Von gws –
Nach intensiven Studium aller möglichen Wettervorhersagen - heutzutage ja einfach als Wetter-App bezeichnet - entschieden sich alle Gruppen doch schon um 08:30 losfahren zu wollen um den drohenden Gewittern möglichst zu entkommen. Außerdem war es in der Früh ja noch ziemlich bedeckt gewesen, zum geplanten Abfahrtszeitpunkt dann aber doch wieder angenehm sonnig. Eines vorweg, der Plan war zwar gut gemeint ging aber letztlich nicht für alle drei Gruppen gleichermaßen auf.
Jedenfalls waren alle TeilnehmerInnen um halb 9 bereit, die Guides waren mit adaptierten Tracks ausgerüstet, da ja klar war, dass wegen einiger Baustellen und damit einhergehenden Straßensperren nicht wie ursprünglich geplant gefahren werden konnte.
Gruppe 3 machte sich also bei Sonnenschein wie üblich als letztes auf den Weg, kurzes Einrollen und gleich einmal kurz aber knackig über den Adneter Riedel und weiter nicht minder knackig zum Pucher Sattel - ein Passjagd tauglicher Anstieg, worüber sich einige TeilnehmerInnen verwundert zeigen aber doch auch freuten.
Nach diesen gut 350 Höhenmetern zum warm fahren folgte ein längeres Flachstück durch die kleinen Umlandgemeinden im Südwesten der Landeshauptstadt. Voll im Flow wollte Luc in Urstein gleich einmal über die Autobahn abkürzen, vielleicht kein so guter Plan. Kurz vor Glanegg deklassierte uns dann die - nach einem gestrigen Insektentreffer leider reduzierte - sportliche Gruppe. Auf pittoresker Holzbrücke über die Saalach nach Bayern und weiter nach Piding. Sieht hier eigentlich genau gleich aus wie auf der anderen Seite der Grenze, so die Meinung eines Teilnehmers - eben eine inzwischen grenzüberschreitend zusammengewachsene Region, wenn auch zuletzt wegen Corona mit merklichen Abschottungstendenzen.
Nächster kurzer Anstieg auf den Högl - leider nicht für die Passjagd verwertbar, weil der Hochpunkt beim Sender dann doch nicht angefahren wurde - und hinunter nach Anger. Dort wieder fast auf die Autobahn, aber wenige Meter davor zweigt ja rechts die geplante kleine Nebenstraße ab. Passt also perfekt.
Überrascht stellten wir kurz danach fest, dass sich die erste Baustelle schon wieder erledigt hatte - die Bayern sind ganz schön fix beim Asphaltieren - und wir so ein Stück Hauptstraße dem Originaltrack folgend vermeiden konnten.
Langsam wurde der Ruf nach einer kurzen Einkehr unüberhörbar, wir hatten ja immerhin schon knapp 55 km abgespult und so wurde der Gastgarten der Gasthofs Staufenbrücke anvisiert. Wir konnten dann aber doch nicht gesammelt den notwendigen 3G-Nachwies erbringen, hätten uns auch pärchenweise aufteilen müssen und entschieden uns daher zum Rewe to go weiter zu fahren.
Während wir nett im Gras saßen und uns verpflegten zogen sich die Wolken doch merklich zusammen, wurden dunkler und verhießen Ungemach. Also nicht zu lange relaxen und lieber rasch weiter an Bad Reichenhall vorbei und auf der Ausweichroute entlang des Saalachstausees Richtung Unterjettenberg. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk setzte dann um 13 Uhr der vorhergesagte Regen ein. Der kurze Schauer war aber gleich wieder vorbei, tat der guten Laune auch keinen Abbruch und wir nahmen den heutigen Hauptanstieg zum Wachterl teils wieder im Nieseln teils bei Sonne und nasser Straße in Angriff.
Nur kurz wurde eine Streckenverkürzung angedacht, aber sofort wieder verworfen, alle wollten doch lieber auf einen kurzen Abstecher zum idyllisch gelegenen Ramsauer Hintersee.
Einmal um den See herum und dann der Ramsauer Ache folgend bei ständig mehr oder weniger abfallenden Strecke, durch eine kurze Klamm weiter nach Engedey.
Zwei TeilnehmerInnen hatten dann endgültig das ständige Auf und Ab satt, und so trennte sich eine Kleingruppe mit dann doch wieder Gerhard als Guide ab und fuhr die flache Variante nach Hallein.
Der andere Teil ging es nicht ganz so entspannt an, nahm noch ein paar kurze Anstiege mit und kreiselte unter belgischer Führung nach Marktschellenberg. Durch den Tiefenbachgraben wieder eine Name-ist-Programm-Rampe nach Scheffau und kurz danach zurück nach Österreich.
Treffpunkt in Hallein bei der Eisdiele war ausgemacht und klappte hervorragend. Eis oder verfrühtes Schmutzbeier war nicht nur die Frage es führte auch zu einem neuerlichen Durchmischen der entspannten Gruppe. Jedenfalls wurde am Hauptplatz der Salinenstadt der nächste Regenguss wohl beschirmt abgewartet.
Danach war keine Rede mehr von der Extraschleife im Salzachtal und es ging unter ortskundiger Führung auf Nebenstraßen direkt zurück zum Hotel.
Dort trafen wir dann noch Teile der ausdauernde Gruppe beim standesgemäßen Schmutzbier und schlossen uns natürlich spontan an. Die ausdauernde Gruppe war just in der steilen Abfahrt von Loipl hinunter in einen heftigen Regenguss geraten und hatte zusätzlich noch von einer Panne gebremst dann auch etwas abgekürzt.
Lediglich die ganz schnellen waren praktisch ohne Regen durchgekommen.
Aber egal, Hauptsache alle sind wieder wohlbehalten im Hotel angekommen und harren des letzten Tages der aber meteorologisch vorerst unter keinem guten Stern zu stehen scheint - na warten wir einfach einmal ab und hoffen für morgen das Beste !
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Vom Hotel weg starten wir mit mit zwei kleinen Anstiegen Richtung Norden und umfahren so weitgehend die verkehrsreichen Hauptstraßen. In der Abfahrt vom Pucher Sattel sehen wir dann auch in der Ferne schon die Festung Hohensalzburg vor uns auftachen.
Dannach folgt erst einmal ein längeres Flachstück, zuerst über die Salzach, dann mehr oder wenige entlang des Untersberges zum Grenzfluss Saalach. Ab Piding geht es wieder bergauf zum Aussichtsberg Högl. Bei immer wieder herrlichen Blicken auf die Berchtegader Alpen rollen wir zur Kapelle am höchsten Punkt und flott abwärts nach Anger. Weiter nach Bad Reichenhall und vorbei am Karlstein genießen wir den kurzen Anstieg zum idyllischen Thumsee.
Rasante Abfahrt nach Schneitzelreuth, kurz auf der Bundesstraße weiter zum einzigen längeren Anstieg des Tages, dem Schwarzbachsattel mit seinem steilen aber kurzen Rampen in traumhafter Alpenkulisse.
Nach der Abfahrt mit kurzen Gegenanstieg lädt auch schon der wildromatisch gelegene Hintersee zu einer kurzen Pause in einem der zahlreichen Ausflugslokale ein.
Ständig sanft bergab steuern wir auf Berchtegaden zu, nicht aber bevor wir noch vom Aschauer Weiher aus einen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt den Watzmann geworfen haben.
Auf dem Weg zurück nach Österreich fahren wir noch die teilweise recht steile Tiefenbach Schlucht, bevor in einem weiten welligen Bogen durch das Salzachtal den Rückweg zum Hotel antreten.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren