Der Winter kann warten... 100,6 km / 2275 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von hivibub
Von hivibub –
Es ist der 09. November 2015, eigentlich sollte es in den Bergen längst kalt und winterlich sein. In Wirklichkeit sieht es aber ganz anders aus und es ist stabiles und für November ungewöhnlich warmes Wetter auch in den höheren Lagen vorhergesagt. Nachdem ein Teil des tollen Sommers für mich krankheitsbedingt leider ausgefallen ist, steht die Entscheidung schnell fest, zu einem Tagesausflug in die Alpen aufzubrechen. Aber wohin?
Die Jahre zuvor, bin ich im Herbst eigentlich immer ins Allgäu gefahren, die Anstiege enden nicht zu hoch und es ist nicht allzu kalt dort oben. Dieses Jahr wollte ich mich ursprünglich nochmal an der Hörnerbahn versuchen, zumal ich den Kommentar zu dieser Auffahrt fast als Aufforderung verstand, mich doch nicht so anzustellen. Der Wetterbericht versprach aber auch in über 2000m noch erträgliche Temperaturen, was ich dann unbedingt ausnutzen wollte. Das Timmelsjoch hatte die Wintersperre nochmals verschoben und die Versuchung war groß dies nochmal auszunutzen. Auf den Bildern der Webcams des Stilfser Jochs sah es sehr ruhig aus, das wäre noch viel schöner...aber die Italiener waren uncool und haben am Tag zuvor die Wintersperre verhängt. Als Alternative dazu hatte ich schon lange die Runde über Albula- und Julierpass geplant. Nachdem sich die Vignette für die Schweizer Autobahnen noch nicht wirklich rentiert hat, ist die Entscheidung dann recht schnell gefallen.
In Surava stelle ich mein Auto ab und es ist mit 5 Grad noch relativ frisch, die Sonne hat es aber auch noch nicht über die Gipfel geschafft. Ich ziehe mich folglich warm an und packe zur Sicherheit noch eine Softshell-Jacke in die Trikottasche, dann geht es los. Der Beginn der Auffahrt zum Albulapass ist schnell erreicht und ich erfreue mich an der schönen herbstlichen Landschaft. Anfangs hatte ich befürchtet, dass bereits alles ekelhaft braun ist, aber das Gegenteil ist der Fall, es ist herbstlich farbenfroh. Mir wird schnell warm und auch der informiert mich über angenehme 10 Grad. Die Armlinge müssen weg. Nach ein paar Kilometern ist dann aber Zwangspause angesagt, ein paar Felsen in der Albulaschlucht müssen gesichert werden. Der Mitarbeiter des Tiefbauamtes ist nett und bittet mich um 15 Minuten Geduld. Na gut besser als Wintersperre, Ärmlinge wieder hin.
Nach zehn Minuten geht es auch schon wieder weiter, die wartenden Autos haben mich schnell überholt und ich habe wieder meine Ruhe, kein Töff, kein anderer Radfahrer, es ist einfach wunderschön und perfekt zum Abschalten. Die Brücken der rhätischen Bahn stören nicht wirklich die Landschaft und es gefällt mir anders als erwartet sehr gut. Irgendwann habe ich dann alles hinter mir gelassen und die Bahn ist im Tunnel unter dem Berg. Ab hier bis zur Baumgrenze finde ich die Auffahrt dann aber doch etwas eintönig. Dann ist auch Vorsicht geboten, in den schattigen Ecken der Straße ist es doch etwas nass und teilweise glatt.
Es wird alpiner, was mir wiederum besser gefällt und ich genieße wieder die Ruhe, immer noch kein Töff und auf der Passhöhe bin nahezu alleine. Das Hospiz hat schon Winterpause, so begnüge ich mich mit einer Banane und schieße ein paar Fotos. Ich stürze mich in die Abfahrt und erreiche schnell La Punt. Der Belag ist bis auf den Serpentinenabschnitt in ausgezeichnetem Zustand.
Auf das Stück im Inntal nach Silvaplana habe ich mich weniger gefreut, meistens hat man Gegenwind. Als ich vor ein paar Monaten vom Flüela gekommen bin, hat es mir hier den Stecker gezogen. Die Fahrt zum Albulapass war dann eher eine Qual. Heute habe ich Glück und es rollt gut. Schnell erreiche ich St. Moritz. Das Kaff ist einfach nur hässlich und ich frage mich, warum man freiwillig teuer Geld bezahlt, um hier Urlaub zu machen. Naja, ich fahre weiter und lasse das Grauen zügig hinter mir. Schneller und einfacher als gedacht erreiche ich Silvaplana. Kurz die schöne Landschaft genießen, nochmal eine Banane und Fotos machen.
Für den Julierpass habe ich dann doch noch etwas Kraft übrig und so gebe ich mir in der Auffahrt den Rest. Schnell lasse ich Silvaplana hinter mir und erreiche wieder eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft. Als ich die Passbeschreibung las, hatte ich nicht damit gerechnet. Wie gesagt es ist einfach traumhaft und es ist kaum Verkehr. Auf der Geraden hole ich dann den ersten Rennradler des Tages ein, habe bei dem schönen Wetter mit mehr gerechnet. Egal.
Nach einer knappen halben Stunde erreiche ich dann die Passhöhe. Hier sind dann doch mehr Touris, stört aber nicht groß. Der Kiosk hat auch schon geschlossen, Espressopause fällt heute also aus. Ich gehe in Richtung See und knipse wieder ein paar Fotos. Ich setze mich noch etwas in die Sonne und der andere Rennradler erreicht die Passhöhe. Ich beneide ihn, als er mir erzählt, dass er gerade seine Mittagspause auf dem Rad verbringt. Kann ich verstehen, wenn ich nicht in einer Großstadt arbeiten würde, würde ich das auch so machen...
Die Sonne geht langsam wieder in die falsche Richtung und bevor ich doch noch die Softshelljacke brauche, gehts weiter. So lasse ich es in der langen Abfahrt rollen, darauf habe ich mich gefreut. Schön, wenn es nur noch bergab zum Auto geht. Ich erreiche Tiefencastel und dann stellt sich doch noch ein kleiner Hügel in den Weg. Ist aber schnell vorbei und ich erreiche mein Auto nach nicht einmal vier Stunden Fahrzeit. Ich verlade mein Rad, ziehe mir frische Klamotten an und hole die Espressopause mit Kaffee aus der Thermoskanne nach. Na gut Espresso in Italien schmeckt besser, aber die Tour war einfach sensationell. Vielleicht kann der Winter weiter warten und es bietet sich nochmal die Gelegenheit für eine Runde...
Die Jahre zuvor, bin ich im Herbst eigentlich immer ins Allgäu gefahren, die Anstiege enden nicht zu hoch und es ist nicht allzu kalt dort oben. Dieses Jahr wollte ich mich ursprünglich nochmal an der Hörnerbahn versuchen, zumal ich den Kommentar zu dieser Auffahrt fast als Aufforderung verstand, mich doch nicht so anzustellen. Der Wetterbericht versprach aber auch in über 2000m noch erträgliche Temperaturen, was ich dann unbedingt ausnutzen wollte. Das Timmelsjoch hatte die Wintersperre nochmals verschoben und die Versuchung war groß dies nochmal auszunutzen. Auf den Bildern der Webcams des Stilfser Jochs sah es sehr ruhig aus, das wäre noch viel schöner...aber die Italiener waren uncool und haben am Tag zuvor die Wintersperre verhängt. Als Alternative dazu hatte ich schon lange die Runde über Albula- und Julierpass geplant. Nachdem sich die Vignette für die Schweizer Autobahnen noch nicht wirklich rentiert hat, ist die Entscheidung dann recht schnell gefallen.
In Surava stelle ich mein Auto ab und es ist mit 5 Grad noch relativ frisch, die Sonne hat es aber auch noch nicht über die Gipfel geschafft. Ich ziehe mich folglich warm an und packe zur Sicherheit noch eine Softshell-Jacke in die Trikottasche, dann geht es los. Der Beginn der Auffahrt zum Albulapass ist schnell erreicht und ich erfreue mich an der schönen herbstlichen Landschaft. Anfangs hatte ich befürchtet, dass bereits alles ekelhaft braun ist, aber das Gegenteil ist der Fall, es ist herbstlich farbenfroh. Mir wird schnell warm und auch der informiert mich über angenehme 10 Grad. Die Armlinge müssen weg. Nach ein paar Kilometern ist dann aber Zwangspause angesagt, ein paar Felsen in der Albulaschlucht müssen gesichert werden. Der Mitarbeiter des Tiefbauamtes ist nett und bittet mich um 15 Minuten Geduld. Na gut besser als Wintersperre, Ärmlinge wieder hin.
Nach zehn Minuten geht es auch schon wieder weiter, die wartenden Autos haben mich schnell überholt und ich habe wieder meine Ruhe, kein Töff, kein anderer Radfahrer, es ist einfach wunderschön und perfekt zum Abschalten. Die Brücken der rhätischen Bahn stören nicht wirklich die Landschaft und es gefällt mir anders als erwartet sehr gut. Irgendwann habe ich dann alles hinter mir gelassen und die Bahn ist im Tunnel unter dem Berg. Ab hier bis zur Baumgrenze finde ich die Auffahrt dann aber doch etwas eintönig. Dann ist auch Vorsicht geboten, in den schattigen Ecken der Straße ist es doch etwas nass und teilweise glatt.
Es wird alpiner, was mir wiederum besser gefällt und ich genieße wieder die Ruhe, immer noch kein Töff und auf der Passhöhe bin nahezu alleine. Das Hospiz hat schon Winterpause, so begnüge ich mich mit einer Banane und schieße ein paar Fotos. Ich stürze mich in die Abfahrt und erreiche schnell La Punt. Der Belag ist bis auf den Serpentinenabschnitt in ausgezeichnetem Zustand.
Auf das Stück im Inntal nach Silvaplana habe ich mich weniger gefreut, meistens hat man Gegenwind. Als ich vor ein paar Monaten vom Flüela gekommen bin, hat es mir hier den Stecker gezogen. Die Fahrt zum Albulapass war dann eher eine Qual. Heute habe ich Glück und es rollt gut. Schnell erreiche ich St. Moritz. Das Kaff ist einfach nur hässlich und ich frage mich, warum man freiwillig teuer Geld bezahlt, um hier Urlaub zu machen. Naja, ich fahre weiter und lasse das Grauen zügig hinter mir. Schneller und einfacher als gedacht erreiche ich Silvaplana. Kurz die schöne Landschaft genießen, nochmal eine Banane und Fotos machen.
Für den Julierpass habe ich dann doch noch etwas Kraft übrig und so gebe ich mir in der Auffahrt den Rest. Schnell lasse ich Silvaplana hinter mir und erreiche wieder eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft. Als ich die Passbeschreibung las, hatte ich nicht damit gerechnet. Wie gesagt es ist einfach traumhaft und es ist kaum Verkehr. Auf der Geraden hole ich dann den ersten Rennradler des Tages ein, habe bei dem schönen Wetter mit mehr gerechnet. Egal.
Nach einer knappen halben Stunde erreiche ich dann die Passhöhe. Hier sind dann doch mehr Touris, stört aber nicht groß. Der Kiosk hat auch schon geschlossen, Espressopause fällt heute also aus. Ich gehe in Richtung See und knipse wieder ein paar Fotos. Ich setze mich noch etwas in die Sonne und der andere Rennradler erreicht die Passhöhe. Ich beneide ihn, als er mir erzählt, dass er gerade seine Mittagspause auf dem Rad verbringt. Kann ich verstehen, wenn ich nicht in einer Großstadt arbeiten würde, würde ich das auch so machen...
Die Sonne geht langsam wieder in die falsche Richtung und bevor ich doch noch die Softshelljacke brauche, gehts weiter. So lasse ich es in der langen Abfahrt rollen, darauf habe ich mich gefreut. Schön, wenn es nur noch bergab zum Auto geht. Ich erreiche Tiefencastel und dann stellt sich doch noch ein kleiner Hügel in den Weg. Ist aber schnell vorbei und ich erreiche mein Auto nach nicht einmal vier Stunden Fahrzeit. Ich verlade mein Rad, ziehe mir frische Klamotten an und hole die Espressopause mit Kaffee aus der Thermoskanne nach. Na gut Espresso in Italien schmeckt besser, aber die Tour war einfach sensationell. Vielleicht kann der Winter weiter warten und es bietet sich nochmal die Gelegenheit für eine Runde...
2 gefahrene Pässe
Albulapass, JulierpassStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am