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Regionsbeschreibung Kanarische Inseln

Von DE – Die Kanaren sind für uns Quäler ein gern besuchtes Ganzjahresrevier. Waren anfangs nur Teneriffa und Gran Canaria (mit vielen hohen Bergen) und Lanzarote (vor allem für die Triathleten) für Rennradler interssant, haben Fuerteventura, La Gomera und La Palma mittlerweile etwas nachgezogen. Auf allen genannten Inseln gibt es Möglichkeiten, hochwertige Rennräder auszuleihen: Das ist bei den stark gestiegenen Kosten für die Mitnahme des eigenen Rades im Flieger ein wichtiger Aspekt.

Aber wenn wir schon einen Radurlaub dort planen, schadet es nichts, sich vorher mit ein bisschen Basiswissen einzudecken, denn schließlich wollen wir dort nicht nur hirnlos und mit Scheuklappen durch die Gegend demmeln.
Aus dem Geografie-Unterricht weiß man noch, dass die Inseln im nordöstlichen Atlantik zu Spanien gehören und auf gleicher geografischer Breite liegen wie Nordafrika. Die sieben Hauptinseln Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro – dies ist auch die Reihenfolge ihrer geologischen Enstehung (s.u.) – sind ca. 100 (Fuerteventura) bis knapp 500 Kilometer (La Palma) vom afrikanischen Festland entfernt. Zum Äquator sind es allerdings noch ca. 3000 Kilometer nach Süden.
Geologisch gesehen sind die Inseln noch sehr jung, und gemeinsam aufgetaucht aus dem Atlantik sind sie auch nicht: Sie entstanden nacheinander über 20 Millionen Jahre hinweg durch Erdplattentektonik und Vulkanismus: zuerst vor etwa 22 Millionen Jahren Fuerteventura bis zuletzt El Hierro vor etwa einer Millionen Jahren. Aber der Vulkanismus ist auch heute noch hochaktuell: Im Jahre 1971 brach auf La Palma der Teneguia aus und 2011 entstand bei El Hierro ein neuer unterseeischer Vulkan (El Discreto), dessen Spitze nur 125 Meter unter der Meeresoberfläche liegt. Zu beiden Ereignissen gibt es beeindruckende Videos auf einem bekannten Videoportal.

Die Besiedlung begann bereits um 3000 v. Chr. vermutlich durch nordafrikanische Berber; auch die Phönizier sollen die Inseln bereist haben. Mehrere antike Quellen (z.B. Homer) erwähnen „paradiesische Inseln“. Die Römer sind wahrscheinlich auch die Namensgeber. Sie sprachen angeblich von „großen Hunden“ oder brachten solche von den Inseln mit: „grande“ (= groß) plus „canis“ (= Hund) ergibt „Gran Canaria“ – plausibel, aber nicht gesichert.
Ptolemäus legte damals (um 150 unserer Zeit) den Nullmeridian an das Westkap von El Hierro, sozusagen Anfang – oder Ende? – der bekannten Welt. Im 15. Jahrhundert begann die Eroberung der Inseln sowie die Unterwerfung der Guanchen (Ureinwohner der Kanaren) durch Normannen und Spanier. Die Inseln waren für die späteren Seefahrer (z.B. Columbus), die in die Neue Welt segelten, eine wichtige Zwischenstation.
Wirtschaftlich waren die Inseln eher unbedeutend. Es gab etwas Landwirtschaft zum Eigenbedarf, später auch Export von Tomaten, Bananen, Kalk und Salz sowie – bis zur Erfindung synthetischer Farbstoffe – den Export des natürlichen Farbstoffs Cochenillenrot, gewonnen aus der Cochenilleschildlaus, die auf Kakteen gezüchtet wurde.

Mitte des 20. Jahrhunderts begann der Tourismus auf den Kanaren. Im Jahre 1950 waren es nur ca. 20.000 Gäste, die noch per Schiff anreisten, heute sind es jährlich über 6 Millionen Gäste! Natürlich gab es später touristischen Wildwuchs: Betonklötze und Hotelburgen mit Ausrichtung auf billige Masse, vor allem auf Teneriffa und Gran Canaria. Mittlerweile gibt es jedoch strenge Regeln für Neubauten, und auch flächendeckende Maßnahmen, wie z.B. die Ernennung der gesamten Insel La Palma zum UNESCO-Biosphärenreservat, die eine unkontrollierte Entwicklung verhindern sollen,

Die touristischen Ballungsräume lässt man bei der nächsten Radtour schon nach wenigen Kilometern hinter sich und fährt in Landschaften, die gegensetzlicher nicht sein können: Sanddünen, Lavawüsten, Kiefernwälder, Lorbeerwälder, Felsenküsten und alpines Gelände. Das hängt davon ab, für welche der Inseln man sich entscheidet: Also auf welche Insel soll es gehen? Auch hier bietet quaeldich.de (fast) alle nötigen Infos. Auf geht’s!
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