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Regionsbeschreibung Monti Lessini

Foto von christoph: Blick von Westen Richtung Molinaschlucht; mit Radschuhen nicht zu begehen Von christoph – Die Monti Lessini, nördlich von Verona, östlich des Etschtales und südlich des Pasubio gelegen, sind für Rennradfahrer aus dem deutschsprachigen Raum wenig bekannt, obwohl ein dichtes Straßennetz die Veroneser Voralpen durchzieht und das Gebirge gemessen in Luftlinie nah an den Touristenzentren des Gardasees liegt. Bei der Planung von Rundtouren in diesem südlichsten Ausläufer der Südalpen kann man von der Faustformel ausgehen, dass eine 80 Kilometer lange Runde etwa mit einem Gewinn von 2000 Höhenmetern einhergeht.

Weite Teile der Lessini wurden in den 1980er Jahren zum Naturschutzgebiet erklärt. In den nördlichen und mittleren Regionen beschränkt sich die wirtschaftliche Nutzung fast ausschließlich auf Land- und Viehwirtschaft, in einigen Tälern wird in den südlichen Abschnitten schon seit der Antike Steinbruch betrieben. Das Valpolicella, ein Teilbereich der Lessini, ist weltweit bekannt für die Produktion der hervorragenden Amarone-Rotweine und bietet darüber hinaus noch die ein oder andere Köstlichkeit.
Fünf große von Nord nach Süd verlaufende Täler und einige kleinere Seitentäler formen den Lessinia-Naturpark. Die Taleinschnitte bilden teilweise extrem steile Hanglagen. Hunderte von Karsthöhlen, riesige Wasserfalllandschaften (Molina) und Naturdenkmäler, wie die gigantische „Naturbrücke“ Ponte Veja, bieten auch dem Wanderpublikum ein äußerst abwechslungsreiches Terrain in Höhen zwischen 150 und 1700 Metern.

Obwohl, bedingt durch die intensive (land-)wirtschaftliche Nutzung, heute ein dichtes Straßennetz vornehmlich kleiner, asphaltierter Straßen existiert, verirren sich nur wenige Rennradfahrer in die Lessini. Die Ursache besteht darin, dass der Zugang entweder so schwer oder so umständlich ist. Bis zum Bau der Straßen aus dem Etschtal von Ala auf den Fittanze bzw. der noch neueren Verbindung von Peri nach Fosse waren die Lessini nur aus der Poebene zu erreichen, was u. a. auch dazu führte, dass sich in den nördlichen Regionen der Lessini (tredeci comuni/dreizehn Gemeinden) die zimbrische Sprache, eine Urform des Bairischen, bis ins 20. Jahrhundert halten konnte und erst durch die Gleichschaltung während des Faschismus ausgerottet wurde.
Einen nördlichen, rennradtauglichen Zugang aus den Dolomiten südlich des Pasubio gibt es nicht. Von Westen, d.h. aus dem Etschtal gibt es den oben genannten „direkten“ Einstieg über den Passo Fittanze ab Sdruzzina (südlich von Ala) und den „indirekten“ Einstieg ab Peri hinauf nach Fosse. Der Fittanze zählt mit einer Durchschnittssteigung von 10 % über eine Länge von 12 Kilometern und Spitzenwerten bis 18 % insbesondere im mittleren Abschnitt zu den schweren Alpenpässen, und selbst der einfachere Einstieg von Peri nach Fosse (in diesem Forum missverständlich als Südauffahrt aus dem Etschtal zum Fittanze beschrieben) bietet noch Steigungen bis 14 %.
Zwar muss man, um in die Lessini zu gelangen, nicht mehr von Fosse bis zum Fittanze hoch (dieser Zugang ist entgegen der aktuellen Beschreibung auf quaeldich.de zwischen Fosse und dem eigentlich neben dem Fittanze gelegenen Sattel noch immer nicht durchgängig asphaltiert!), sondern erreicht bereits auf 900 Metern Höhe in Fosse den Ausgangspunkt zu den Anschlussstraßen der Lessini-Täler. Immerhin muss auch hier ein neun Kilometer langer Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 7 % überwunden werden, um in das folgende Auf und Ab der Lessini zu gelangen.
Wer es eher gemütlich angehen lassen möchte, sucht den Einstieg von Süden, d.h. von Verona, wo schier unerschöpfliche Alternativen existieren, die auch durchschnittlich trainierten Radlern einen zwar langen, aber steigungstechnisch weniger anstrengenden Zugang zu den Monti Lessini eröffnen.
Dazu bietet sich ein nagelneuer, frisch asphaltierter, bisher auf keiner (Rad-)Karte verzeichneter Radweg mit dem Namen Terra dei Forti an, der östlich der Etsch bis Ceraino an der Veroneser Klause verläuft. Empfehlenswert ist es, den Etschtalradweg bei Peri zu verlassen, die Etsch zu queren und dann zunächst neben der SS12 für 500 Meter einer Betonpiste in südlicher Richtung bis zum Beginn des Radweges durch die Weinfelder. (Den Terra dei Forti gibt es zwar auch schon nördlich von Peri, jedoch nur teilweise geeignet für Rennräder) zu folgen.
Zwar muss man ab Ceraino durch den Etschdurchbruch auf die Bundesstraße zurück, jedoch ist die Strecke abschüssig, sodass man also gut im Verkehr mitschwimmt, zumal es sich nur um einen kurzen Abschnitt handelt. Bereits im ersten Ort nach dem Etschdurchbruch (Volargne) kann man jenseits der Bahn auf eine Nebenstraße ausweichen und so recht verkehrsarm nach Sant’Ambrogio di Valpolicella und damit in den südwestlichsten Einstiegsort zu den Lessini gelangen.
Wer Verona kennt, oder ohnehin nicht in die Stadt wollte, ist gut beraten, nicht der Ausschilderung des Etschtalradweges zu folgen. Er führt in die Innenstadt von Verona.
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