Von majortom – Von Null auf 1600. In den französischen Seealpen geht es hoch hinaus. Die langen Anstiege von der Côte d'Azur um die Mittelmeermetropole Nizza führen in die traumhaften Landschaften der Seealpen.
Von majortom – Es geht los. Um noch am Anreisetag die Beine etwas zu lockern, und gleichzeitig schon einige erste Eindrücke aus dem Hügelland rund um Nizza zu bekommen, starten wir in unsere Woche mit einem kleinen Prolog um 14 Uhr. Nach ein paar Kilometern entlang der Côte d'Azur tauchen wir ein in das malerische Hinterland. Höchster Punkt unserer Tour und gleichzeitig eine gute Gelegenheit für einen Nachmittagskaffee in der Sonne ist die weltbekannte Parfum-Stadt Grasse. Von hier aus geht es dann bis zurück nach Nizza praktisch nur noch bergab.
Von majortom – Herlich willkommen in den Seealpen - Bienvienue aux Alpes Maritimes. Wir nehmen den Staffelstab der Berichterstattung wieder auf und berichten vom Bergtraining in den Seealpen rund um die Riviera-Metropole Nizza. Gerne hätten wir uns auch schon gestern zu Wort gemeldet, aber der Prolog fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Starkregen den ganzen Nachmittag und Abend über. Zum Glück konnten wir das mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen, verheißt uns doch die Wettervorhersage trockenes und sonniges Wetter für den kompletten Rest der Woche. Ein paar Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bereits am Vorabend angereist waren, sind die Prolog-Runde nach Grasse auch bei noch besserem Wetter schon am Vormittag gefahren.
Nun also der zweite Tag. Neues Spiel, neues Glück. Als beim Frühstück noch ein Regenschauer runterkommt, werden bereits die ersten Fragen nach einer Verschiebung des Starts gestellt, doch die Reiseleitung bleibt hart und verspricht nach einem Blick auf den Regenradar einen trockenen Start wie geplant um neun Uhr. Was dann auch so eintritt. Wir verteilen noch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die drei Gruppen, und dann geht es los. Auf dem Radweg am Flughafen vorbei und dann entlang der kompletten Promenade des Anglais quer durch Nizza. Bewusst haben wir diesen Programmpunkt auf den Sonntag Vormittag gelegt, wo die meisten Touristen noch beim Brunch sitzen und wir freie Bahn haben. Ampelfrei cruisen wir also die Promenade entlang, direkt rechts von uns brandet das türkisblaue Mittelmeer an. Ein Traum.
Drei übereinander geschachtelte Küstenstraßen - corniches genannt - verbinden Nizza mit Menton. Von der Basse Corniche klettern wir also über die Moyenne Corniche hinauf zum Col des Quatre Chemins an der Grande Corniche, der höchstgelegenen der drei Straßen. Die uns wunschgemäß auch sensationelle Blicke hinab in die Buchten erlaubt. So bezwingen wir die ersten Höhenmeter zum Col d'Èze, bekannt als traditioneller Scharfrichter der Schlussetappe des Profirennens Paris-Nizza, aber auch Teil des Grand Départ der Tour de France in Nizza 2020.
Kurz darauf verlassen wir dann die Küstenzone und halten auf den Col de Saint-Pancrace zu. Der zumindest für die Gruppen sportiv und ausdauernd aber auch nur der Aufgalopp zum bekannteren Col de la Madone ist, als Lance Armstrongs bevorzugter Trainingberg auch Namensgeber für ein Modell seines bevorzugten Radherstellers. Wir erfreuen uns vor allem an den Tiefblicken, die wir in der Abfahrt hinunter nach Menton haben. Zwei Buchten weiter sehen wir (vermutlich) schon Ventimiglia jenseits der Grenze nach Italien.
Gemeinsam mit der sportiven Gruppe gehen wir Ausdauernden dann die Forststraße an, die uns vom Madone hinunter nach L'Escarène führen soll. Aufgrund des gestrigen Starkregens ist sie zwar stark verschmutzt, lässt sich aber - mit Ausnahme des leider in Auflösung begriffenen Schlussteils der Abfahrt - sehr gut fahren. Inzwischen sind wir in der völlige Einsamkeit der Seealpen angekommen. Kaum zu glauben, dass sich nur einen Steinwurf entfernt von uns die quirlige Riviera mit den mondänen Badeorten befindet.
In L'Escarène kurzes Rendezvous mit Susanne aus der entspannten Gruppe. Sie hat einen Platten an einer Hochprofilfelge zu versorgen, die selbst für unsere Ersatzschläuche mit langem Ventil zu hoch ist, übernimmt tapfer einen Schlauch aus meinem Vorrat und macht sich dann daran, ihre Schützlinge per Autostopp die Abfahrt hinunter zu dirigieren. Der Retter ist schließlich - nach vergeblichen Versuchen von Caleb Ewan und Teamkollegen - der Präsident des monegassischen Radsportverbandes. Meine Gruppe dirigiere ich erstmal zur dringend benötigten Kalorienaufnahme in eine Bäckerei. Eine weise Entscheidung, wie sich schon bald herausstellt, denn die Brasserie auf dem Col de Braus hat zwar geöffnet, aber heute eine geschlossene Gesellschaft, von der leider nicht mal ein paar Brotkrumen für unsere nach Kalorien lechzenden Gruppen eins und drei übrig bleiben. Ein wenig habe ich schon ein schlechtes Gewissen, nachdem wir beim Bäcker pompös geschlemmt haben, und mir am Telefon noch voller Optimismus berichtet wird "Wir fahren einfach weiter bis ins nächste Dorf." Wie sich später herausstellen soll (und ich zu diesem Zeitpunkt bereits befürchte), ist das nächste Dorf schon wieder in der finalen Abfahrt nach Nizza. Also hoffe ich, dass in den betroffenen Gruppen alle vorhandenen Riegel brüderlich geteilt werden...
Wir machen uns gleichzeitig erstmal an den Col de Braus, den ich aufgrund des Serpentinenhangs in offenem Gelände mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht habe. Davon war aber keine Vorschusslorbeere zuviel. Trotz der aufziehenden Wolken genießen wir die herrlichen Ausblicke, und auch die insgesamt ca. 650 Höhenmeter können uns nicht schocken - mit stoischem Tritt kurbeln wir hinauf zur zwar offenen, aber uns nicht mit offenen Armen empfangenen Brasserie.
Es geht weiter berauf vom Col de Braus, auf einer Straße, die eigentlich noch Wintersperre hat, zum Col de l'Ablé und wieder hinab zum Pas de l'Escous. Von hier aus wollen wir weiter hinauf auf die Turini-Höhenstraße, wobei wir uns den Col de Turini selbst noch für eine spätere Etappe aufsparen - heute würde er trotz unserer grenzenlosen Seealpen-Euphorie wohl den Rahmen sprengen. Zumal die Wolken tief hängen - oder vielmehr sind wir inzwischen einfach so weit oben, dass wir in die Wolkendecke eintauchen. Im Nebel können wir leider nur erahnen, was für spektakuläre Ausblicke wir im Serpentinenhang eigentlich hätten.
Dann stehen wir am höchsten Punkt der Etappe. Etwa 1350 m hoch. Heißt: bis zum Hotel in Saint-Laurent-du-Var müssen wir noch ca. 1350 Höhenmeter vernichten. Wir kramen alles raus, was die Rucksäcke und Taschen hergeben, dann tasten wir uns durch den Nebel hinunter. Schon bald lassen wir die Wolken hinter uns, und die begeisterten Laute sowie Fotostopps häufen sich wieder.
Bis Contes habe ich die Abfahrt freigegeben. Schon im Ort davor sammeln wir die anderen Gruppen ein, die hier endlich ihre wohlverdiente Nahrung gefunden haben. Die Laune ist - immer noch oder nun wieder - bei allen gut. Wir müssen also nur noch weiter das Tal hinuter, uns ein wenig durch den Großstadtdschungel mogeln, bis wir schließlich wieder auf den Radweg parallel zum Autoverkehr dahin cruisen können. Schließlich ist wieder die Promenade des Anglais erreicht, und die restlichen Kilometer als große Hybridgruppe sind dann wieder der reine Genuss.
Ein sensationelles Rennradrevier sind sie, die Seealpen, das können wir schon nach dem ersten Tag sagen. Warum sind wir eigentlich erst dieses Jahr das erste Mal hier?
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Bevor wir das einsame Hinterland der Côte d'Azur kennenlernen, bleiben wir zunächst noch an der traumhaft schönen Küste und fahren über die Haute Corniche, die fantastische Tiefblicke auf das Meer ermöglicht. Der Col d'Eze, höchster Punkt der Corniche, ist auch vom Profirennen Paris-Nizza als Scharfrichter auf der Schlussetappe bekannt. Für uns geht es jedoch noch wesentlich höher hinaus. Über den Col de St. Pancrace dringen wir ins Hinterland vor, dann folgt die Serpentinenauffahrt auf den Col de Braus. Dieser geht direkt in den Col de l'Ablé über, und anschließend erklimmen wir einen Teil der Südanfahrt zum mythischen Col de Turini. Den Col Saint Roch und den Col Savel passieren wir dann nur noch auf einer langen Abfahrt zurück nach Nizza.
Von majortom – Bei der längeren Variante drehen wir vom Col de Saint Pancrace noch ab zu einer Schleife über den Col de la Madone - beliebter Traininsberg von an der Côte d'Azur lebenden Profis und Namensgeber eines Rennradmodells eines amerikanischen Herstellers. Über eine schmale, leicht abenteuerliche Bergstraße schließen wir den Kreis und treffen em Col de Braus wieder auf die Hauptroute.
Von majortom – Heute bewegen wir uns westlich des Var-Tales, im Parc Naturel Regional des Préalpes d'Azur. Es ist eine Gegend, die sogar noch eine Spur verlassener wirkt als die wilden Seealpen. Längster Anstieg des Tages ist der Col de Vence, der aus dem Ort gleichen Namens ins Hinterland führt. So gelangen wir ins Tal des Loup. Über welliges Terrain geht es dann in Richtung des Col de l'Ecre, der in felsiger Szenerie von 1120 m Höhe wunderschöne Blicke auf die Küste rund um Nizza präsentiert. Eine lange Abfahrt führt uns an die Küste zurück, auf der wir mit dem auf einem Felssporn gebauten Goudron einen der schönsten Orte der Haute-Provence passieren.
Von majortom – Die südlichen Provenzalischen Alpen westlich des Var-Tals sind unser Ziel auf der zweiten Etappe unseres Begtrainings in den Seealpen. Heute also streng genommen Bergtraining in den südlichen Provenzalischen Alpen, aber natürlich wollen wir nicht streng sein. Die Charakteristik der beiden Alpenmassive ist ähnlich, in der Haute-Provence sind die Berge ein wenig niedriger, die Flusstäler vielleicht ein wenig tiefer eingeschnitten, die Vegetation in den Höhenlagen noch ein wenig karger. Hier wie dort ist man in hübscher südfranzösischer bis alpiner Kulisse unterwegs und, hat man mal die Küstenzone hinter sich gelassen, fährt in fast völliger Einsamkeit.
In der Küstenzone unterwegs sind wir in etwa bis Vence, wo schon die ersten 200 Höhenmeter überwunden sind. Ein wenig zehrt es schon an den Nerven, zwischen so vielen Autos unterwegs zu sein, doch schon kurz hinter Vence wendet sich das Blatt. In der Auffahrt zum Col de Vence sind wir fast alleine unterwegs, und die karge Gebirgskulisse vor obligatorischem Meerblick (man könnte fast bis zum Hotelpool winken, wo aber sowieso niemand von uns geblieben ist, alle sind auf dem Rad unterwegs) tut ihr übriges. Wir staunen.
Die Faustregel rund um Nizza: die Passhöhen selbst sind unspektakulär, die tollen Ausblicke hat man kurz davor oder kurz dahinter. Also warten wir nicht lange oben am Col, cruisen über das sich anschließende Plateau, genießen eine rauschende Abfahrt ins Var-Tal und quälen uns in den Gegenanstieg nach Greolières. Hier haben wir schon nach 40 Kilometern eine Mittagspause geplant, was sich früh anführt, aber den Löwenanteil der Höhenmeter haben wir schon hinter uns gebracht. Die sportive Gruppe winkt und schon gut gelaunt von der kleinen Terrasse vor dem Supermarkt zu, und da sie uns tatsächlich noch einiges von den leckeren Quiches und Kuchen übrig gelassen haben, schließen wir uns sogleich mit guter Laune an.
Es geht weiter berauf hinter Greolières, auf einer wunderschönen Höhenstraße oberhalb des Loup-Tals. Tiefblicke, Felstunnel, Berge um uns herum... es macht Spaß, auch wenn bis zu unserem nächsten Zwischenziel, dem Aussichtspunkt vor dem Wintersportort Greolières-les-Neiges nochmal etwa 500 Höhenmeter zu bezwingen sind. Großes Aha-Erlebnis, als wir endlich oben sind: man sieht nicht nur wie angekündigt in die wilde Esteron-Schlucht hinab, am Horizont prangen auch die schneebedeckten Hochalpen des Mercantour. Die Erweiterung der Etappe hat sich also wieder mal gelohnt.
Noch nicht mal die Hälfte der Strecke haben wir, dafür schon über drei Viertel der Höhenmeter. Das spräche eigentlich für eine entspannte Restetappe, doch über das wellige Plateau meist bei Gegenwind sind auch die verbleibenden Höhenmeter hart erkämpft. Immerhin zwei Passschilder bekommen wir geschenkt: der Col de Castellaras und der Col de la Sine. Ebenso wellig geht es weiter durch ein steppenartiges Hochtal zum Col de l'Êcre. Unvermittelt taucht die Passhöhe von uns auf, wenige hundert Meter später liegt uns dann 1100 Höhenmetertiefer der komplette Küstenabschnitt zwischen Antibes und Nizza zu Füßen. Eine traumhafte Abfahrt.
Die uns zunächst nach Gourdon führt, das, auf einem Felssporn oberhalb der Loup-Schlucht gelegen, als eines der schönsten Dörfer der Provence gilt. Wir können uns lebhaft vorstellen, wie zur Hochsaison hier die Touristen zwischen Souvenir- und Lavendelshops flanieren, um diese Jahreszeit ist es jedoch noch angenehm leer - die Mitglieder der sportiven Gruppe sind auf der Panoramaterrasse bei Kaffee und Kuchen fast die einzigen anderen Gäste. Die Kaffeepause ist mehr als wohlverdient und tut richtig gut.
Und noch ein Highlight bekommen wir in der weiteren Abfahrt serviert: den engen Teil der wildromantischen Loup-Schlucht. Heute kommen wir aus dem Staunen kaum noch heraus. Und auch der abschließende Teil der Etappe weiter das Loup-Tal hinab macht im Rennrad-Flow richtig Spaß. Provenzalische Alpen im Sonnenschein - was für ein Bergtraining!
Von majortom – Wir verlassen den provenzalisch anmutenden Kiefernwald, der uns den größten Teil des Anstiegs begleitet hat, noch eine Serpentine, dann liegt das Kloster Madonne d'Utelle vor uns. Auf 1175 m Höhe, mitten in den Seealpen, ansonsten nichts weit und breit. Am Kloster vorbei führt ein schmales Asphaltband über den Grat, links tief unter uns das malerische Vésubie-Tal, aus dem wir kommen, rechts das Tinée-Tal, in das wir abfahren wollen. Umgeben sind wir von den Hochalpen des Mercantour mit schneebedeckten Gipfeln. Die letzten Höhenmeter bis zum Antennenmast, dann ist ein weiterer sagenhafter Pass abgehakt.
Bergtraining Seealpen 2022. Das Zwischenfazit nach drei Etappen (plus Prolog) muss lauten: Eine Reise, bei der wir aus dem Staunen kaum noch hinaus kommen. Kaum jemand interessiert sich für das Training in "Bergtraining", die Berge allein sind völlig ausreichend. Bei der Madonne oben ist sie fantastische Höhenstraße oberhalb des Vésubietal, die uns aus Nizza hierher geführt hat, schon fast wieder vergessen. Die Ravioli niçoises von der Mittagspause, ebenfalls fantastisch, sind nur nach als ein unbestimmtes Völlegefühl im Magen präsent. Und zu diesem Zeitpunkt liegt sie grandiose Abfahrt von La Tour hinab ins Tinée-Tal und der Rennrad-Flow entlang des Var nach Hause noch vor uns...
Morgen dann der wohlverdiente Ruhetag. Zu Ehren der spanischen Seeleute, die das Kloster Madonne d'Utelle angeblich um das Jahr 850 gegründet haben, schließen wir diesen Bericht also mit einem: Buenos días, Madonna.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die Madonne d'Utelle ist ein Kloster und ein Pilgerziel auf einem Gipfel in den Seealpen nördlich von Nizza. Auch Paris-Nizza hat hier bereits vorbei geschaut, 2016 mit einer Bergankunft. Für uns interessanter sind aber vermutlich die sensationellen Rundblicke, die man von dem Gipfel genießt. Bei schönem Wetter reichen sie locker bis Nizza, aber auch die Hochalpen des Mercantour im Norden scheinen in Reichweite. Wir verlassen Nizza nach Norden, es geht über hügeliges Terrain, bis wir oberhalb des zu einer Schlucht verengten Vésubie-Tals herauskommen und über eine aussichtsreiche Höhenstraße fahren. Dann folgt der Anstieg zur Madonne, über die gemäßigtere Ostseite. Nach einem kurzen Gegenanstieg nach La Tour geht es hinab ins Tinée-Tal. Entlang des flachen Var-Tals cruisen wir nach Nizza zurück.
Von majortom – Unser Ruhetag zur Wochenmitte ist natürlich wie immer ein Ruhetag façon quaeldich, also eine etwas kürzer gehaltene Tour. Man kann natürlich auch darauf verzichten und den ganzen Tag am Strand oder am Hotelpool oder im Café du Cycliste verbringen, oder die Altstadt von Nizza zu Fuß erkunden, doch dafür ist ja auch am Nachmittag noch Zeit.
Die heutige Runde führt uns auf eine Art Hausberg von Nizza, den Mont Chauve. Ein Fort ziert seinen Gipfel, das ursprünglich errichtet wurde, um die Grenze der Grafschaft Nizza zu sichern, und dank ihm gibt es eine asphaltierte Straße hinauf. Traumhafte Ausblicke sind - falls das Wetter mitspielt - garantiert.
Von majortom – Der Col de Turini ist mit 1607 m Höhe der höchste Punkt unserer Woche in den Seealpen. Es ist ein mythischer Pass, nicht nur dank der Rallye Monte Carlo, die die serpentinenreiche Westauffahrt bekannt gemacht hat. Auch die Tour de France hat hier schon des öfteren Station gemacht, und auf Rennradfahrer trifft man hier fast das ganze Jahr. Das Profil der heutigen Etappe ist schnell beschrieben: Es geht rauf zum Col de Turini. Und wieder runter. Auf der Anfahrt zum Pass nutzen wir den auch für Gruppen gut fahrbaren Radweg entlang des Var und können die Beine auch entlang der Vesubie-Schlucht noch ein wenig schonen, bis es dann in die Auffahrt geht. 1100 Höhenmeter auf 15 km sind natürlich ein Wort. Oben genießen wir die traumhafte Aussicht, dann geht es auf dem Rückweg nach Nizza praktisch nur noch bergab.
Von majortom – Heute fahren wir eine der Etappen des Grand Départ der Tour de France 2020 in Nizza nach. Indem wir dem Col de Turini noch den schönen Col Saint-Martin (auch bekannt als Col de la Colmiane) vorschalten, fahren wir heute fast identisch wie damals das Péloton!
Von majortom – Ziel der letzten Runde unserer Woche ist ein absoluter Geheimtipp. Die Clue d'Aiglun oberhalb des Esteron-Tals ist eine schmale Straße, die teilweise in den senkrechten Hang gebaut worden ist. Grandiose Tiefblicke wechseln sich ab mit abenteuerlichen, in den Fels gehauenen Tunnels. Auf dem Weg dorthin passieren wir ein weiteres landschaftliches Highlight: die enge Schlucht Gorges du Loup, der wir bis hinein in die Voralpen von Vence folgen. Es schließt sich der Anstieg zum Col de Bleine an, mit 1439 m Höhe der höchste Punkt des Tages. Die Clue d'Aiglun führt uns dann Richtung Var-Tal zurück, und wir lassen die Woche auf der uns schon wohlbekannten Radautobahn ausklingen.