Schon Anfang 2009 haben mirStefan undUwe dringend empfohlen, die Alp Anarosa(2340m, 1400Hm) zu befahren. Bald finde ich auch eine schöne Neutour in der Nähe, nämlich Mursenas(2118m, 1178 Hm).
Am Vorabend wieder einmal Wetter-Spekulation: im Tessin super Nordföhn-Wetter, Wallis auch schön, Graubünden unklar. 7 Auffahrten im Wallis dieses Jahr reichen bei Weitem nicht, aber geben den Ausschlag für Anarosa.
Bei der Anfahrt zum Bernardino hängen die Wolken tief. Um 5.30h in Zillis Nebel und Nieselregen. Trotzdem fahre ich voller Spannung und mit viel Vorfreude los, schließlich geht es um eine superschöne Tour. Dank Stefan’s detaillierter Beschreibung finde ich sofort die Abzweigung links in Donat. Ein feines schmales Sträßchen in Wiesen. Steil, aber nicht hart. Kein Regen mehr, nur noch Nebel. Es ist völlig still. Über Casti klettere ich hinauf nach Wergenstein, Nebelschwaden an der kleinen Kirche. Noch immer kein Mensch, obwohl vor den Ferienhäusern Autos stehen. Nach dem folgenden Waldstück bleibt auch der Nebel zurück und ich erreiche die großartige Almlandschaft mit Blick auf den Pizzas d’Anarosa(3002m, Bild 02). Ab hier ist es superschön. Im weit auseinander gezogenen Dumagns(1798m) gibt es aktiven Almbetrieb. Sanfte Hügel, soweit das Auge reicht, ich sehe auch schon hinüber auf Mursenas(Bild 03). Wie weit werde ich hinaufkommen? Gott sei Dank ist zwar die Landschaft, aber nicht die Steigung sanft, sie bleibt bei 10%. Ich habe das Gefühl, mir gehört die Welt, zumindest für den Moment, diese kleine (Bild 02 bis 05). In meinem Sommer outfit friere ich sogar bergauf. Malerische Nebelschwaden und ab und zu ein Sonnenstrahl beflügeln mich und bald bin ich oben (Bild 01). Ein Schwätzchen mit einem Wanderer und einer MTB-lerin, die in Mathon wohnt und jeden Sonntag herauf fährt, lassen mich die 5 Grad vergessen, die es hier auf 2340m Höhe hat. Bei der Abfahrt mit Windjacke und Ärmlingen frieren mir nur die Finger fast ab.
Über die Verbindungsstraße Wegenstein-Mathon (Bild 07) fahre ich hinunter nach Donat. Hier und dann über Lohn (Bild 08) will ich wieder hinauf nach Mursenas. Die Straße ist breit, komfortabel und mit langweiliger Steigung. In Donat bestätigt mir eine Einheimische, dass es eine direkte Auffahrt auf Betonstreifen nach Mathon gibt. Das Wetter ist mit sonnigen Abschnitten deutlich besser geworden. Was folgt ist ein genussvolles Hinaufklettern in Schleifen durch üppige Wiesen (Bild 10, 11) zu dem hübschen Ort (Bild 12, 13). Der anschließende steile Weiterweg durch Wald endet bei 1800m mit einem wunderbaren Blick über das sanfte weite Almgelände. Zu meiner großen Freude geht es jenseits des Asphaltendes (Bild 14) weiter. Auf einem passabel befahrbaren Schotterstreifen geht es mit sanfter Steigung durch wunderschönes Almgelände mit üppigem Blumenbewuchs (Bild 15). Auf 2118m ist es leider zu Ende. Großartige Ausblicke (Bild 16, 17) auf die Auffahrt zur Alp Anarosa und hinüber zu den 3000ern am Splügenpass belohnen mich.
Eine großartige Kombination. Sehr zu empfehlen.