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Regionsbeschreibung Laghi di Como e Lugano

Von AP

1. Warum diese Region?

Ähnlich wie beim Lago Maggiore präsentieren wir hier keine geographisch offiziell definierte Alpenregion, sondern kommen dem Interesse der quaeldich-community nach, Radfahrmöglichkeiten im Urlaubsgebiet Comer See und Luganer See konzentriert darzustellen. Dabei fassen wir beide Seen zusammen, weil speziell zwischen Como und dem Südufer des Luganer Sees keine bedeutende Abgrenzung zwischen beiden gegeben ist, vielmehr sogar eine fast durchgehende Bebauung über Chiasso und Mendrisio besteht. Ebenso gibt es auf der zweiten bedeutenden Verbindung zwischen den Seen, dem Weg zwischen Menaggio und Porlezza, nur die kurze Steigung hinauf auf die schmale Hochebene zwischen beiden Orten. Gute Gründe also, die beiden Seen als eine Region zu verstehen.

2. Allgemeine Informationen:

Zunächst einmal möchten wir darstellen, welchen geographischen Raum wir uns unter der Region vorstellen.
Im Norden des Luganer Sees legen wir den Passo Monte Cèneri als Grenze zum Gebiet des Lago Maggiore fest, während wir im Norden des Comer See die Grenze am vorgelagerten Lago di Mezzola sehen, somit das Valtellina und Chiavenna mit seinen Seitentälern ausklammern. Im Osten lassen wir die Region an der Grenze zwischen den Provinzen Lecco und Bergamo enden, im Süden ist natürlich in der Poebene Schluß und im Westen zählt zunächst der Teil der Provinz Varese dazu, den wir nicht unter Lago Maggiore gefasst haben, ab dem westlichen Ende des Luganer Sees geht es an der italienisch-schweizer Grenze entlang und über den Monte Tamaro zum oben erwähnten Passo Monte Cèneri.

Dann erzählen wir kurz etwas über beide Seen:
Der Luganer See ist mit einer Größe von knapp 49 Quadratkilometern und einer Höhe von etwa 270 m sowohl kleiner als die anderen „großen” Seen der südlichen Alpen (er ist sogar kleiner als der wesentlich unbekanntere Iseosee in der Lombardei) als auch ein wenig höher gelegen, was aber klimatisch keine großen Auswirkungen hat im Vergleich zum Comer See. Sein tiefster Punkt ist bei knapp 290 m unter dem Seespiegel. Etwa zwei Drittel der Seefläche zählen zur Schweiz, der Rest zu Italien.
Der Comer See befindet sich vollständig in Italien und ist größer (146 Quadratkilometer), tiefer (425 m unter dem Seespiegel) und niedriger gelegen (200 m Höhe) als der Luganer See. Wegen seiner kuriosen umgekehrten Y-Form ist seine Uferlinie länger als die der eigentlich größeren Lago Maggiore und Lago di Garda, wobei man den östlichen Seitenarm auch Lago di Lecco nennt. Früher war der See mal in Deutschland bekannt, weil Konrad Adenauer zum Bocciaspielen immer nach Cadenabbia fuhr. Heutzutage sorgen George Clooney und seine Villa in Laglio für mehr Aufmerksamkeit. Beide Orte liegen zwischen Como und Menaggio am Westufer des Sees. Dieses Stück, genannt Riviera Tremezzina, ist gleichzeitig auch die mildeste Ecke der ganzen Region.
Beiden Seen ist eigen, dass zum einen ihre alten lateinischen Namen – Lacus Larius für den Comer See und Lacus Ceresius für den Luganer See – aus dem Sprachgebrauch weitestgehend verschwunden (der Comer See wird in Italien hin und wieder noch als Lario bezeichnet) und sie zum anderen mit jeweils einem UNESCO-Weltkulturerbe-Berg bestückt sind: Sacro Monte di Ossuccio am Comer See und Monte San Giorgio am Luganer See. Als Kulisse sind beide Seen eine wahre Pracht. Es bleibt dem einzelnen überlassen, ob er mehr den fast subtropischen, leicht dekadenten Zauber dieser westlichen Seen schätzt oder den schroffen, mediterranen Glitzer des Gardasees im Osten.
Zur Geschichte der beiden Seen gibt es gewiss viel zu erzählen, wir wollen aber nur ein Ereignis erwähnen, was möglicherweise trotz der Villa von George Clooney noch nicht vergessen ist und wegführt von der High-Society-Besessenheit unserer Zeit: in Dongo am Nordwestufer des Comer Sees wurde Mussolini auf der Flucht am 26. April 1945 festgenommen und zwei Tage später in der Nähe erschossen. Seien wir ehrlich, das war nicht schön, aber verdient!

3. Radfahren in der Region:

Das oben geschilderte Ereignis leitet – man glaubt es kaum – über zum zentralen Thema von quaeldich.de: dem Radfahren. Mussolini wollte wahrscheinlich über den Passo di San Jorio in die Schweiz fliehen; tatsächlich hatte er das Rifugio San Jorio ausbauen und den oberen Teil des Passes pflastern lassen. Nun besteht diese Pflasterung immer noch und bietet Mountainbikern und eventuell auch abenteuerlustigen Rennradfahrern die Möglichkeit, bis auf über 2000 m Höhe zu fahren.
Es muß aber nicht immer Pflaster sein, Asphaltstraßen sind auch vorhanden. Generell die interessantesten Gegenden zum Radfahren in der Region sind wohl das Valsassina samt umliegenden Höhen, das Valle Intelvi zwischen Argegno und dem östlichen Teil des Luganer Sees, die Höhenzüge um den Campo dei Fiori herum und der Norden von Lugano mit den zahllosen Stichstraßen zu verborgenen Alpi oder Monti. Auf den Uferstraßen beider Seen ist natürlich mit viel Verkehr zu rechnen, das dürfte allzu bekannt sein.
Besonders im Mittelteil des Comer Sees ist es beinahe egal, an welchem Ufer man sich sein Urlaubsziel sucht, da die Fährverbindungen zwischen Menaggio, Bellagio und Varenna so regelmäßig und preisgünstig sind, daß die Pendelei kaum Zeit in Anspruch nimmt und man so Touren in beide Richtungen planen kann.
Abschließend verdient der Weg zur Madonna del Ghisallo eine besondere Erwähnung; das Santuario ist sozusagen der Wallfahrtsort des professionellen Radsports und normalerweise Bestandteil des Giro di Lombardia, dem Rennen der fallenden Blätter. Die Runde über Ghisallo und die Colma di Sormano von Bellagio aus ist so etwas wie die Standardrunde im Bereich des unteren Comer Sees....
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