Regionsbeschreibung Luganer Voralpen | Schweiz
Provinz Varese
Die Provinz Varese liegt als grüner Puffer zwischen dem schweizerischen Tessin im Norden und der lombardischen Ebene mit seiner Hauptstadt Mailand, der pulsierenden Metropole Norditaliens. Das Varesotto wird im Westen vom Lago Maggiore, im Osten durch den Lago di Como eingerahmt und endet im Süden am ausufernden Industrie- und Gewerbegürtel Mailands. Der nördliche Teil der Provinz, und der ist interessant für Radfahrer, besticht durch die klassische Harmonie der großen Seen und dem satten Grün der Wälder. Dazwischen liegen betriebsame Täler wie das Val Ceresio oder das Valcuvia und einige kunstgeschichtlich bedeutende Monumente.
Neben den flachen Uferstraßen an den Laghi, wunderschön, aber nicht immer verkehrsarm, finden wir hier in Verbindung mit dem angrenzenden südlichen Tessin ein abwechslungsreiches und ambitioniertes Trainingsgelände mit längeren und steilen Anstiegen wie die Alpe di Neggia im Norden des Lago Maggiore, Sighignola und Monte Generoso am Ostufer des Luganer Sees. Weiterhin gibt es kleinere Passfahrten wie die Forcorella di Marzio auf 767 m (von Brusimpiano: 7,4 km, 477 Hm) und die Alpe del Tedesco auf 769 m (von Cuasso al Piano: 8,7 km, 462 Hm). Beide liegen zwischen dem Westufer des Luganer Sees und dem Valganna und bieten gute Kombinationen mit einer Seerunde oder einer der größeren Auffahrten.
Auf der Schweizer Seite lassen sich Anstiege und Rundfahrten im Hinterland von Lugano (Val Colla), im Malcantone (21 Kehren und 522 Hm zwischen Manno auf 337 m und Arosio auf 859 m) und bei Mendrisio (Valle di Muggio) beliebig kombinieren. Richtig flache Strecken gibt es eigentlich nur am Ostufer des Lago Maggiore zwischen Laveno und Vira. Dazwischen liegt der quirlige Ort Luino. Hier mündet die Tresa, der einzige Abfluss des Luganer Sees, die in Ponte Tresa den kleineren und verzweigten See verlässt. An seinen Ufern lässt sich zumindest in den verkehrsarmen Abendstunden und am Sonntagvormittag vortrefflich radeln.
Die kleine, flache Seerunde um Ponte Tresa, Morcote, den Damm von Melide, Capolago und Porto Ceresio sollte man auf keinen Fall versäumen. Die Provinz Varese bietet mit ihren grünen Hügeln und ambitionierten Anstiegen sowie den flachen Uferpassagen ein interessantes Gelände für den Radsport. Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige der bekanntesten italienischen Rennradfahrer, z. B. Stefano Garzelli, Daniele Nardello, Andrea Peron und Ivan Basso, aus dieser Gegend kommen. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, Profis auf dem Rad oder beim Cappuccino in einer schattigen Bar zu begegnen. Nicht umsonst finden in Varese und seinem radbegeisterten Umland im September 2008 die Radweltmeisterschaften statt.
Informationen zur Stadt Varese finden sich hier.