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Regionsbeschreibung Walliser Alpen

Wallis | Aostatal | Piemont | Alpen | Walliser Alpen
Von Jan

Walliser Alpen oder auch Penninische Alpen wird das Alpenmassiv genannt, das sich zwischen dem italienischen Aostatal und dem piemontesischen Alpensaum im Süden sowie dem schweizerischen Wallis, also dem Rhonetal, im Norden erstreckt. Nach Westen und Osten sind die Grenzen nicht ganz so deutlich, für gewöhnlich wird der nicht als Straße ausgebaute Col Ferret westlich des Großen St. Bernhard als westliche und der Simplonpass sowie der Lago Maggiore als östliche Begrenzung genannt. Nach Süden hin laufen die Walliser Alpen zur Poebene hin aus. In der Passkarte der Walliser Alpen ist die Begrenzung eingezeichnet.

Die Walliser Alpen gehören zu den höchsten Gebieten der Alpen und sind das Massiv mit den am Abstand meisten Viertausendern. Höchster Gipfel ist die Dufourspitze (4634 m; zugleich höchster Gipfel der Schweiz) im Monte-Rosa-Massiv. Bekanntester Gipfel ist vermutlich das Matterhorn (4477 m).

Die Pässe

Der Alpenhauptkamm unterteilt das Gebiet in zwei etwa gleich große Teile. Die beiden Teile ähneln sich insofern, als sie arm sind an echten Pässen, dafür umso reicher an Sackgassen. Arm an bedeutet nicht frei von, und auf der Walliser Seite gibt es sogar zwei echte 2000er Alpenpässe: den Col de la Croix de Coeur und die Moosalp. Kein weiterer Pass als den beiden schon genannten Grand St. Bernard und Simplon überquert allerdings den Alpenhauptkamm.

Beidseits des Alpenhauptkamms sind die Talstrukturen relativ niederkomplex und bestehen im Wesentlichen aus geradlinig von den hohen zentralen Massiven fächerförmig auslaufenden Flusstälern. Nur die wenigsten sind mit weiteren Straßen und Pässen verbunden.

Die Moosalp verbindet das Rhônetal unterhalb von Visp mit dem Mattertal und überwindet dabei einen wenig dominanten Grat, so dass die Scheitelhöhe des Sattels zum Goldbiel beträgt dabei nur 76 m.

Das Walliser Dranse-Tal

Auf der Walliser Seite sticht als komplexere Ausnahme das Tal der Dranse hervor, das in Martigny in die Rhône fließt, und sich in Sembrancher und Orsières dreifach verzweigt: in die Dranse de Bagnes  (zum Barrage de Mauvoisin), die Dranse de Entremont (zum Grand St. Bernard) und die Dranse de Ferret (Val Ferret (Wallis), die die gleichnamigen Täler durchfließen.

Die das Dranse-Tal verbindende Passstrecke über den Col de Champex jedoch gehört nicht mehr zu den Walliser, sondern den Grajischen Alpen. Über diese kann man ein gutes Stück der Hauptstraße in Richtung Grand St Bernard abkürzen.

Der Grat, der östlich von Martigny das Rhône-Tal vom Dransetal abtrennt, wird von drei echten Pässen überwunden: von West nach Ost sind dies der Col des Planches, der Col du Lein und der schon erwähnte Col de la Croix de Coeur.

Damit bildet das Dranse-Tal eine kleine Pass-Insel im ansonsten sackgassen-gespickten Wallis.

Die kleineren Pässe des Aostatals

Aus dem Evancon-Tal führen zumindest drei echte Pässe hinüber in das Aostatal: Col d’Arlaz, Col Tzecore und Col de Joux. Darüber hinaus lässt sich manche Höhenstraße befahren. Die berühmteste von ihnen ist die Route des Salasses, über die sich zwischen Großem und Kleinen Sankt Bernhard einiges an Talstraßenkilometer einsparen lässt. Siehe dazu auch Droopys lesenswerte Beschreibung des Aostatals.

Die Piemontesischen Pässe und Höhenstraßen des Alpensaums

Die kürzestmögliche Umfahrung der Walliser Alpen führt also über den Großen Sankt Bernhard und den Simplonpass. Die verkehrsbelastete Strecke im Wallis kann man stressfrei auf Nebenstrecken absolvieren, wenn man sie kennt. Im Piemont bieten sich eine Reihe kleinerer Pässe an: Der Passo della Colma führt zunächst vom Lago d'Orta in das untere Valesia. Dem Alpensaum folgend, bieten sich dann die Höhenstraßen Alpe di Noveis und Bielmonte an, bevor man durch die Galleria Rosazza und Croce Serra ins Aostatal abfährt.

Die Sackgassen

Besonders die Sackassen auf Walliser Seite sind teils monumental und berühmt. Sie führen in weitaus größere Höhen als auf der anderen Seite im Piemont. Hervorzuheben ist vor allem das Mattertal mit dem neben St. Moritz vielleicht berühmtesten Bergdorf der Schweiz: Zermatt, mit der damit verbundenen zweifelhaften touristischen Infrastruktur. Aus landschaftlicher Sicht scheint dem Autor besonders der Lac de Moiry hervorzustechen. Scheint, da der Autor keine einzige Sackgasse in den Walliser Alpen gefahren ist. Am Val d'Anniviers ist hervorzuheben, dass es wohl das alpine Tal mit den meisten Almstufen ist: früher gab es dort bis zu 20 verschiedene Nutzungsstufen, wie man in Werner Bätzings Die Alpen: das Verschwinden einer Kulturlandschaft (ISBN 978-3-8062-4347-5) nachlesen kann.

Auf italienischer Seite führen die Täler nicht in solche Höhen. Nur ein Tal führt über 2000 m Höhe: Breuil-Cervinia. Ein Seitental des Aostatals, das Tal des Torrente Lys, und mehrere piemontesische Täler, sind aber auch im Jahr 2023 noch nicht im quäldich-Tourenplaner, und auch nicht im quäldich-Pässelexikon erschlossen. Das komplexeste von ihnen ist ist das Valsesia, dass sich fünffach verzweigt, aber für quäldich terra incognita ist. Im Piemont hervorzuheben ist noch das Valle Anzasca, durch das man bis an den Fuß der Monte-Rosa-Ostwand fahren kann.

Die Walser...

...haben weit verstreut im Alpenraum ihre Siedlungsspuren hinterlassen, darauf sollte man zumindest kurz eingehen. Andererseit wäre dies vermutlich auch gut in der sehr lesenswerten Beschreibung des Wallis von werwohl aufgehoben...

Der Autor dankt majortom für das Grundgerüst dieses Artikels.

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