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Regionsbeschreibung Monts du Vivarais

Von Da Reverend

Die Monts du Vivarais liegen an der östlichen Abbruchkante des Zentralmassivs. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Bergketten mit unterschiedlichen Orientierungen. Im Kern handelt es sich um den zerklüfteten Übergangsbereich zwischen dem Rhônetal im Osten und den Hochflächen im Westen. Diese Hochflächen sind allerdings keineswegs eben - dort sind die Erhebungen jedoch sanfter und die Niveauunterschiede geringer. Tendenziell fallen diese Hochflächen nach Westen hin ab; an ihrem östlichen Rand verläuft dann auch die Hauptwasserscheide zwischen Atlantik (via Loire) und Mittelmeer (via Rhône). Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Vivarais eine ehemalige Provinz, deren Gebiet dem des heutigen Départements Ardèche entspricht. Der Begriff entwickelte sich aus dem Namen der einstigen Provinzhauptstadt Viviers - heutzutage eine Kleinstadt, gelegen im Rhônetal bei Montelimar.

Dem Straßenradsportler bieten die Monts du Vivarais zahlreiche Pässe und sonstige Anstiege, außerdem einige Höhenstraßen, die nahe am Grat verlaufen (routes des crêtes). Abseits der wenigen Transitrouten ist in der Regel mit wenig oder kaum motorisiertem Verkehr zu rechnen - die Gegend ist sehr dünn besiedelt und größere Gewerbebetriebe oder gar Industrieanlagen selten. Etwas Touristenrummel entsteht allenfalls zur Sommerferienzeit in der Nähe von Attraktionen wie etwa dem markanten Vulkankegel (suc) Mont Gerbier de Jonc, in dessen Nähe man praktischerweise auch gleich die offizielle Quelle der Loire besichtigen kann. Am Übergang vom Plateau ardéchois zu den Monts du Vivarais liegt der Mont Mézenc - mit seinem weithin sichtbaren, durch Vulkanausbrüche entstandenen Doppelgipfel höchster Punkt der Region (1753 m). Hier, an der Grenze zum Velay, befinden sich auch die höchsten, wenngleich keineswegs härtesten Pässe der Monts du Vivarais. Die Regierung des Départements Ardèche hat einige Anstiege für Radfahrer mit Informationstafeln ausstattet, welche in der Regel jeden Kilometer über die aktuelle Höhe und die Durchschnittssteigung des folgenden Kilometers Auskunft geben. Insbesondere sind das Anstiege entlang der verschiedenen Routen von L'Ardéchoise, eines bedeutenden Radwettbewerbs für Jedermann.

Die Nord-Süd-Ausdehnung der nachfolgend genauer definierten und beschriebenen Region Monts du Vivarais beträgt in Luftlinie rund 100 Kilometer. Die West-Ost-Ausdehnung ist deutlich geringer und wird grob betrachtet umso geringer, je weiter man nach Norden kommt.

Die Monts du Vivarais grenzen im Norden an die Monts du Lyonnais, separiert durch die Nationalstraße N 88 sowie das Tal des Flusses Gier bzw. die Autoroute A 47. Im Osten stellt das Tal der Rhône eine offensichtliche Grenze dar. Gen Süden gehen die Monts du Vivarais in die Region Cevennen über. Diese Grenze ist nicht allgemeingültig definiert, neben topographischen werden auch kulturelle Merkmale herangezogen. Wir machen es uns einfach und wählen als Trennlinie den markanten Einschnitt des Tals des Flusses Ardèche bzw. die Nationalstraße N 102 (insbesondere östlich von Aubenas, wo die Ardèche nach Süden schwenkt). Die Abgrenzung zumVelay nach Westen hin ist schwieriger zu beschreiben: Hier orientieren wir uns an der Hauptwasserscheide, welche verläuft vom Col de la Chavade über den Col de la Baricaude, den Col du Gerbier de Jonc, den Col de la Croix de Boutiéres, das Dorf Les Vastres, den Lac de Devesset (gelegen in der Nähe des Col de Freydaparet), den Hochpunkt Louveton, den Col des Baraques, den Col de la Charousse, und schließlich den Col de la République. (Zur Orientierung: Die Wasserscheide verläuft auf oder etwas östlich der Départementsgrenze von Haute-Loire zu Ardèche bzw. Haute-Loire zu Loire).

Im südlichen Teil der so abgegrenzten Region könnte man das Relief als Labyrinth von Bergketten und Taleinschnitten bezeichnen. In der Draufsicht kann man einen dominierenden Höhenzug erkennen, der vom Mont Mézenc ausgehend eine Linkskurve beschreibt und dann relativ geradlinig nach Südosten (in Richtung Privas) ausläuft. Den Abschluss dieses Höhenzuges bildet ein abgeflachtes Bergmassiv, das Plateau du Coiron. (Übrigens ist die Landschaft nördlich dieses Höhenzuges gemeint, wenn von Boutières die Rede ist; diese historische Gebietsbezeichnung ist aber nicht eindeutig definiert.) In nördliche wie auch südliche Richtungen verlaufen zahlreiche Täler quer zu diesem Höhenzug. Entlang dieses Höhenzuges schlängelt sich eine Höhenstraße (D 378 bzw. D 122), zu der aus den Tälern zahlreiche Straßen hinauf führen. Die Bäche und kleinen Flüsse aus diesem Tälern fließen auf der Südseite in die Ardèche, auf der Nordseite in den Eyrieux. So ergeben sich aus Richtung des Ardèche-Tals wie auch des Eyrieux-Tals viele Anstiege. Leider ist das enge Tal der Ardèche durch die (abschnittsweise alternativlose) Nationalstraße N 102 recht verkehrsbelastet. Die Départementsstraße D 120 durch das Tal des Eyrieux ist da schon besser, zumal es einen (bedingt rennradtauglichen) Radweg über eine ehemalige Bahntrasse gibt. Dieser Radweg wird unter der Bezeichnung La Dolce Via vermarktet.

Im mittleren Teil, nördlich von Saint-Agrève bzw. der Transitroute über D 15 und D 533, sind die Monts du Vivarais in West-Ost-Ausdehnung deutlich schmaler. Erwähnenswert ist das tiefe, idyllische Tal des Doux (Oberlauf), aus dem zahlreiche Anstiege hinaus führen. In westliche Richtung enden diese auf dem Plateau ardéchois. In östliche Richtung erreicht man eine Bergkette, über die von Lamastre bis Lalouvesc eine interessante Höhenstraße verläuft (D 236 bzw. D 532). Zum Rhônetal läuft das Bergland dann hügelig aus.

Im nördlichen Teil der Monts du Vivarais liegt das Bergmassiv des Mont Pilat. Diesbezüglich sei auf die separate Beschreibung der Unterregion Pilat verwiesen.

In Bezug auf die administrative Gliederung Frankreichs liegen die Monts du Vivarais in La région Auvergne-Rhône-Alpes. Das ganz im Norden gelegene Massiv des Mont Pilat gehört im wesentlichen zum Département Loire - ein kleiner Teil zum Département Rhône. Ansonsten liegen die Monts du Vivarais im Département Ardèche. Mit dem Gebiet des Parc naturel régional des Monts d'Ardèche ist die oben beschriebene Region Monts du Vivarais nicht deckungsgleich: Die Monts du Vivarais erstrecken sich deutlich weiter nach Norden als der Naturpark, das Gebiet des Naturparks wiederum geht insbesondere nach Westen und Süden über die Monts du Vivarais hinaus.
 
Die Vegetation in den Monts du Vivarais ist geprägt von Wäldern, in den höheren Lagen von Gras- und Buschland. Typisch sind die in den wärmeren Lagen überall anzutreffenden Esskastanienbäume (châtaigniers). In höheren Lagen sind Ginsterbüsche weit verbreitet, so dass im Mai / Juni viele baumfreie Hänge intensiv gelb leuchten. Im Norden steht viel Nadelwald. Die Plateaus jenseits der Westgrenze werden großflächig landwirtschaftlich genutzt.

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