Von radlstefan – Nach Durchqueren von Beerfelden wartet gleich der erste (leichte) Anstieg zur Sensbacher Höhe, mit 557m die zweithöchste Erhebung im Odenwaldkreis. Nach Erreichen der Hügelkuppe (rechter Hand der Friedhof der Gemeinde Sensbach) folgt eine kurvenreiche Abfahrt. Nach 4 km erreicht man an einer Einmündung die Sensbachtalstraße, der man nun stetig bachabwärts folgt. Wie im Flug erreicht man auf einsamer Straße die Gaimühle, hier wird der Verkehr etwas stärker auf dem Weg nach Ebersbach am Neckar. Wenn es noch nicht so früh wäre, könnte man hier schön ein Päuschen am ruhig dahinströmenden Fluss einlegen.
Nach Querung der Neckarbrücke geht es 90 Grad rechts erst mal noch ein paar km am Fluß entlang bis Pleutersbach. Nun gilt es, wieder an Höhe zu gewinnen. Kurz hinter Allemühl war die Straße Richtung Schönbrunn wegen Erneuerung der Asphaltdecke gesperrt, so dass ich den Umweg über Mossbrunn nahm, was nicht unbedingt ein Fehler war. Nach schweißtreibendem Aufstieg genießt man hier schöne Ausblicke. Wellig geht es weiter nach Schönbrunn und auf einem Wirtschaftsweg nach Haag, wo sich die Waldabfahrt nach Waldwimmersbach anschließt. Ohne größere Schwierigkeiten rollt es sich leicht bis Wiesenbach, wo sich ein sehr kurzer Abschnitt auf der B45 anschließt. Wir verlassen die B45 linker Hand nach Waldhilsbach; hier macht sich die Steigung zum Königstuhl schon deutlich bemerkbar. Auf recht neuem Straßenbelag steigt die Straße stetig bis zum höchsten Punkt der Route, dem Königstuhl hoch über Heidelberg. Hier lädt ein Gasthof bei toller Aussicht zum Verweilen ein. Nach rasanter Abfahrt - am Heidelberger Schloss vorbei - erreicht man über die Fußgängerzone in der Altstadt wieder den Neckar.
Wir queren den Fluß erneut über die Alte Brücke unterhalb der Staustufe und rollen erst mal flüssig neckaraufwärts bis Ziegelhausen. Nun folgt der zweite lange Aufstieg über Peterstal zum Langen Kirschbaum, nach 2 Kehren erreicht man die Passhöhe, die hinunter nach Wilhelmsfeld führt. Der Ort wird am nächsten Abzweig gleich wieder verlassen, bevor die Route nach einem weiteren Abzweig zu einem etwas anstrengenderen Aufstieg zum Kohlhof führt. Hier oben wäre mir nun eine Stärkung willkommen gewesen, aber leider kein Gasthaus bei den wenigen Häusern. Das konnte ich dann wenig später in Heiligkreuzsteinach nachholen, in Ortsmitte gibt es ein nettes Cafe mit leckerem Rhabarberkuchen und Cappuccino. Die Stärkung war auch notwendig, denn die folgenden Anstiege zum Eichköpfel und Falters Ruhe hatten es in sich. Dafür entschädigten die schmalen Straßen mit extrem wenig Verkehr, tollem Asphalt und herrlichen kurvenreichen Abfahrten. Von Raubach geht es unspektakulär auf einem rissigen Forst-Asphaltweg hinauf nach Olfen, wo sich der Wald wieder öffnet. Die vielbefahrene L3120 wird an der Einmündung direkt überquert, der Radweg taucht hier wenig später steil aufwärts führend in den Wald ein. Nach der Abfahrt von der Olfener Höhe wartet die letzte Herausforderung, ein idyllischer Forstweg ohne große Steigungen von Güttersbach zurück nach Beerfelden - vorbei am Schnappgalgen.
Fazit der Rundtour: Nach "nur" knapp 114 km hat man doch ordentlich was an Höhenmetern in den Beinen, und bis auf die Durchquerung von Heidelberg kann man weitgehend die Einsamkeit im Odenwald genießen.