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Regionsbeschreibung Thüringer Schiefergebirge

Von Kletterkönig120

Das Thüringer Schiefergebirge wird häufig dem Thüringer Wald zugerechnet, obwohl es aufgrund seiner geologischen Struktur durchaus als eigenständiges Mittelgebirge betrachtet werden könnte. Die Grenze zwischen dem Thüringer Wald im eigentlichen Sinne und dem Thüringer Schiefergebirge lässt sich nur ungefähr der Linie Gehren–Neustadt a.R.–Schönbrunn festlegen, von der aus sich das Thüringer Schiefergebirge nach Südosten erstreckt. Der Übergang zum Frankenwald und Vogtland verläuft ebenfalls nur undeutlich, während im Norden die Orlasenke eine eindeutige Abgrenzung zum Thüringer Holzland darstellt.

Die größte Ausdehnung beträgt in Ost-West-Richtung ca. 70 km und in Nord-Süd-Richtung rund 40 km. Die höchste Erhebung ist mit 869 m der Großer Farmdenkopf am oberen Ende des Schwarzatals, während sich der tiefste Punkt der Region mit einer Höhe von knapp 200 m an der Saale bei Saalfeld befindet. Während der westliche Teil des Thüringer Waldes einen schmalen Kamm aufweist, verbreitert sich das Thüringer Schiefergebirge zusehends nach Südosten und hat so mehr den Charakter eines Hochplateaus mit Höhen zwischen 500 und 800 m, wobei der Gebirgszug nach Südosten leicht abfällt.

Nördlich des Thüringer Waldes bzw. Schiefergebirges befinden sich mit Ausnahme vom Harz keine weiteren bedeutenden Mittelgebirge mehr, so dass im Winter nicht selten reichlich Schnee fällt, der sich in den Hochlagen um den Rennsteig auch häufig bis ins Frühjahr hinein hält. Die beste Zeit für Radtouren im Thüringer Schiefergebirge ist daher von Mai bis Oktober, doch selbst im Sommer kann es in den höheren Regionen gelegentlich unangenehm kalt werden, eine Windjacke und Armlinge sollte man deshalb eigentlich immer dabei haben, wenn nicht gerade hochsommerliche Temperaturen herrschen.

Der Kamm des Thüringer Schiefergebirges stellt eine wichtige, kontinentale Wasserscheide zwischen drei Flusssystemen dar, nämlich Rhein, Weser und Elbe. Dies dokumentiert der Dreistromstein bei Siegmundsburg, wo die umliegenden Quellbäche den verschiedenen Flüssen zulaufen. Die in der Nähe entspringende Werra fließt am Südrand des Thüringer Waldes entlang der Weser zu, während das Wasser der Itz den Main und später den Rhein speisen und die Schwarza nach Norden in die Saale abfließt, die wiederum in die Elbe mündet.
Die beiden bedeutendsten Flüsse im Thüringer Schiefergebirge sind die Saale und die Schwarza, deren Täler bis zu 300 m tief in die Hochfläche eingeschnitten sind. Das Saaletal im Thüringer Schiefergebirge ist vor allem durch die Saalekaskade geprägt, ein fast 80 km langer Verbund von fünf Talsperren (Bleilochtalsperre, Talsperren Burgkhammer und Walsberg, Hohenwartetalsperre, Talsperre Eichicht), die sowohl der Energiegewinnung als auch dem Hochwasserschutz dienen. Das im Schwarzatal befindliche Pumpspeicherwerk Goldisthal ist derzeit eines der größten seiner Art in Europa, während die nur wenige Kilometer entfernte Talsperre Leibis-Lichte als Trinkwasserreservoir genutzt wird.

Die größten Städte im und um das Thüringer Schiefergebirge sind Saalfeld, Bad Blankenburg, Sonneberg, Bad Lobenstein und Neuhaus am Rennweg, letztere darf sich mit dem Prädikat „höchstgelegene Stadt Thüringens“ schmücken.
Wie der Name bereits vermuten lässt, gibt es im Thüringer Schiefergebirge große Schiefervorkommen, die besonders vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein abgebaut wurden, besonders im Loquitztal und um Lehesten, wo heutzutage ein Bergbaumuseum über die Gewinnung des „Blauen Goldes“ informiert.

Verkehrstechnisch betrachtet gibt es im Thüringer Schiefergebirge nur wenige bedeutsame, überregionale Straßenverbindungen, dazu zählen hauptsächlich die von Saalfeld nach Probstzella und weiter nach Steinbach am Wald führende B85, die B281, die zwischen Eisfeld und Saalfeld das Schiefergebirge überquert, sowie die B90, die in Hockeroda von der B85 abzweigt und über Wurzbach und Bad Lobenstein ins Vogtland führt. Dazwischen gibt es ein dichtes Netz aus Landes- und Kreisstraßen, so dass sich hier – im Vergleich zum westlichen Thüringer Wald – deutlich mehr Tourenmöglichkeiten ergeben. Lediglich rings um die Saalekaskade sind die Möglichkeiten etwas eingeschränkt, da nur wenige Brücken über die aufgestaute Saale führen. Zwischen Linkenmühle und Altenbeuthen gibt es jedoch eine Fähre – die einzige in Deutschland, die auf einem Stausee verkehrt.

Die größten Höhenunterschiede findet der bergbegeisterte Radfahrer zum einen an den Rändern des Schiefergebirges, wie zum Beispiel an der Saalfelder Höhe, sowie entlang der Flusstäler von Saale, Schwarza, und Loquitz, wo rund 300, manchmal sogar noch mehr Höhenmeter zu bewältigen sind. Die plateauartige Hochfläche ist jedoch keineswegs flach, sondern recht wellig und wartet immer wieder mit kurzen und teilweise steilen Steigungen auf, so dass auf einer 100-km-Runde durchaus 1500 bis 2000 Hm zusammenkommen können.
Wer nicht gerade das Schiefergebirge vor der Haustür hat, kann auch mit dem Zug anreisen, gibt es doch einige Bahnstrecken in bzw. durch das Thüringer Schiefergebirge: Die wichtigste Verbindung stellt die Frankenwaldbahn zwischen Saalfeld und Kronach dar, die bei Steinbach am Wald den Kamm überquert. Auf der Nordseite führen zwei Stichstrecken weit in das Thüringer Schiefergebirge hinein: Die Schwarzatalbahn verläuft über 25 km von Bad Blankenburg bis nach Katzhütte, während man weiter östlich mit dem Zug ab Hockeroda hinauf nach Wurzbach und Unterlemnitz fahren kann. Auf der Südseite besteht eine Verbindung von Sonneberg ausgehend bis nach Neuhaus am Rennweg. Da der Radtransport in Thüringen in den Nahverkehrszügen (Stand 2010) kostenlos ist, ergeben sich damit günstige Möglichkeiten zur An- oder Abreise, wenn die Ausfahrt sonst zu weit wird.

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