Am ersten Adventsonntag zum Fuscher Törl 52,8 km / 1632 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Roli
Von Roli –
ACHTUNG: Das Fahren auf Straßen mit Wintersperre erfordert besondere Vorsicht, insbesondere besteht keine Absicherung gegen jedwede alpine Gefahren und Fahrzeuge des Straßenerhalters können jederzeit unterwegs sein!
23. November 2014. Der Herbst ist weiterhin mild und lädt zum Radfahren ein. Bis ins Hochgebirge liegt in den Ostalpen kaum Schnee. Extremradfahrer Gerhard Gulewicz postet Fotos auf Facebook. Vom Fuscher Törl. Mit Rad. Das Wetter verspricht wenig Änderung in der kommenden Woche. Martin wird verständigt: "Was hältst du davon als Plan für kommenden Sonntag?"
Die Woche geht dahin, es bleibt warm in den Bergen und wir unter der Nebeldecke. Informationen werden eingeholt: Die Großglockner Hochalpenstraße ist bis zum Rehrlhaus am Fuscher Törl geräumt. Am Donnerstag: "Schaut ja gar nicht so schlecht aus." Die Abfahrt wird für 07.00 Uhr festgesetzt. In der Nähe von Linz. Der Plan sollte aufgehen.
Erster Adventsonntag, 30. November 2014, 06.15: Aufstehen. Kleidungswahl: Beinlinge, Armlinge, eine gute Windjacke, Überschuhe, Handschuhe und Mütze sollten reichen. Irgendwie hat Martins Wecker was gegen unseren Plan und so starten wir erst kurz vor 08.00 Uhr. Nach gut zwei Stunden Fahrt sind wir in Bruck an der Glocknerstraße und laden die Räder aus. Bei -1°C und Nebel. Weiter oben soll es wärmer sein. Verzweifelte Blicke einiger Spaziergänger und Reaktionen auf gepostete Fotos der Räder und der Ortstafel von "Ihr wollt da jetzt wirklich rauf?" bis zu "Ich wäre da jetzt auch gerne am Start".
Wir rollen los. Es ist kalt. Zügig erreichen wir Fusch und wenig später die Straßensperre. Durch die Schlucht kommen wir hinauf zur Mautstelle, wo es schon bedeutend wärmer ist. Wir sind über der Nebelgrenze. Zwei Autos haben wir bis hier gesehen und schon von ganz weit weg gehört. Auf dem Weiterweg überholt uns noch ein polnischer Porsche Cayenne, der aber bald wieder zurückkommt. Ansonsten: Stille. Und angenehme Temperaturen knapp unter 10°C, blauer Himmel, aber aufziehende Wolken.
Das Restaurant Piffkar ist natürlich geschlossen und kurz danach ist auch die Schranke zu. Wir kommen aber weiter. Immer noch kein Schnee. Erst am unteren Nassfeld liegen erste Schneereste auf der Straße. Der Wind legt etwas zu, bleibt aber erträglich. Ab der Hexenküche liegen rund 10 cm Schnee. Auch auf der Straße, denn nur eine Spur ist geräumt. Ein SMS von Flo erreicht uns: "Ihr Säcke! Viel Spaß am Glockner!" Der Empfang ist wieder besser, also schnell einige Fotos vom Handy hochladen - während der Fahrt.
Schnell erreichen wir die letzten Kehren, filmen wieder mal ein bisschen und stoßen schließlich auf Eis. Einige Kurven erhalten um diese Jahreszeit kein Sonnenlicht mehr und so taut es dort untertags und friert nachts wieder. Fahren: unmöglich. Also schieben wir das Rad wenige Meter - in Radschuhen keine ganz einfache Aufgabe. Dann wieder weiter. Das ganze wiederholt sich noch zwei Mal und schließlich stehen wir oben am Fuscher Törl beim Rehrlhaus. Bis hierher und nicht weiter geht es heute. Selbst die Schleife zum Fuscher Törl ist nicht geräumt und wurde nur mit einem Skidoo befahren.
Die Einsamkeit ist grandios und sogar der Gipfel des Großglockners lugt hinter dem Alpenhauptkamm hervor. Lange bleiben wir trotz 3.8°C (laut Garmin) aber trotzdem nicht oben. Bei der Tauernrundfahrt war es Ende Juli gefühlt kälter und deutlich nasser. Mütze aufgesetzt, Handschuhe und Jacke angezogen und wieder runter. Uns begegnen noch zwei MTBler und ein Auto. Ansonsten haben wir die Straße für uns und können halbwegs laufen lassen. Im Hinterkopf immer auch der Gedanke, dass uns nichts passieren darf, da wir sonst ungewollt für Negativschlagzeilen sorgen könnten, denn die Straße ist ja offiziell gesperrt.
Viel zu schnell ist der Abfahrtsrausch vorbei und auf den letzten Metern werden unsere Räder doch noch schmutzig. Das stört uns aber auch nicht weiter. Direkt gegenüber vom Parkplatz entdeckt Martin einen Burger-Stand - für uns genau die richtige Belohnung. Danach zurück ins Auto und wieder heim. In den Nebel. Fotos sichten, Video schneiden und Rad putzen.
Am Montag ein Blick in die Webcam bei der Fuscher Lacke: Es schneit. Alles richtig gemacht, den letzten Tag genützt, um mit dem Rad noch so weit hinauf zukommen. So kann die Radsaison enden. Reto erlebt wenige Tage später in der Schweiz noch eine traumhafte Tour auf einem geschlossenen Pass.
Und hier noch der Link zum Video.
23. November 2014. Der Herbst ist weiterhin mild und lädt zum Radfahren ein. Bis ins Hochgebirge liegt in den Ostalpen kaum Schnee. Extremradfahrer Gerhard Gulewicz postet Fotos auf Facebook. Vom Fuscher Törl. Mit Rad. Das Wetter verspricht wenig Änderung in der kommenden Woche. Martin wird verständigt: "Was hältst du davon als Plan für kommenden Sonntag?"
Die Woche geht dahin, es bleibt warm in den Bergen und wir unter der Nebeldecke. Informationen werden eingeholt: Die Großglockner Hochalpenstraße ist bis zum Rehrlhaus am Fuscher Törl geräumt. Am Donnerstag: "Schaut ja gar nicht so schlecht aus." Die Abfahrt wird für 07.00 Uhr festgesetzt. In der Nähe von Linz. Der Plan sollte aufgehen.
Erster Adventsonntag, 30. November 2014, 06.15: Aufstehen. Kleidungswahl: Beinlinge, Armlinge, eine gute Windjacke, Überschuhe, Handschuhe und Mütze sollten reichen. Irgendwie hat Martins Wecker was gegen unseren Plan und so starten wir erst kurz vor 08.00 Uhr. Nach gut zwei Stunden Fahrt sind wir in Bruck an der Glocknerstraße und laden die Räder aus. Bei -1°C und Nebel. Weiter oben soll es wärmer sein. Verzweifelte Blicke einiger Spaziergänger und Reaktionen auf gepostete Fotos der Räder und der Ortstafel von "Ihr wollt da jetzt wirklich rauf?" bis zu "Ich wäre da jetzt auch gerne am Start".
Wir rollen los. Es ist kalt. Zügig erreichen wir Fusch und wenig später die Straßensperre. Durch die Schlucht kommen wir hinauf zur Mautstelle, wo es schon bedeutend wärmer ist. Wir sind über der Nebelgrenze. Zwei Autos haben wir bis hier gesehen und schon von ganz weit weg gehört. Auf dem Weiterweg überholt uns noch ein polnischer Porsche Cayenne, der aber bald wieder zurückkommt. Ansonsten: Stille. Und angenehme Temperaturen knapp unter 10°C, blauer Himmel, aber aufziehende Wolken.
Das Restaurant Piffkar ist natürlich geschlossen und kurz danach ist auch die Schranke zu. Wir kommen aber weiter. Immer noch kein Schnee. Erst am unteren Nassfeld liegen erste Schneereste auf der Straße. Der Wind legt etwas zu, bleibt aber erträglich. Ab der Hexenküche liegen rund 10 cm Schnee. Auch auf der Straße, denn nur eine Spur ist geräumt. Ein SMS von Flo erreicht uns: "Ihr Säcke! Viel Spaß am Glockner!" Der Empfang ist wieder besser, also schnell einige Fotos vom Handy hochladen - während der Fahrt.
Schnell erreichen wir die letzten Kehren, filmen wieder mal ein bisschen und stoßen schließlich auf Eis. Einige Kurven erhalten um diese Jahreszeit kein Sonnenlicht mehr und so taut es dort untertags und friert nachts wieder. Fahren: unmöglich. Also schieben wir das Rad wenige Meter - in Radschuhen keine ganz einfache Aufgabe. Dann wieder weiter. Das ganze wiederholt sich noch zwei Mal und schließlich stehen wir oben am Fuscher Törl beim Rehrlhaus. Bis hierher und nicht weiter geht es heute. Selbst die Schleife zum Fuscher Törl ist nicht geräumt und wurde nur mit einem Skidoo befahren.
Die Einsamkeit ist grandios und sogar der Gipfel des Großglockners lugt hinter dem Alpenhauptkamm hervor. Lange bleiben wir trotz 3.8°C (laut Garmin) aber trotzdem nicht oben. Bei der Tauernrundfahrt war es Ende Juli gefühlt kälter und deutlich nasser. Mütze aufgesetzt, Handschuhe und Jacke angezogen und wieder runter. Uns begegnen noch zwei MTBler und ein Auto. Ansonsten haben wir die Straße für uns und können halbwegs laufen lassen. Im Hinterkopf immer auch der Gedanke, dass uns nichts passieren darf, da wir sonst ungewollt für Negativschlagzeilen sorgen könnten, denn die Straße ist ja offiziell gesperrt.
Viel zu schnell ist der Abfahrtsrausch vorbei und auf den letzten Metern werden unsere Räder doch noch schmutzig. Das stört uns aber auch nicht weiter. Direkt gegenüber vom Parkplatz entdeckt Martin einen Burger-Stand - für uns genau die richtige Belohnung. Danach zurück ins Auto und wieder heim. In den Nebel. Fotos sichten, Video schneiden und Rad putzen.
Am Montag ein Blick in die Webcam bei der Fuscher Lacke: Es schneit. Alles richtig gemacht, den letzten Tag genützt, um mit dem Rad noch so weit hinauf zukommen. So kann die Radsaison enden. Reto erlebt wenige Tage später in der Schweiz noch eine traumhafte Tour auf einem geschlossenen Pass.
Und hier noch der Link zum Video.