Von robert89 – Auf sechs anspruchvollen Runden und einem optionalen Prolog sammeln wir beim Bergtraining auf der größten Kanareninsel je nach Variante zwischen 14400 und 18000 Höhenmeter.
Teneriffa, eine spektakuläre Vulkaninsel. Über allem thront el Teide - 3715 m hoch in den tiefblauen Himmel ragend! Die langen Anstiege von Meereshöhe bis in die bizarre Vulkanlandschaft der Cañadas sind die Herausforderungen. Dazu überqueren wir das Tenogebirge im Westen Teneriffas mit den gefürchteten Rampen von Masca und besuchen den ursprünglichen Fischerort Garachico, wo die Wellen des Atlantiks an die schroffe Küste schlagen. Wenig später rollen wir 500 Meter höher, schlängeln uns durch schwarze Lavafelder und blicken auf den türkisfarbenen Ozean. Das ganze 2023 von einem neuen Standort aus. Für das Bergtraining auf Teneriffa beziehen wir in Los Gigantes Quartier. Von hier haben wir nicht nur Blick auf die höchste Steilküste Europas, sondern auch beste Vorrausetzungen für tolle Bergtouren, sowie sonniges und stabiles Wetter!
Flache Touren auf Teneriffa sucht man vergebens. Auf den 20 bis 40 km langen Teideauffahrten können wir über 2000 Höhenmeter am Stück erobern. In luftigen Höhen viel Vitamin D tanken, einen Espresso bei Sonnenschein in Alto Portillo schlürfen und lange Abfahrten bis an den Atlantik genießen.
Nach unseren Touren entspannen wir im Meer oder am Pool bei frühlingshaften und sommerlichen Temperaturen. Das alles im Februar!
Bergtraining auf Teneriffa mit quäldich. Kriegst du denn nie genug?
quäldich-Reise Bergtraining auf Teneriffa
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Bergtraining auf Teneriffa vom 18. bis 25. Februar 2023.
Von robert89 – Unsere ersten Kilometer radeln wir bereits am Nachmittag nach Ankunft auf Teneriffa. Der Prolog ist ein optionales Angebot, um nach einem langen Reisetag die Beine in Schwung zu bringen. Nur ein kurzes Flachstück durch Puerto Santiago und schon sammeln wir Höhenmeter. Der Anstieg von Los Gigantes hoch zum Mirador de Tamaimo rollt recht angenehm und bietet Blicke zur höchsten Steilküste Europas. Kurz vor Tamaimo ist nach knapp 7 km Steigung rechterhand der Aussichtspunkt erreicht. Das kleine Warm Up ist abgeschlossen und auf fast gleicher Strecke können wir bergab die Abfahrt bis zum Hotel genießen!
Von robert89 – Falls die Zeit am Anreisetag bleibt und du noch etwas mehr fahren möchtest, dann bietet sich die Runde über den Alto de Chío an. Die Strecke ist bis zum Mirador de Tamaimo gleich zur kurzen Prologvariante. Vom Mirador geht es noch etwas weiter hinauf bis in den Ort Tamaimo. Hier biegen wir rechts ab und fahren durch luftigen Höhen auf einer panoramareichen Bergstraße bis zum Hochpunkt. Durch das Bergdorf Chío rollen wir hinab zur Küste. Nach 15 Abfahrtskilometern erreichen wir die Playa San Juan und genießen nun eines der wenigen Flachstücke an der Küste, das uns bis zum Hotel bringt.
Von robert89 – Der tausendjährige Drachenbaum in Icod de los Vinos und das Fischerdorf Garachico. Hier erlebt man Teneriffa fernab der großen Hotelsiedlungen und lernt die authentischen Ortschaften der Insel kennen. Der Drachenbaum ist die Attraktion von Icod, an der wir nach einem ersten langen Anstieg zum Puerto de Erjos und einer rasanten Abfahrt Halt machen. Ein kurzes Stück rollen wir dann die Küstenstraße abwärts. Beeindruckend sind die Galerien, die wir durchfahren. Imposant die Wellen des Atlantiks, die in Garachico oft für eine enorme Brandung sorgen. Garachico wurde 1706 nach einem Vulkanausbruch fast vollkommen verschüttet. Über die alten Lavaströme gewinnen wir an Höhe und befahren einen der schönsten Anstiege der Insel. Hoch zum Alto de Mirador de Garachico. Über den Puerto de Erjos rollen wir zurück nach Los Gigantes und wissen nun, dass wir hier auf Teneriffa besser Höhenmeter und keine Kilometer zählen.
Von robert89 – Die kleine Plusoption zweigt auf dem Rückweg kurz hinter Santiago del Teide links nach Las Manchas ab. Der kleine, aber feine Anstieg zur Ermita del Santo Angel ist das Extra des Tages. Landschaftlich lohnenswert und eine Überlegung wert, wenn sich die Beine bereits am ersten Tag ganz gut anfühlen.
Von Borax – Bei der Anmeldung hatte ich noch mit mir gehadert, ob wohl eher Gruppe 1 oder 2 sinnvoll sein würde. Aber schließlich lebt man nur einmal- also Gruppe 1. Den ersten Anstieg konnte man schon im Prolog zumindest bis auf Höhe 500 m kennenlernen. Bei besten Radwetter ging es morgens hinauf zum Puerto de Erjos (1.117 m). Die Gruppe fuhr gleichmäßig zügig hinauf. Ich hätte zwar noch gern paar Bilder gemacht, aber letztlich sind doch Erinnerungen mehr wert als alle Bilder.
Oben angekommen ging es dann mit Windjacke in die Abfahrt und kurz vor dem Schluss kam noch der kleine Abstecher zum Drachenbaum, der der Legende nach 1000 Jahre alt sein soll. Dort gab es dann die wohlverdiente erste kleine Pause mit Espresso zur Stärkung. Durch das laute Kirchengeläut wurden wir dann aber alle daran erinnert, dass noch was kommen soll, und wir weiterfahren müssen. Also ging es weiter hinab zur Verpflegungspause. Dort wurde ordentlich aufgetischt. Besten Dank auch von mir an das Verpflegungsteam.
Das nächste Ziel war dann ein kürzerer Anstieg mit ordentlicher aber kurzer Rampe zu Beginn. Da waren mir die Jungs dann doch zu schnell unterwegs, aber mussten hoffentlich nur kurz oben auf mich warten. Anschließend rollten wir noch einmal zum Verpflegungspunkt. Ich fragte dann doch mal beim Robert nach, was es nun mit dem nächsten Anstieg auf sich hat. Beim Abendbrot des Vortages hatte er noch mit verschmitztem Lächeln auf die schwere Rampe hingewiesen. Seine Antwort ließ mich erst mal stutzen und ich dachte schon, dass mir der Gang zum Schafott bevorstünde. Viel angenehmer war das dann auch nicht. Den ersten Teil hatte ich noch relativ gut überstanden und zwischendurch immer wieder 180 bpm überschritten. Der Mittelteil war dann hingegen schon fast human aber der Schluss hatte es ordentlich in sich. Eine Serpentine mit 20 % reihte sich an die andere mit 20 %. In den Kehren versuchte ich immer wieder halbwegs Luft zu holen. Es ging immer weiter brutal steil hinauf. Nach jeder Kehre sehnte ich das Ende herbei, aber es ging immer weiter. Vor jeder weiteren Kehre fragte ich mich, ob ich nicht vielleicht doch besser absteigen und schieben sollte. Letztlich heißt das hier aber „Quäldich“, also quälte ich mich Meter für Meter. Nachdem die Tortur überstanden war, war der Ofen erst einmal aus.
Nach ein paar Kilometern traf ich dann auf den Robert, der zu meinem Glück auf mich gewartet hatte. Dadurch lief es wieder flüssiger- immerhin standen auch noch 500 Höhenmeter auf dem Programm. Wie heißt es so schön: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Das Leid war zwar bestimmt ungleichmäßig verteilt, aber so ist das halt. Oben am Erjos war das Wetter dann doch deutlich schlechter geworden als bei der ersten Querung, aber halbwegs warmer Nieselregen lässt sich doch erstaunlich gut ertragen. Unten angekommen war ich echt froh am Hotel angekommen zu sein.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die große Plusoption für diejenigen, die Teneriffa schon am ersten Tag von seiner besonders anspruchsvollen Seite kennen lernen möchten. Wir fahren im Norden eine 20 km Extraschleife. Am Mirador de Garachico biegen wir links weg und fahren ein zweites Mal nach Icod hinab und die bereits bekannte Küstenstraße bis Garachico und noch ein paar Kilometer weiter. Seit einigen Monaten ziert neuer Asphalt die schmale Serpentinenstraße zum Cruz Grande. Ein Geheimtipp auf Teneriffa! 16 enge Serpentinen auf wenigen Kilometern. Spitzensteigung bis zu 20% und als Lohn gibt es neben festen Oberschenkeln eine prächtige Aussicht auf den letzten Kilometern hoch zum Cruz Grande. Wunderbar!
Von robert89 – Wir klicken in die Pedale ein und rollen los. Fünf flache Kilometer auf der Küstenstraße sind uns gegönnt. Denn dann geht es bergauf, lange bergauf. Am zweiten Tag nehmen wir unseren großen Hausberg unter die Räder. Die Westauffahrt zum Teide ist mächtig. Auf 36 km überwinden wir 2000 Höhenmeter. Aber keine Angst, die Auffahrt rollt sehr gleichmäßig und die Spitzensteigungen halten sich in Grenzen. In der zweiten Hälfte fahren wir durch schwarze Lavafelder, in denen grüne Kiefern wachsen. Wenig später sind wir oberhalb der Baumgrenze am Mirador Narices del Teide angekommen. Rechts bei guter Sicht der Blick bis nach La Palma, links auf den Teide. Ein absoluter Hochgenuss. Wie im folgenden auch das Stück bis zum Alto del Retamar und die lange Abfahrt über Vilaflor nach Süden. An der Costa Adeje angekommen, müssen wir dann die nicht ganz so schöne Küstenstraße zurück zum Hotel rollen. Aber nach dem Tag, packen wir auch das!
Von robert89 – 8 Kilometer vor Etappenende kann man sich entscheiden, ob man die Etappe noch verlängern möchte. Dafür verlassen wir die Küstenstraße und biegen ins Hinterland ab. Etwa 500 Extrahöhenmeter müssen hoch nach Cuescara überwunden werden. Über Guía de Isora rollt es zum Hotel bergab. Vorsicht auf den letzten 2 km wegen der steilen und kurvigen Abfahrt durch die Plantagen.
Von robert89 – Kurz und knackig ist diese Etappe. Wir erkunden heute das Tenogebirge im Westen Teneriffas. Dafür fahren wir über den bereits bekannten Puerto de Erjos und rollen mit Blick auf Garachico hinab nach Las Cruces, wo wir kleinen, rauen Sträßchen bis zur Verpflegungspause in Los Silos folgen. Hier gibt es ein Walskelett zu bestaunen und sicher auch appetitliche Kost für uns.
In Buenavista del Norte biegen wir links ab und stellen uns dem Anstieg zum Mirador de Baracan. Erste Rampen dienen als Vorgeschmack auf Masca. Wir nähern uns dem Piratendorf Masca über Cruz de Hilda. Die Straße zieht sich direkt am Steilhang in schwindelerregenden Höhen durch das schroffe Tenogebirge. In Masca angekommen, heißt es Kette links. Mit fast 10 Prozent im Schnitt windet sich die Straße hinauf. Die lange und kaum enden wollende Abfahrt zum Hotel ist dann die entspannende Belohnung für die schönen Strapazen des Tages.
Von robert89 – Beim Bergtraining vor einem Jahr wurden wir auf der Etappe zum Leuchtturm an der Punta de Teno von den Bauarbeiten und der Straßensperrung überrascht. Dieses Jahr ist die Straße zum westlichsten Punkt der Insel wieder gut vor Steinschlag gesichert und frei befahrbar. Eine lohnenswerte Stichstraße für uns. Spektakulär in den Fels geschlagen, durch einen stockfinsteren Tunnel führend, fährt man hier gefühlt ans Ende von Teneriffa...
Von robert89 – Nach drei anspruchsvollen Etappen lassen wir es am vierten Tag ruhiger angehen. Denn die Reize wollen vom Körper vernünftig verarbeitet werden. Wer will kann einen kompletten Ruhetag einlegen. Wer die Beine lieber weiter im Tritt halten möchte, kann unsere kurze Ruhetagsetappe in Angriff nehmen. Vielleicht etwas gemütlicher als sonst. Ganz steile Anstiege lassen wir weg und nehmen dafür das ein oder andere Café mit, z.B. in Chío. Oder eine Bar in Tamaimo oder wir kehren am Hafen von Los Gigantes ein. Zeit ist genug.
Von robert89 – Etwas weniger Erholung bekommst du, wenn die Wahl auf die Plusversion fällt. Hinter Chío können wir die etwas steilere Seite zur Ermita hinauf rollen. Dadurch entsteht eine zusätzliche Möglichkeit für einen Caféstop in Santiago del Teide. Und am Nachmittag bleibt immer noch genug Zeit, die Beine hoch zu legen. Es ist ja Ruhetag.
Von gerkan – Das Team um Alex und Robert hatte wieder an alles gedacht: Wir hatten beste Stimmung, eine top Streckenführung und reichlich Profis vom Team Jumbo-Visma beim Training - allein die Wolkenbildung hatten die Supersachsen nur bis ca. 1600 Höhenmeter im Griff.
Wegen der Wettervorhersage war Etappe fünf vorgezogen und es ging heute gleich nochmals auf den Teide. Diesmal radelten wir im Süden hoch, um dann im Westen die Strecke abzufahren, die wir gestern als Auffahrt kennengelernt hatten. Es war rauf wie runter ein Vergnügen.
Nachdem das erste Stück an der Küste bis Los Cristianos hinter uns lag, konnte die Tour wieder restlos überzogen. Bei Sonnenschein ging es in kurz-kurz auf einer welligen Seitenstraße mit ein paar kurzen Rampen zur der sehr schönen Südauffahrt. Genauer: zu der Südauffahrt über den Aussichtspunkt Centinela und die Orte Granadilla und Vilaflor. Auf dem langen Anstieg auf top Asphalt hielt QD für jede unserer Gruppen Jumbo-Visma-Fahrer bereit. Man hatte keine Kosten und Mühen gescheut - auch Stars wie Wout van Art und Dylan van Baarle wurden uns geboten ;-).
Die Verpflegung bei rund 1600 Höhenmetern nutzten wir auch zum Anziehen und Einpacken wärmerer Bekleidung. Denn nun wurde es zunehmend kühler und wolkig. Gut verpflegt und gut verpackt erklommen wir die verbliebenen Höhenmeter. Die Strecke führte uns durch den lichter werdenden Kiefernwald über den Alto del Retamar bis in die Lavalandschaft des Hochplateaus. Zum Glück waren wir in der warmen Sonne bis zur Verpflegung zügig gefahren, so konnten wir es im Kühleren in der Höhenluft ruhiger angehen lassen.
Auf dem Hochplateau war, anders als gestern, der Gipfel ebensowenig wie die Sonne zu sehen. So fuhren wir ohne weiteren Stop in die 36 (in Worten: sechsunddreißig) Kilometer lange Abfahrt. Auf bestem Belag flogen wir durch großzügig bemessene Kurven zurück in den Sommer. Dabei träumten wir von den gelb-schwarzen „Killerwespen“ aus der World Tour, die sich uns so zahm präsentiert hatten.
Im Café an der Steilküste beim Hotel erwarteten uns schon alle, die heute nicht gleich wieder hoch zum Teide gewollt hatten. Sie berichteten von ihrer Tour mit Volker. Auf verkehrsarmen kleinen Straßen hatten sie mit zwei Kaffeestopps eine Runde am Westhang des Teidemassivs gedreht. Robert hatte für sie eine Route aus dem Hut gezogen, die sie bei knapp 1400 Höhenmetern bis auf rund 850 Meter geführt hatte. So waren sie nicht in die Wolken gefahren, sondern hatten sich - schon frech - im Februar einfach mal einen kompletten Sommertag in kurz-kurz gegönnt.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine Etappe für alle. Vielleicht die Königsetappe. Auf der flachen bis welligen Küstenstraße nach Adeje bringen wir die Oberschenkel wieder auf Betriebstemperatur. Haben wir die ersten 25 nicht so schönen Kilometer überwunden, dürfen wir uns freuen! Auf das was nun kommt. Die Südauffahrt Richtung Teide, hoch in die Caldera der Cañadas. Dafür nehmen wir die vermutlich schönste Auffahrt, wo wir über die Centinela und den Ort Granadilla nach Vilaflor fahren. Hier kommt das Mineralwasser der Insel her. Durch den grünen Kiefernwald fahren wir auf besten Straßen in die Höhe. Hinter dem Alto del Retamar eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den Teide. Über die Westauffahrt, die wir schon vom zweiten Tag kennen, fahren wir hinab zum Hotel. Hier kommt richtig Freude auf, wurde die Westauffahrt vor einigen Jahren neu asphaltiert und lädt nun zur vielleicht schönsten Abfahrt der Insel ein.
Von robert89 – Das schönste zum Abschluss. Noch einmal müssen wir dafür die lange Westauffahrt zum Teide hinauf. Doch dann tauchen wir richtig in die Caldera der Cañadas ein. Fahren zu den Roques, dem Finger Gottes und vorbei am Teide. Je nach Kraft und Lust, kann man am Finger Gottes und am Parador Hotel, wo die Profis für ihr Höhentraining einquartiert sind, wenden (E6) oder noch weiter durch die imposante Caldera rollen und die gigantische Vulkanlandschaft genießen. Spätester Wendepunkt ist das Observatorium Izaña (E6+). Bei schönem Wetter ist ein Halt am Papillon in Portillo Alto empfehlenswert. In 2000 m Höhe fernab des Alltags die Sonne genießen? Und weil sie am Vortag so schön war, rollen wir wieder die Westabfahrt hinab!
Von robert89 – Die Plusoption bis zum Observatorium Izaña. Hier wird die Caldera einmal komplett durchquert.
Wer noch Kräfte hat, kann am ersten langen Anstieg des Tages, hoch in die Caldera, noch die steile Abkürzung über Chirche nehmen, die im Etappenprofil in dunkelroter bis schwarzer Farbe auf sich aufmerksam macht. Berüchtigt ist Chirche. Maximalsteigungen von bis zu 25%. Dein All Out am letzten Tag!