Von Jan –
Diese Tour beinhaltet zwei weitere Höhepunkte:
- den wunderschönen, und dank der Sogwirkung
des nahen Stilfser Jochs menschenleeren Umbrailpass, auf dessen gesamter Anfahrt nur ein einziges
Gebäude steht.
-
und den Forcola di Livigno, der mit seinen 1879 Hm ab Tirano zu den ganz großen Brocken
der Alpen gehört.
Der Tag beginnt mit einer Befahrung des Umbrailpasses, auf den wir uns gestern abend schon in der
Abfahrt einstimmen konnten. So früh am Morgen liegt das enge Nordtal noch komplett im Schatten,
und so kann es auf den ersten Kilometern im Wald noch frisch sein. Hier genießen wir immer wieder
die Aussicht nach Norden auf das Val Müstair, das sich am Horizont zum Ofenpass erhebt. Sogar das
Joch und das Passhaus sind von hier aus sichtbar.
Im Schotterstück nach 5 km tritt der Wald dann langsam zurück, und
erste Sonnenstrahlen erreichen uns. Am Ende des 2,5 km langen Naturbelags treten wir in eine
karge Gebirgslandschaft ein. Die schmale Rinne, in der sich die Straße schlängelt,
verjüngt sich nochmals, und rechts und links sorgt roter Fels für Hochalpenstimmung.
Über einige Serpentinen windet sich die Straße anspruchsvoll nach oben: 1126 Hm wollen auf
nur 13 km überwunden werden. Ein schwieriger Pass!
Die anschließende Abfahrt auf der Stilfserjochstraße ins Veltlin nach
Bormio ist
ein wahrer Hochgenuss: nicht unbedingt für
Hochgeschwindigkeitsfetischisten, aber Liebhaber enger Kehren kommen
auf den folgenden 16 km voll auf ihre Kosten.
An der die Abfahrt abschließenden T-Kreuzung halten wir uns nach links und durchfahren Bormio.
Weiter geht es in Richtung Tirano. Ca 2 km nach Bormio können wir
die neu gebaute Nationalstraße in Richtung Valdisotto verlassen. 25 km nach Bormio durchfahren
wir Grosio, 6 km später Mazzo - beides Ausgangspunkte von Westrampen auf den berüchtigten
Mortirolo.
Nach Mazzo sind es noch 10,5 km bis Madonna di Tirano (438 m),
Ausgangspunkt der Südrampe des Berninapasses bzw. für uns zur Forcola di Livigno.
Nun liegen 36,5 km mit 1879 Hm vor uns. Schon bald nach Tirano treten wir wieder in die Schweiz ein,
und mit ordentlicher Steigung geht es zunächst zum Lago di Poschiavo, der mit seiner Rundumsicht
auf vergletscherte Bergrücken zur Pause einlädt.
Nach dem See geht es flacher weiter, und so richtig anspruchsvoll will dieser Anstieg nie werden.
Dennoch spürt man die 106 km am Abzweig zur Forcola di Livigno, dem wir nach rechts folgen.
3,5 km und 265 Hm später erreichen wir die Forcola di Livigno, die in einem engen,
gerölldurchzogenen Taleinschnitt liegt.
Die folgende 13,5 km lange Abfahrt endet für uns 500 Hm tiefer in Livigno.
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Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren