Von rainhart – Zwischen dem Großen Arber im Nordwesten und dem Dreiländereck im Südosten, diesseits und jenseits der Grenze nach Tschechien, erstreckt sich unser Revier im Bayerischen Wald.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Bayerischer Wald
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Bayerischer Wald vom 3. bis 6. September 2020.
Von majortom – Unsere Auftakttour führt uns von unserem Standort Grafenau aus nach Nordosten, hinein in den Nationalpark Bayerischer Wald. Der 1373 m hohe Lusen gehört zu den höchsten Gipfeln der Region; mit dem Rennrad kommen wir auf einer einsamen asphaltierten Straße durch ursprünglich-wildes Waldgebiet immerhin zum Lusenparkplatz auf 1119 m Höhe. Die zweite Hälfte der Etappe gehört dann dem Anstieg zum etwa 1100 m hohen Almberg, nur einen Steinwurf von der tschechischen Grenze enfernt. Auf weitestgehend verkehrsarmen Landstraßen geht es dann über hügeliges Terrain nach Grafenau zurück.
Von Abfahrtsluder – Sonniger, entspannter Bayerischer Wald - einfach nur schön!!
Kurzfristig bin ich als Guide für die entspannte Gruppe eingesprungen. Entspannt war die Vorbereitung nicht, musste doch noch ein neuer Lenker auf mein Rad montiert werden und das alte Alternativrad war ebenfalls in der Werkstatt. Aber Last-Minute hat alles noch geklappt.
Entspannt war aber der heutige Tag!!
Entspannt, weil entschieden wurde, dass alle Teilnehmer in einer Gruppe zusammenfahren. Entspannt, weil keine übermäßigen Tempo-Ausreiser nach oben oder unten dabei waren.
Entspannt, weil das Wetter perfekt ist. Entspannt, weil es kein Problem ist, mal 2 Minuten am Berg oben, in der warmen Sonne, auf die gemütlicheren Fahrer zu warten.
Entspannt, weil man mit leichtem Gepäck losfährt - keine Überlegung, ob man eine Regenjacke oder Armlinge einpacken muss - Nein, es regnet einfach nicht, der Wetterbericht ist perfekt zum Radfahren. (Die Regenjacke hab ich noch nicht mal ins Hotel mitgenommen, sondern gleich zuhause gelassen!).
Entspannt, weil man mal keine nassen Füße bekommt (gell, Frank!).
Entspannt, weil man mit Andreas als Reiseleiter DEN entspannten Windbrecher (dank perfekter Statur) und Lokalmatador dabei hat, der allerdings auch von den 3 Umleitungen überrascht wurde, die wir aber easy und mit einer entspannenden Wadenmassage auf der gefrästen Straße gemeistert haben.
Entspannt, weil die Pässe Eck & Arber einfach nur schön sind.
Entspannt, weil das Guide-Teilnehmerverhältnis extrem hoch ist: Ein Guide pro 2 Teilnehmer. Das spricht eben für die Qualität von Quäldich. Als dann die Schaltung des entspannten Guide*ins Mucken machte und einen kurzen Halt in einer Werkstatt am Weg notwendig machte, wurde das von den Teilnehmern als geschickt eingefädelte Entspannungspause gewertet. Ein Hoch auf die Guides Andreas und Karsten, die das besser als die Werkstatt, nach einem erfrischenden bayerischen Schmutzbier gerichtet haben. Zum Ausgleich schreibe ich nun den Tagesbericht - so hat jeder Guide seine Daseinsberechtigung. Wir sind eben ein gutes Team bei Quäldich!!
Morgen ein neuer, hoffentlich wieder entspannter Tag mit viel Sonnenschein Vorhersage im wunderschönen Bayerischen Wald!
Übrigens: Über die Würfelspiele beim Abendessen schweigt die Verfasserin des Berichts besser. Ob dies der allgemeinen Entspannung dient, wird sich morgen beim Frühstück zeigen. Aber wie sagt Karsten: ,,Keine Wahl - Die Würfel sind gefallen."
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Unsere erste längere Tagestour gehört dem wohl bekanntesten Berg des Bayerischen Waldes. Der Große Arber ist nicht zuletzt wegen des bekannten Radmarathons, der nach ihm benannt ist, auch über die Region hinaus vielen Radsportlern ein Begriff. Von Grafenau ist der Arber ein gutes Stück entfernt, doch was könnte es schöneres geben, als in einer Gruppe Gleichgesinnter diese Anfahrtskilometer durch die idyllische Landschaft des Bayerischen Waldes zurückzulegen? Mit der Passhöhe am Eck im nordwestlichen Teil des Arber-Massivs setzen wir ein erstes Ausrufezeichen, bevor wir dann den Anstieg zum Arber selbst erklimmen - mit etwa 500 Höhenmetern am Stück der längste Anstieg der Region. In südöstlicher Richtung nach Zwiesel nehmen wir dann erneut Fahrt auf und rollen nach Grafenau zurück.
Von Abfahrtsluder – Quäldich führt Menschen zusammen am Dreisesselhaus
Andreas überzeugt (oder überredet, das ist unklar!) Hannes und Raphael, heute eine schnellere Gruppe zu bilden. Karsten und ich guiden zusammen die verbliebene Mixed-Gruppe. Heute geht es erst über den Wistlberg, durch den Tschechischen Nationalpark Böhmerwald und dann zum Dreisesselhaus, mit dem Grande Finale, einem kurzen, aber steilen Anstieg.
Karsten und ich entscheiden uns heute für die 2 Boxenstopp-Strategie, die insbesondere von Matthias und Christoph herbeigesehnt wird. Also kehren wir nach der Durchfahrt des Nationalparks Sumava in Tschechien zum ersten Mal ein. Eine gute Entscheidung, denn a) kostet eine Suppe und eine Apfelsaftschorle trotz schlechtem Euro-Umrechnungskurs nur 4,90 und b) steht ja noch die Auffahrt zum Dreisesselhaus bevor. Da sollte man keinen knurrenden Magen haben.
Die Auffahrt ist sehr angenehm, im einstelligen Prozentbereich, aber manch einer wird von der Rampe am Schluss doch etwas überrascht. Aber wir kämpfen uns mit lachenden Gesichtern nach oben und klettern auch noch zu Fuß zu den Dreisesseln hoch. Danach gibt's eine verdiente Einkehr im Dreisesselhaus, ohne befürchtete Warteschlange an der Essensausgabe.
Wer kennt schon Oggenhausen (,,Oggehausa" ausgeprochen)? Winfried, der mal vor vielen Jahren im Schwobaländle gewohnt hat, erwähnt während der Pause, immer noch passives Mitglied im Musikverein von Oggenhausen zu sein. Matthias ist dort aktives Mitglied und bläst die Trompete, und so werden sofort Selfies von beiden in alle Welt geschickt und Geschichten über Vereinsmitglieder ausgetauscht. Christoph und ich überlegen uns derweil, ob wir uns auf ,,Quäldich Tinder" treffen wollen, aber zum einen gibt es das (noch) nicht, und zum anderen fahren wir ja schon zusammen Rad.
Eine rasante Abfahrt folgt, und wir stellen fest, dass unsere Gruppe hier klar schneller ist als die eigentlich flottere Splittergruppe, die uns während unserer Auffahrt, also in deren Abfahrt, gemütlich entgegen gekommen ist. Ein paar weitere flowige Kilometer und Höhenmeter folgen, und wir erreichen zufrieden unser Hotel, wo einige Schmutzbiere unsere unterhopften Körper wieder auf Trab bringen und die schnelle Gruppe schon ungeduldig und geduscht auf uns wartet. Scheint, dass sie uns doch ein bisschen vermisst haben!?
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Unsere dritte Etappe ist international. Zum ersten Mal überqueren wir den Hauptkamm des Böhmerwaldes und fahren nach Tschechien, und vom Dreisesselhaus nahe des Dreiländerecks können wir zumindest auch mal nach Österreich hinüber winken. Wir wenden uns zunächst nach Osten, fahren bis Mauth und erklimmen dann den schönen Anstieg zum Wistlberg, der uns schließlich auf einsamer Straße nach Tschechien führt. Parallel zur tschechisch-deutschen Grenze rollen wir dann durch idyllische Waldlandschaft nach Südosten, bis wir bei Haidmühle erneut die Grenze überqueren und nach Bayern zurück kommen. Eine Stichstraße führt uns dann zum Dreisesselhaus, mit 1312 m Höhe der höchste auf Asphalt anzufahrende Punkt des Bayerischen Waldes. Über Freyung fahren wir dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Von majortom – Wer es heute wissen möchte, macht eine Dreiländertour mit sagenhaften 177 km und 2800 Höhenmeter daraus. Dafür bleiben wir länger in Tschechien und fahren entlang der jungen Moldau zum Lipno-Stausee. Hier wenden wir uns nach Österreich und überschreiten bei Schöneben die Grenze. Nun geht es wieder nach Deutschland zurück, wo der Anstieg zum Dreisesselhaus ab Altreichenau ansteht.
An Karstens Spruch denken wir heute mindestens 3 x. Aber erst einmal geht es wellig dahin auf ruhigen Nebenstraßen. Natürlich ist es warm, sonnig und trocken, so wie wir es von den letzten Tagen schon gewohnt sind. Was für ein toller Herbstauftakt!!
Die erste Rampe kommt mit ca. 18% daher und wird noch einigermaßen gut weggedrückt. Allerdings fragen sich manche nach der nächsten Abfahrt, ob sie doch schon im Laktat sind. Unser Lokalmatador Andreas war doch eben noch ganz hinten? Jetzt steht der doch glatt unten an der Straße und wartet auf uns? Wo hat der eine Abkürzung genommen? Oder ist das das Spiel Hase und Igel, frei nach Grimms Märchen? Außerdem - ich seh ihn schon doppelt. Ist mir doch schwindlig geworden bei der Rampe? - Nein, bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Double als zwei Teamkollegen von Andreas, die den gleichen Dress tragen und uns einige Kilometer begleiten. So sind wir kurzfristig zu zehnt, denn heute fahren alle Teilnehmer wieder zusammen als Mixed Gruppe. Es sei doch kommunikativer in der großen Gruppe. Und es passt wirklich gut vom Tempo zusammen, und wir verstehen uns alle prächtig.
Der Höhepunkt des Tages ist der Anstieg zum Brotjacklriegel mit 450 hm. Ein nicht allzu steile Straße mit wenig Verkehr, die dann aber mit einem knackigen Anstieg endet. Gefühlte 20% lassen Erinnerungen an den Mortirolo wach werden. Aber alle aus der Gruppe schaffen es zum Gipfelfoto.
Einige weitere Wellen und noch ein letzter knackiger Anstieg führen uns direkt zurück zum Hotel, wo wir die Tage mit dem üblichen Schmutzbier ausklingen lassen. Kommt alle gut heim, und es wäre schön, den einen oder anderen wiedermal auf einer Reise von Quäldich zu treffen.
Ursprüngliche Tourbeschreibung:
Abschluss in Bayerischen Wald. Neben dem Höhenzug des Böhmerwaldes entlang der deutsch-tschechischen Grenze umfasst dieses Mittelgebirge auch noch einen zweiten Höhenzug zwischen den Tälern von Regen und Donau; diesem ist die heutige Abschlussetappe gewidmet. Das Terrain ist - wie auch schon die vergangenen Tage - hügelig, die Landschaft idyllisch. Was will man mehr? Unser Weg führt uns nach Südosten ins Tal der Ilz, aus dem wir einen kleinen, aber feinen Anstieg nach Neureut einstreuen. Dann wenden wir uns nach Westen und halten auf den Brotjacklriegel zu, mit knapp über 1000 m Höhe nicht nur danz des Antennenmastes ein markanter Punkt in der Landschaft. Auch wenn das letzte Stück zum Gipfel eine - rennradtaugliche - Naturstraße ist, lohnt sich doch der Anstieg, denn vom Aussichtsturm genießen wir einen herrlichen Rundumblick. Bis zum nun nahenden Ende unseres Wochenendes im Bayerischen Wald sind es dann nur noch etwa 25 km, die wir gemütlich ausrollen können.