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Regionsbeschreibung Monts du Beaujolais

Von Da Reverend

Die Monts du Beaujolais liegen im Nordosten des Zentralmassivs - zwischen Loire im Westen und Saône (bzw. Autoroute A 6) im Osten. Im Süden schließen sich die Monts du Lyonnais an. Separiert werden Monts du Lyonnais und Monts du Beaujolais durch die Nationalstraße N 7 bzw. genauer (in Fließrichtung von West nach Ost) die Turdine, die Brévenne und schließlich den Unterlauf des Azergues. (Hinweis: Die Monts de Tarare, gelegen südlich der Kleinstadt Tarare zwischen den Tälern von Turdine und Brévenne, betrachten wir als Unterregion der Monts du Lyonnais.)

Höchste Erhebung der Monts du Beaujolais ist der Mont Saint-Rigaud (1009 m). Aus administrativer Sicht liegen die Monts du Beaujolais in La Région Auvergne-Rhône-Alpes, und zwar im Département Rhône. Die Bezeichnung Beaujolais ist abgeleitet aus dem Namen der Kleinstadt Beaujeu. In Deutschland ist der Begriff Beaujolais wohl vor allem durch das Etikett von Rotweinflaschen bekannt. In Frankreich ist die Gegend (außerhalb der heißen Sommermonate) auch bei sportlichen Radfahrern beliebt. Prestigeträchtige Anstiege gibt es in der nicht allzu hohen Mittelgebirgslandschaft natürlich nicht; die zahlreichen kleinen Pässe lassen sich jedoch meist ohne lange Transferpassagen aneinander reihen.

Das Relief lässt sich vereinfachend beschreiben anhand der markanten Täler dreier Bäche, die allesamt im Norden der Monts du Beaujolais entspringen: L'Ardière, L'Azergues und Le Reins.

Die Ardière fließt in östliche Richtung und mündet bei Belleville in die Saône. Durch das Tal verläuft die Départementsstraße D 337. Nördlich des Tals verläuft eine Bergkette mit einigen Übergängen zu dem dahinter liegenden hügeligen Gebiet - als Beispiel sei der Col du Fût d'Avenas genannt. (Hinweis: Die D 337 ist insbesondere in dem Abschnitt zwischen Belleville und Les Dépôts zeitweise stark befahrenen, auch durch schwere LKW. In diesem Abschnitt besteht die Möglichkeit, auf den separaten, asphaltierten Radweg La voie verte du Beaujolais bzw. verkehrsarme Nebenstraßen auszuweichen.)

Das Gebiet südlich der D 337 kann man grob betrachtet unterteilen in drei jeweils in Nord-Süd-Richtung verlaufende Höhenzüge. Separiert werden die Höhenzüge durch die anfangs in südliche Richtung fließenden Bäche Reins bzw. Azergues. Über den mittleren der drei Höhenzuge verläuft dabei die Hauptwasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer: Der Reins (am Lac des Sapins aufgestaut) knickt im Süden des Beaujolais schließlich nach Westen ab, um bei Roanne in die Loire zu münden (dann unter der Bezeichnung Rhins). Der Azergues hingegen orientiert sich nach Südosten und fließt unterhalb von Villefranche-sur-Saône in die Saône, welche bei Lyon in die Rhône mündet.

Durch das Tal des Azergues führt die mäßig stark befahrene Départementsstraße D 385, vormals eine Nationalstraße. Durch das Tal des Reins führt die Départementsstraße D 10. Beide Straßen treffen am Col des Écharmaux - dem für den motorisierten Verkehr wohl bedeutendsten Pass - auf die D 337 und führen dann in nordwestliche Richtungen aus den Monts du Beaujolais hinaus.

Im Hinblick auf das Landschaftsbild lassen sich zwei Zonen differenzieren: Den flächenmäßig größten Teil macht das sogenannte "Beaujolais vert" mit seinen Weiden und Wäldern (das sind teils Koniferenplantagen) aus. Lediglich an den Hängen am Ostrand der Monts du Beaujolais (zur Saône hin) wird großflächig Wein angebaut. Besondere im Herbst, wenn das Weinlaub bereits verfärbt ist, ergeben sich so interessante Kontraste, wenn man die östliche der drei Bergketten überquert.

An Anstiegen mangelt es in den Monts du Beaujolais nicht, allerdings sollte man an die Hochpunkte selbst keine allzu hohen Erwartungen stellen: In der Regel sind die Passhöhentafeln an Straßenkreuzungen aufgestellt; diese liegen nicht selten im Wald. Viele Auffahrten sind allerdings landschaftlich attraktiv und verkehrsarm. Hauptstraßen steigen dabei meist moderat an, Nebenstraßen weisen die eine oder andere Rampe auf. Informationstafeln für Radsportler, wie sie in anderen Départements üblich sind, findet man an den hiesigen Anstiegen nicht - bei meist 200 bis 400 Höhenmetern wohl auch entbehrlich. Allgemeine Wegweiser erleichtern die Navigation zu den Pässen jedoch in der Regel aus allen möglichen Anfahrtsrichtungen. Das Département Rhône hat einige Rundkurse permanent ausgeschildert.

In puncto Straßenverkehr ist im Beaujolais ein höheres Aktivitätsnieveau festzustellen als beispielsweise in den dünn besiedelten Monts du Vivarais. Wer das nicht mag, sollte Durchgangsstraßen wie die D 337 meiden und die zahlreichen schmalen Nebenstraßen nutzen. Auch die Architektur ist hier im Großen und Ganzen weniger pittoresk als in den abgeschiedenen Gegenden des Zentralmassivs. Neubaugebiete und gewerbliche Zweckbauten koexistieren mit älteren Gebäuden. Herausragend sind allerdings einigen Dörfer im Süden, z.B. Sainte-Paule, Theizé oder Oingt, wo die Gebäude traditionelle Fassaden aus ockerfarbenen Bruchsteinen aufweisen (bezeichnet als "Les pierres dorées").

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