Von KirstenHe –
Was für ein Tag!!! Gruppe 1 und einzelne Gruppenmitglieder von Gruppe 2 und 3 fahren heute die Königsetappe ins Schinkendorf Trévelez, 150km und 3300Hm! Alle anderen fahren nochmal zur Haza del Lino, aber diesmal die längere und höhenmeterreichere Auffahrt als gestern. Und auch die schönere, meiner Meinung nach! Doch der Reihe nach! Bei strahlendem Sonnenschein und bereits 15 Grad um 9 Uhr fahren wir in gewohnter Manier die Küstenstraße nach Osten - bei Rückenwind! Bereits nach einer Stunde biegen wir ins Landesinnere ab und schrauben uns im Ort "La Guapa - Die Hübsche" in den Anstieg. Wir Straße verläuft mitten im Hang und so haben wir ständig freie Sicht bis hinunter zur Küste und ins Lújar-Gebirge. Wieder fragen wir uns, warum es diese Straße gibt, denn außer uns begnen wir in den kommenden 2 Stunden nur drei deutsche Motorräder und 2 spanische Pkw...vermutlich ist sie einfach für uns da! Im Ort Polopos auf halber Höhe machen wir in der Bar einen kurzen Getränkestopp. Dort sitzen 3 alte Herren, die der Meinung sind, wir sollten einfach hier bleiben und Bier trinken, das wäre jetzt die beste Beschäftigung. Doch wir sind anderer Meinung, gut so!
Um 13h sind wir oben und wie vorab mit dem Wirt vereinbart, ist das Restaurant an der Passhöhe geöffnet. Und nicht nur das: die Sonne scheint unerlässlich und der Wind hält sich im Gegenzug zurück. Das bedeutet, Gruppe 3 kann endlich das machen, was ihr bisher verwehrt blieb: einen Mittagsstopp in der Sonne genießen! Wir haben etwas aufzuholen nach den kühlen Tagen und bleiben gleich 2 Stunden sitzen!! Es gibt bocadillos und da wir schon nicht bis ins Schinkendorf fahren, kommt der Schinken zu uns auf den Teller! Zufällig fährt zwischendurch Quäldichkunde W. aus dem hessischen Franken vorbei und trinkt einen Kaffee mit uns! Auch unseren Radverleiher treffen wir hier. Also doch gerade nicht alle auf Malle!
Als wir uns endlich losreißen und weiterradeln, sind wir zunächst gar nicht so sehr motiviert, doch das soll sich schnell ändern. Hinter der nächsten Kurve und den fehlenden 27 Hm (so sagt M. aus R.) strahlt uns plötzlich eine tiefverschneite Sierra Nevada entgegen! Das Gebirgsmassiv erscheint uns zum Greifen nah. Für weitere 3 Kilometer scheinen wir auf dem Grat dahinzuschweben. Zur Rechten fällt der Hang ab bis zum Meer, zur Linken tront hinter dem Tal majestätisch die weiße Sierra Nevada. Unbeschreiblich!!
Schließlich müssen wir dieses Hochplateau verlassen. Bei einem Sturz aus dem Stand sind drei Pflaster nötig, glücklicherweise soll es das bisher an Verletzung gewesen sein. Nun können wir hinab nach Torvizcón. Die Abfahrt ist beeindruckend: die Sierra Nevada haben wir stets vor uns, die Straße ist eng und steil. Wir fliegen also ins Tal und von dort in Richtung Orgiva und können von weitem die schöne Auffahrt nach Cáñar sehen - so fügen sich langsam die Puzzleteile einer Wochenreise ineinander! Wellig geht es auf bekannten Wegen bis zum Stausee und durch Veléz, dem Ort unseres Radvermieters. Dort biegen wir ab hinunter ins Guadalfeo-Tal. Auf der Hauptstraße legen wir den Gruppe 3-Turbo ein, wechslen in die Zweierreihe und fliegen bis an den Strand! Einen solchen Tag beenden wir nicht am Hotel, wir beenden ihn am Meer. Sundowner mit Kaltgetränk und wunderbaren Menschen! Bald sind alle vertreten, Gruppe 1, 2, 3 und die Extraschleifengruppe! Prost und danke für diesen traumhaften Tag!
Gefahren am Donnerstag, 20.03.2025
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Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
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