, abgesehen von ein paar raspeligen Kilometern. Auch Profiteams (z.B. Saxo-Bank) haben auf der Insel schon wiederholt ihr Trainingslager aufgeschlagen.
Fuerteventura heißt starker Wind und der bläst immer, und darauf muss man sich mental einstellen! Bei Gegenwind bietet kein Wald Windschatten, das Landschaftsprofil auch nicht. Aber hat man den steifen Nordost-Passat einmal von hinten, steht auf dem Tacho als erste Ziffer schnell auch gern mal eine Fünf!

Tipps zum Radverleih: Für alle, welche die mittlerweile ziemlich happigen Preise für das Mitnehmen des eigenen Rades im Flieger scheuen, gibt es mehrere Verleihstationen, wo man hochwertige Rennräder ausleihen kann: in Corralejo, Caleta del Fuste, Gran Tarajal, Las Playitas und Costa Calma. Anbieter und nähere Infos lassen sich mit ein paar Mausclicks schnell herausfinden. Ein Mietauto ist für eine abwechslungreiche Tourengestaltung mit wechselnden Startorten sowie für eine Inselerkundung am Ruhetag zu empfehlen.

Fuerteventura ist die flächenmäßig zweitgrößte Kanareninsel. 1956 wurde die Inselhauptstadt in Puerto del Rosario (Hafen vom Rosenkranz) umbenannt. Eine gute Idee, denn dieser poetisch und religiös klangvolle Name macht sich natürlich besser als der vorherige: Puerto de Cabras, was soviel heißt wie der Ziegenhafen.

Die Landschaft hat etwas von einer archaischen Ödnis, die trotz der scheinbaren Trostlosigkeit und Eintönigkeit irgendwie beeindruckend ist: Es ist wie eine Zeitreise 20 Millionen Jahre zurück: Radfahren auf modernen Straßen durch Mittelerde!
Fuerteventura entstand als erste der Kanarischen Inseln vor ca. 20 bis 22 Millionen Jahren durch Plattentektonik und Vulkanismus und hat sein Gesicht seitdem nur wenig verändert. Durch Erosion abgerundete Vulkankegel und schroffe Bergspitzen beherrschen das Landschaftsbild. Höchste Erhebung ist mit 812 Metern der Jandía (oder auch Pico de la Zarza) im schmalen Südwest-Appendix der Insel. Die Berge erreichen 300 bis 700 Meter Höhe. Dazwischen liegen ausgedehnte Lavafelder. Darüber hinaus gibt es Sanddünen (z.B. bei Corralejo) und endlose Geröllflächen. Die Ortschaften, in deren Umgebung man hin und wieder ein paar landwirtschaftliche Flächen mit zartem Grün sieht, beleben mit ihren weißgetünchten Häusern dieses Bild.

Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Insel durch den Normannen Jean de Béthencourt erobert, nachdem auch die damals von ihm gegründete Hauptstadt Betancuria benannt wurde: heute der wohl schönste Ort der Insel. Die Guanchen, die Ureinwohner der Kanaren, wurden unterworfen. In den folgenden Jahrhunderten war die Insel Ziel von Piraten, Goldsuchern und Sklavenjägern, zuletzt war sie auch noch Verbannungsort. Gute, alte Zeit?
Erst Ende der 1960er Jahre begann sich der Tourismus auf der Insel zu entwickeln. Heute besuchen jährlich zwei Millionen Gäste die Insel. Der Tourismus sichert bereits heute vier von fünf Arbeitsplätzen. Strenge Auflagen garantieren aber einen inselverträglichen Ausbau der touristischen Infrastruktur.
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