Eisenharte Eisenwurzen
88,5 km / 2554 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Irrer Läufer

Von Irrer Läufer –
Kommt man als passgestählter, steigungsharter Rennradler in das grade mal an den Alpenausläufern liegende Niederösterreich, dann fürchtet manch ein Nichtauskenner die lange, öde Flachstrecke. Aber keine Angst, Quäler: Es gibt Hoffnung. Es ist nämlich das südliche Niederösterreich recht bergig, auf dass es dem nach Höhenmetern
Lechzenden an nichts mangle. Das möchte ich an folgendem Beispiel – das mit Hilfe des Tourenplaners leicht um- und ausgebaut werden kann – gerne zeigen:
Der Startschuß erfolgt in der – naja – Regionalmetropole Wang, nur wenige Kilometer westlich vom bei uns wesentlich bekannteren Steinakirchen gelegen, welches zu finden den Großstadtmenschen sicherlich im roten Bereich der Navigationskompetenz zu fordern vermag. Aber egal, wo nun der Start ist, wir werden alle härteren und lohnenden Bereichziele unter die schmalen Reifen nehmen und am Ende des Tages kaum glauben, dass das eine Tour durch das angeblich „flache” Niederösterreich war.
Vorerst radeln wir nur leicht steigend Richtung Senftenegg, biegen aber bald links ab und genießen von den ersten steileren Passagen aus den Blick auf das kleine Erlauftal und die Hügellandschaft des Mostviertels. Haben wir den ersten Höhepunkt am Reidlingberg erreicht, fahren wir sogleich auf schmaler Straße zurück zur kleinen Erlauf, die wir in Perwarth finden. Flußaufwärts, also rechts gewandt und knappe zwei Kilometer später wenden wir uns der nächsten Erhebung zu, dem Mitterberg.
Dieser führt uns wie schon sein Vorgänger auf einem Güterweg mit keinen allzu harten Steigungen rüber Richtung Gresten, von wo aus wir den dortigen Hausberg Goganz angreifen. Der hat schon ein Steigungsprofil im roten Bereich und bringt uns mit drei Kilometern Länge 300 vertikale Meter hinauf. Wir sind ja zum Glück schon warmgefahren, kurze Stiche mit 20 % spürt man jetzt schon ein bißchen in den Beinen. Oben findet sich ein Bauernhof mit Mostheurigem, der aber nach Auskunft eines Ortsansässigen nur unregemäßig geöfffnet hat. Obwohl so eine kleine Labung jetzt schon eine feine Sache wäre.
Ok, gelabt oder nicht, wir fahren ab und nehmen die Grestner Höhe Richtung Ybbsitz ins Visier, die mit einem flachen Profil den Schenkel etwas entspannen läßt. Nach dem Wirtshaus biegen wir in der Abfahrt gleich rechts zur Franzenreith (ÖAMTC-
Hubschrauber-Landeplatz) ab und es wird wieder steiler. Dafür befinden wir uns hier auch schon auf dem Dach der Tour (830 m). Wiederum genießen wir (insbesondere, wenn wir das vor lauter Vorfreude auf den Mostheurigen am Goganz vergessen haben) den Umblick auf das umliegenden Gebiet der Eisenwurzen. Sowohl die Hügel als auch der Erzgehalt des Gesteins sind hier schon höher als im beschaulichen Mostviertel, – der Name ist halt Programm. Was man häufig hier sieht, sind alte Hammerwerke zur Eisenverarbeitung, Wasserräder zu deren Antrieb und einiges an moderner, metallverarbeitende Industrie. Zum Glück sind alle Wälder, die zum Behufe der Holzkohleherstellung zur Befeuerung der vielen Hämmer komplett abgeholzt waren, längst wieder aufgeforstet und spenden uns erfreulich viel Schatten auf dieser nicht unharten Tour.
Über Almenland führt der weitere Weg, bis eine schöne Abfahrt uns zurück auf die Straße von Randegg nach Waidhofen bringt, auf deren Weg zufällig unser nächstes – und wie ich betonen möchte, bezauberndes – Ziel, St. Leonhard am Walde, liegt. Nur kurz genießen wir den Ort, schon fahren wir Richtung Schilchermühle und Waidhofen ab. Unten machen wir eine 180°-Kehre und radeln flach in einen Graben, der uns Richtung Putzmühle und damit zum erneuten, diesmal wesentlich steileren Aufstieg nach St. Leonhard bringt. Höhepunkte am laufenden Band also für den Quäler.
Über die Höhenstraße geht es hügelig rüber zum Hochkogel, das dortige Wirtshaus sollte nur bei wirklich triftigen Gründen links liegen gelassen werden, die segensreiche Wirkung der Goganz-Labung wird sich hier ja schon ihrem Ende zuneigen. Und einen Hungerast oder gar eine Dehydrierung wollen wir ja nicht riskieren, oder?
Nach der Abfahrt geht es über schmale Landstraßen und kleine Dörfer Richtung Euratsfeld, das aber links liegengelassen wird. Ein kurzes Stück auf der Bundesstraße und wir biegen schon wieder zu den letzten Steigungen dieses Tages Richtung Wang ab. Nur noch wenige Wellen trennen uns von Pahrafeld, von wo aus noch eine passable Abfahrt zu einem letzten Stich führt, bis wir mit halbwegs ermatteten Schenkeln wieder in Wang (oder woauchimmer wir gestartet sind) einrollen.
Sehr empfehlenswert ist diese Tour natürlich im Frühling, wenn die Hundertschaften von Birnbäumen blühen, die uns später im Jahr beim Mostheurigen als – erraten – Most in traditioneller Union mit einer Brettljause erfreuen. Falls man aber allergisch auf den Most (der hängt in die Zähnt - hat also gern einen pelzigen Abgang) reagieren sollte oder aus Leistungsgründen dem Alkohol sowieso abgeschworen hat, gibt es auch hier Hoffnung: nämlich die Darreichungsform als Süßmost in allen Nuancen des Birnengeschmacks, aber immer ohne Alkohol. Aufpassen muss man aber trotzdem, manch Zugereisten (Zuagroastn) hat nach ausgiebigem Zuspruch zum Süßmost schon ganz übel die Flitze heimgesucht.
Lechzenden an nichts mangle. Das möchte ich an folgendem Beispiel – das mit Hilfe des Tourenplaners leicht um- und ausgebaut werden kann – gerne zeigen:
Der Startschuß erfolgt in der – naja – Regionalmetropole Wang, nur wenige Kilometer westlich vom bei uns wesentlich bekannteren Steinakirchen gelegen, welches zu finden den Großstadtmenschen sicherlich im roten Bereich der Navigationskompetenz zu fordern vermag. Aber egal, wo nun der Start ist, wir werden alle härteren und lohnenden Bereichziele unter die schmalen Reifen nehmen und am Ende des Tages kaum glauben, dass das eine Tour durch das angeblich „flache” Niederösterreich war.
Vorerst radeln wir nur leicht steigend Richtung Senftenegg, biegen aber bald links ab und genießen von den ersten steileren Passagen aus den Blick auf das kleine Erlauftal und die Hügellandschaft des Mostviertels. Haben wir den ersten Höhepunkt am Reidlingberg erreicht, fahren wir sogleich auf schmaler Straße zurück zur kleinen Erlauf, die wir in Perwarth finden. Flußaufwärts, also rechts gewandt und knappe zwei Kilometer später wenden wir uns der nächsten Erhebung zu, dem Mitterberg.
Dieser führt uns wie schon sein Vorgänger auf einem Güterweg mit keinen allzu harten Steigungen rüber Richtung Gresten, von wo aus wir den dortigen Hausberg Goganz angreifen. Der hat schon ein Steigungsprofil im roten Bereich und bringt uns mit drei Kilometern Länge 300 vertikale Meter hinauf. Wir sind ja zum Glück schon warmgefahren, kurze Stiche mit 20 % spürt man jetzt schon ein bißchen in den Beinen. Oben findet sich ein Bauernhof mit Mostheurigem, der aber nach Auskunft eines Ortsansässigen nur unregemäßig geöfffnet hat. Obwohl so eine kleine Labung jetzt schon eine feine Sache wäre.
Ok, gelabt oder nicht, wir fahren ab und nehmen die Grestner Höhe Richtung Ybbsitz ins Visier, die mit einem flachen Profil den Schenkel etwas entspannen läßt. Nach dem Wirtshaus biegen wir in der Abfahrt gleich rechts zur Franzenreith (ÖAMTC-
Hubschrauber-Landeplatz) ab und es wird wieder steiler. Dafür befinden wir uns hier auch schon auf dem Dach der Tour (830 m). Wiederum genießen wir (insbesondere, wenn wir das vor lauter Vorfreude auf den Mostheurigen am Goganz vergessen haben) den Umblick auf das umliegenden Gebiet der Eisenwurzen. Sowohl die Hügel als auch der Erzgehalt des Gesteins sind hier schon höher als im beschaulichen Mostviertel, – der Name ist halt Programm. Was man häufig hier sieht, sind alte Hammerwerke zur Eisenverarbeitung, Wasserräder zu deren Antrieb und einiges an moderner, metallverarbeitende Industrie. Zum Glück sind alle Wälder, die zum Behufe der Holzkohleherstellung zur Befeuerung der vielen Hämmer komplett abgeholzt waren, längst wieder aufgeforstet und spenden uns erfreulich viel Schatten auf dieser nicht unharten Tour.
Über Almenland führt der weitere Weg, bis eine schöne Abfahrt uns zurück auf die Straße von Randegg nach Waidhofen bringt, auf deren Weg zufällig unser nächstes – und wie ich betonen möchte, bezauberndes – Ziel, St. Leonhard am Walde, liegt. Nur kurz genießen wir den Ort, schon fahren wir Richtung Schilchermühle und Waidhofen ab. Unten machen wir eine 180°-Kehre und radeln flach in einen Graben, der uns Richtung Putzmühle und damit zum erneuten, diesmal wesentlich steileren Aufstieg nach St. Leonhard bringt. Höhepunkte am laufenden Band also für den Quäler.
Über die Höhenstraße geht es hügelig rüber zum Hochkogel, das dortige Wirtshaus sollte nur bei wirklich triftigen Gründen links liegen gelassen werden, die segensreiche Wirkung der Goganz-Labung wird sich hier ja schon ihrem Ende zuneigen. Und einen Hungerast oder gar eine Dehydrierung wollen wir ja nicht riskieren, oder?
Nach der Abfahrt geht es über schmale Landstraßen und kleine Dörfer Richtung Euratsfeld, das aber links liegengelassen wird. Ein kurzes Stück auf der Bundesstraße und wir biegen schon wieder zu den letzten Steigungen dieses Tages Richtung Wang ab. Nur noch wenige Wellen trennen uns von Pahrafeld, von wo aus noch eine passable Abfahrt zu einem letzten Stich führt, bis wir mit halbwegs ermatteten Schenkeln wieder in Wang (oder woauchimmer wir gestartet sind) einrollen.
Sehr empfehlenswert ist diese Tour natürlich im Frühling, wenn die Hundertschaften von Birnbäumen blühen, die uns später im Jahr beim Mostheurigen als – erraten – Most in traditioneller Union mit einer Brettljause erfreuen. Falls man aber allergisch auf den Most (der hängt in die Zähnt - hat also gern einen pelzigen Abgang) reagieren sollte oder aus Leistungsgründen dem Alkohol sowieso abgeschworen hat, gibt es auch hier Hoffnung: nämlich die Darreichungsform als Süßmost in allen Nuancen des Birnengeschmacks, aber immer ohne Alkohol. Aufpassen muss man aber trotzdem, manch Zugereisten (Zuagroastn) hat nach ausgiebigem Zuspruch zum Süßmost schon ganz übel die Flitze heimgesucht.
2 gefahrene Pässe
Hochkogel, St. Leonhard am WaldeStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am