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Regionsbeschreibung Ungarn

Von BergkönigDerHerzen – Allgemeine Daten über dieses Land sollen hier nicht allzu viele aufgelistet werden, diese lassen sich in Wikipedia, diversen ungarischen Tourismusseiten und in letzter Zeit auch in vielen Internetangeboten zum Thema „bedrohte Pressefreiheit“ finden. Dieser Text beschäftigt sich mehr mit Ungarn aus radsportlicher Sicht, begründet auf den Erfahrungen, die der Verfasser gesammelt hat.

Für den Radsportfreund hat das Land neben schier endlos scheinenden Flachstücken der großen und kleinen Tiefebene hauptsächlich hügelige Mittelgebirgslandschaften zu bieten. Die im Nordosten des Landes gelegenen Gebirge Mátra und Bükk sind ein wenig dem Thüringer Wald vergleichbar (bis ca. 1000 m hoch, bewaldet), die kleineren Börzsöny und Cserhát nördlich der Donau, sowie Budaer Berge, Pilis, Bakony, Mecsek im transdanubischen Hügelland (westlich der Donau) sind vom Profil dem Rheinischen Schiefergebirge (Eifel, Taunus etc.) ähnlich.

Was Radsportveranstaltungen angeht, sind die Ungarn nicht allzu verwöhnt. Im Juni findet alljährlich ein Marathon um den Plattensee statt, und auch einige MTB-Events werden angeboten. Der österreichische Marathon „Rund um den Neusiedler See“ geht streckenweise über ungarisches Territorium, hätte es den schon vor 100 Jahren gegeben, wäre er sogar ein komplett innerungarisches Rennen gewesen, da das Burgenland vor 1920 ungarisch war.

In der Hauptstadt Budapest gibt es zweimal jährlich critical mass-Demonstrationen für mehr Radfahrerrechte, die auch ihre Berechtigung haben. Radwege gibt es in den Städten nicht allzu viele, in den touristisch gut erschlossenen Gebieten (Donautal, Plattensee, Neusiedler See) gibt es einige weitgehend asphaltierte und ausgeschilderte Wege. Die ungarischen Autofahrer fahren eher sportlich, haben wenig Verständnis für langsamere Verkehrsteilnehmer und lassen es daher leider ein wenig an der gebotenen Rücksichtnahme fehlen.

Auf Landstraßen mit einstelliger Nummer ist Radfahren verboten (und würde ohnehin nur eingeschränkt Freude bereiten).

Diese kleinen Schwächen sollten aber den abenteuerlustigen und aufgeschlossenen Radsportfreund nicht davon abhalten, die Natur- und Kulturschätze des Landes mit dem Rad zu besuchen. Die Nebenstraßen sind wenig befahren und bieten oft sehenswerte Blicke auf Land und Leute. Die Preise sind verglichen mit Deutschland meist moderat.

Interessante Strecken finden sich in Budapest und Umgebung (Budaer Berge, Viségráder Gebirge), am Plattensee (ausgeschilderter Radweg rundherum) sowie am Velence-See. Im Bükk-Gebirge gibt es eine autofreie Straße durch die Berge zwischen Szilvásvárad und Lillafüred, die einen Besuch wert sein soll. Auch in Südungarn versucht man verstärkt, Radtouristen anzulocken, hier wird ein Streckennetz samt Beschilderung zwischen Mur, Drau und Donau aufgebaut. Dort gibt es zwar keine spektakulären Anstiege, aber dafür wenig Verkehr, viel Wein und ein angenehmes Klima.
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