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"Endlich Sommer!"-Tour 2013 331,5 km / 6901 Hm

Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Prättigau, Graubünden

Redaktionell bestätigte Tour von Matt_

Von Matt_ – Im 2013 wurde der Frühling wettermässig ja praktisch ausgelassen (erst war's lange nass und kalt (v.a. natürlich immer am Wochenende), jetzt im Juni schon richtige Hitzetage. Aber wir wollen ja nicht klagen, endlich sind die Pässe alle offen und die Temperaturen auch in der Höhe sehr angenehm. Also auf zur ersten Sommertour 2013 im Graubünden zusammen mit irongirl, welche vor dem anstehenden Gigathlon noch ein paar Höhenmeter in die Beine kriegen will!

5 gefahrene Pässe

Albulapass, Flüelapass, Julierpass, Lenzerheidepass, Wolfgangpass

Gesamtstrecke

Teilnehmer Wegpunkte Pässe Labels qdtp fullscreen

Einzelstrecken

E1: Tag 1Tag 1

108,9 km

2566 Hm

Pässe: Wolfgangpass, Flüelapass

Rätische Alpen, Alpen, Engadin, Prättigau, Graubünden

Von Matt_ – Nach der Zugfahrt von Basel nach Landquart geht es erst einmal locker, d.h. ziemlich flach, zur Sache. EInfahren lautet die Devise. Zum Glück muss man hier nicht die Hauptstrasse benutzen sondern kann auf Radweg und Nebenstrassen ausweichen.
Ab Küblis gibt's aber nur noch die Hauptstrasse (abgesehen vom geschotterten Radweg, laut Passbeschreibung jedoch nicht zu empfehlen), die bis Saas auch ordentlich steil ist und heute von uns in prallem Sonnenschein bezwungen werden will. Aber alles machbar, ab Saas zum Glück kaum noch Verkehr (Umfahrung und Radweg sei Dank). Ab Klosters dann (wieder mit mehr Verkehr) hinauf zum Wolfgang machen mir im unteren Teil weniger die Steigungsprozente als die Hitze zu schaffen. Ich erhole mich bis zur Wolfgangpasshöhe jedoch wieder, so dass wir den Flüelapass gut in Angriff nehmen können. Da dieser in der ersten Hälfte recht flach ist kommen wir gut vorwärts, ab der Pischabahn drehe ich noch einmal auf und ziehe etwas davon. Oben angekommen schiesse ich einige Bilder, alsbald stürzen wir uns dann aber gemeinsam in die schnelle Abfahrt...
...Wir kommen aber nur bis zur ersten Serpentine, da heisst es bei der Dame: Plattfuss. Also Schlauch getauscht und CO2-Patrone sei Dank auch bald voll gepumpt. Weiter geht's!
Etwas weiter unten erlebe ich noch eine Schrecksekunde als ein ungeduldiger Autofahrer an einer unübersichtlichen Stelle ein Wohnmobil überholt und nur knapp vor mir wieder auf seine Spur zieht. Das war verdammt eng! Trottel, aber sich kurz in Geduld üben wäre ja auch sehr viel verlangt...
In Susch werden die Bidons wie schon in Klosters abermals gefüllt (es ist aber auch heiss hier) und dann geht es weiter Richtung St. Moritz. Natürlich (wie immer, aber wirklich immer, wenn ich hier fahre) mit gehörigem Gegenwind von Maloja her. Dieser lässt v.a. die langen Geraden bei S-chanf, Zuoz etc. noch länger erscheinen und plättet uns ganz ordentlich. Aber Bever weichen wir auf die ruhige Nebenstrasse aus und erreichen dann bald unser Ziel, die Jugi St. Moritz.

Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen

E2: Tag 2Tag 2

141,7 km

2858 Hm

Pässe: Flüelapass, Albulapass

Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden

Von Matt_ – Beim Aufstehen lacht bereits die Sonne. Was des Radlerherz Freud ist der Haut ihr Leid (oder so ähnlich): Da habe ich mir gestern trotz Sonnencrème einige leichte Verbrennungen zugezogen. Wie auch immer, nach dem ausgiebigen Frühstück extra dick Sonnencrème aufgetragen und im Laufe des Tages zweimal nachgelegt (wobei die verschwitzte Haut das Zeug schlecht aufnimmt), passt schon.
Im Veloraum dann die unschöne Überraschung: Wieder Platten bei der Dame, diesmal Hinterrad. Aber jetzt sind wir ja geübt und der Wechsel geht zügig, CO2-Patronen sind auch genug dabei. Dann geht es endlich los, kurz Proviant besorgt (Nussschnecken!) und wieder das Engadin runter. Und jetzt bläst der Wind natürlich nicht, wo er mal nützlich wäre. Susch erreichen wir trotzdem bald, die am Morgen noch müden Beine sind jetzt warm. Also gleich rein in den Anstieg zum Flüela. Wir kommen zwar gut voran, aber so ganz rund läuft es nicht. Ob wir so die ganze Tour wie geplant schaffen? Die v.a. im oberen Teil rasante Abfahrt lässt uns derlei Gedanken schnell vergessen.
Ab Davos erwartet uns Kollege Gegenwind bereits, so dass die Fahrt nach Wiesen anstrengender wird als gedacht. Dazu kommt der Gegenanstieg nach Wiesen, denn die Strasse liegt hier voll in der Sonne und ich schmelze förmlich. Also in Wiesen ordentlich Wasser nachgetankt, der Weg ist noch weit. In Alvaneu zweigen wir ab und fahren auf einem schmalen Strässchen hinab nach Alvaneu Bad. Hier fröhnen einige Golfer ihrem seeehr anstrengenden Sport, wir radeln da lieber dem Albula zu. Der steile Abschnitt nach Bergün geht mir ziemlich locker von der Hand (bzw. den Beinen), meiner Mitfahrerin hingegen weniger. In Bergün wird darum gleich mal der Zaubtrank besorgt: Cola. Die echte, MIT Zucker. Dazu ein Stück Nusstorte und schon geht es mit neuer Energie Richtung Preda. Den Abschnitt während welchem man die Albulabahn mehrfach kreuzt finde ich immer wieder grossartig. Und später die Passage entlang des Lejj da Palpuogna ist wunderschön. Uns läuft es jetzt wieder (dank Cola) sehr gut, der Pass ist bald erklommen.
Im Anschluss an die Abfahrt nach La Punt "erfreuen" wir uns erwartungsgemäss dem Malojawind, aber ab hier ist es ja nicht allzu weit nach St. Moritz. Die Cola wirkt auch noch, so erreichen wir unser Ziel ziemlich rasch.

Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen

E3: Tag 3Tag 3

80,9 km

1477 Hm

Pässe: Julierpass, Lenzerheidepass

Engadin, Rätische Alpen, Alpen, Graubünden

Von Matt_ – Den dritten Tag gehen wir locker an, der Julier ist ab Silvaplana kein schweres Hindernis. Wobei v.a. in den Serpentinen im unteren Teil die Sonne schon voll reinknallt und der Schweiss in Strömen fliesst. Die Bidons leeren sich beinahe so rasant wie es die Abfahrt vom Julier ist. Zumindest bis zum Marmorera-Stausee, ab hier geht mal abwärts, mal eben voran.
In Tiefencastel ist es schon richtig heiss. Für meinen Geschmack zu heiss. Wir wollen jetzt noch über die Lenzerheide, aber nicht über die übliche Auffahrt ab Tiefencastel. Also fahren wir via Alvaschein Richtung Solisbrücke, biegen aber kurz vor selbiger ab Richtung Zorten/Muldain. Zu Beginn im Wald lässt sich trotz ordentlich Steigungsprozenten noch gut mit der Temperatur leben, als wir dann aber durch Wiesen radeln wird es hart. Ich bin ja der Meinung Temperaturen über 25 Grad gehören verboten. Bei den meisten Menschen ernte ich dafür zwar eher ungläubige bis fast erboste Blicke, aber hier und heute bin ich wieder vollends davon überzeugt. Nach Zorten entschliessen wir uns den direkten Weg nach Lain einzuschlagen, der happig steil ausfällt. Die breite Strasse nach Lenzerheide beschreibt dagegen ein weiten Bogen (und kommt in Muldain durch) und führt dann auch an Lain vorbei. Aber ich bin eh schon völlig nass vor Schweiss, also quälen wir uns doch auch richtig! Ab Lain geht es dann ziemlich flach weiter nach Lenzerheide, wo wir an einem Kiosk kalte Getränke besorgen und dann ein Pause am See einlegen. Schön ist's hier.
Die letzten Meter zur Passhöhe sind dann schnell erklommen. Die folgende Abfahrt nach Chur gestalten wir rasant. Trotz ordentlich Fahrtwind komme ich ins Schwitzen, in Chur selbst herrscht eine brutale Hitze. Also vor dem EInsteigen noch rasch Getränke besorgt für die Heimfahrt im klimatisierten (aber dennoch sehr warmen) Zug.

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