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Himmelfahrtskommando zu Himmelfahrt? 02.06.11 bis 03.06.11 223,8 km / 5753 Hm

Redaktionell bestätigte Tour von xandi37einhalb
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Protestfreie Genusstour am Glockner

  • andreas s, 06.06.2011, 23:01 Uhr 07.06.2011, 16:38 Uhr
    Aus der erfolgreich abgebogenen Maut für Radfahrer am Glockner ist die Einladung von Xandi37einhalb entstanden, der ich am vergangenen WE gerne nachgekommen bin. Xandi hatte die Übernachtungen im Alpenhof reserviert und so brauchte ich nur noch mit allem, was man für eine Radtour auf der Glocknerstraße so braucht anzureisen. Am Nachmittag des 02.06. kamen die Dolce und ich gutgelaunt in Bruck an und bezogen nach einer kleinen Ortsbesichtigung per Pedes unser reserviertes Zimmer. Kurz darauf tauchte auch Xandi am mit Weizenbiergläsern gedeckten Schlittentisch vor der Hoteltüre auf. Die Startzeit legten wir beim gemeinsamen Abendessen auf 09:00 am folgenden Freitagmorgen fest, leider waren Xandi und ich die einzigen Teilnehmer an dieser Veranstaltung.
    Ordentlich mit Sonnencreme eingeschmiert und mit nagelneuer Nicht-quaeldich.de-Hose bewaffnet erscheint mit 20-Minütiger Verspätung dann auch Xandi am Start. In Saalbach war übrigens zeitgleich ein grösseres Harley-Davidson-Treffen, aber dazu später mehr.
    Den Kilometerstein Null an der Salzachbrücke haben wir nicht angefahren, sondern sofort die Strecke um ca. 200 m abgekürzt und die Glocknerstraße aus einer Seitenstraße heraus geentert. Die ersten etwa 10 km heraus aus Bruck gehen flach und flott, die Einrollzeit bis zur ersten Teilrampe ist eigentlich zu kurz und so fallen die Ketten gleich sehr weit nach links. Xandi legt uns sofort auf ein moderates Tempo fest und so kurbeln wir gemütlich gegen den ersten Teil des Berges. Ja, Verkehr ist auch, ein paar PKW und etwas mehr Motorräder, darunter auffällig viele HD. Kurz vor der für uns zum Glück bedeutungslosen Mautstation steigt unsere Geschwindigkeit topografieabhängig nochmal kurz auf gut zweistellige Werte an. Die auf der rechten Seite der Mautstation eingerichtete Fahrradschleuse hat den Charme einer einen Spalt breit geöffneten Türe, aber wir sollen froh sein, dass es noch so ist, wie es ist. Die ab dort wieder deutlich wahrnehmbare Steigung diktiert uns nun für längere Zeit unser Tempo. Die eigentlich harmlosen HD-fahrer fallen mir erstmals durch den abgesonderten Lärm negativ auf. Selbst sportauspuffgetunte japanische Vierzylinderreisbrenner erscheinen verhältnismässig leise gegen die offen betriebenen amerikanischen Explosionskraftmaschinen – dabei sind die noch nicht mal schnell. Die Steigung schwankt zwischen steil und steiler und Xandi muss erstmals in den Wiegetritt. Auf meine Nachfrage wird die nagelneue Nicht-quaeldich.de-Hose als Grund für den temporär sallelfreien Betrieb genannt.
    Auf etwa halbem Weg bietet sich eine Raststation an, die wir auch genutzt haben um nach kurzer Pause frisch gestärkt den Weg nach oben fortzusetzen. Im Gegensatz zu mir muss Xandi sich deutlich quälen, damit es vorangeht und so macht mein Begleiter mir etwa 250 Hm unter dem Fuscher Törl den Vorschlag, dass ich den Weg bis zum Hochtor alleine bestreiten solle und er währenddessen auf der Edelweisspitze auf mich wartet.
    Gesagt, getan, den Weg würde ich schon finden. Kaum fahre ich mit dem mir eigenen Tempo gegen den Berg, zeigt der mir auch schon die Zähne. Die Luft dünner, der Puls höher bald werde auch ich wieder langsamer, erreiche aber dennoch bald den ersten Hochpunkt, das Fuscher Törl. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Wetter tadellos, der Blick in Richtung Hochtor liess jedoch nichts Gutes erwarten weil eben dieses nicht zu sehen war. Egal, wo ich schon mal hier bin..., also los. Schnell, Jacke angezogen und hinab zur Fuscher Lacke und dann mit sanftem Anstieg hoch zum unbeleuchteten Mitteltor. Ein Motorradfahrer ist es, der sich im Tunnel neben mich positioniert und mir mein fehlendes Licht ersetzt. Am Tunnelausgang ist aus dem Nebel schliesslich Regen geworden. Am Hochtor angekommen suche ich neben einem anderen Radfahrer (Christian auf dem Weg nach Nizza) Schutz vor dem Regen im Tunnel. Es schüttet wie aus Eimern und sieht nicht danach aus, dass es bald zu regnen aufhören würde, also mache ich mich auf den Rückweg Die Temperatur ist auf etwa 3° gefallen und im Regen sind auch Graupel enthalten. Gekühlt und geschüttelt mache ich nochmal eine Rast an der Schutzhütte der Fuscher Lache und darf nach wenigen Minuten feststellen, dass der Himmel wieder aufklart. Bei langsam abtrocknender Straße ist das Fuscher Törl schnell erreicht, nur noch auf die Edelweisspitze, dann gibt’s was Warmes. Scheisse, ist der Pflasterweg steil, aber es hilft nichts, Xandi wartet oben auf mich, also muss ich hoch.
    Der ist schon im frischen Dress gekleidet, als ich patschnass den Gastraum betrete. Wir nehmen ein ortsübliches leckeres Essen zu uns und überraschenderweise fehlt dem Essenspreis der ansonsten gerne berechnete Höhenmeterzuschlag. Der anschliessende Besuch der keramischen Abteilung offenbart noch eine besondere Aussicht, direkt vom Thron aus kann man bis nach Zell am See sehen.
    Dort oben treffen wir auch eine Gruppe Pedelec-Fahrer, die haben übrigens zwei Akkuladungen bis nach oben gebraucht.
    Es wird Zeit für den Rückweg und auch die Straße ist wieder komplett trocken. Erst die Abfahrt macht die Eindrücke von der Strecke komplett. Mit den Motorradfahrern herrscht jetzt etwa Waffengleichheit. Immer mal wieder von einem Bus eingebremst erreichen wir sehr schnell die Mautstation und bald danach auch das tiefliegende Fuscher Tal. Bis nach Bruck sind es nur noch wenige flache Kilometer im Sonnenschein.

    Für den nächsten Tag hat Xandi sich in den Dienst von quäldich gestellt und wirbt im Rahmen des Glocknerkönigs für unsere Rundfahrten.

    Vielen Dank an Xandi für die Einladung, den herzlichen Empfang, die Führung auf der Glocknerstraße und die reibungslose Organisation.

    Gruß
    Andreas
  • Uwe, 06.06.2011, 23:49 Uhr 07.06.2011, 16:38 Uhr
    Hallo Andreas!
    Angesichts deiner (nach deiner Highscore-Liste zu urteilen) noch recht übersichtlichen Alpenerfahrung (entschuldige bitte, wenn es eine Fehleinschätzung ist), hast du mit dem Glockner ja nicht gerade eine geringe Schüppe Sand unter die Räder genommen. Auch wenn er in Sachen Zivilisation bestimmt nicht zu den einsamen Riesen gehört, hat er dir ja doch auch eine kalte Schulter gezeigt. Aber gerade eine Sauwetterschlacht kann einen großen Pass zur Supererinnerung mit etwas Abenteuer machen. Solange es kein Berggewitter ist! Das muss man nicht unbedingt haben. Eine meiner Splügen-Fahrten (1987) und auch eine Gavia-Fahrt (2000 oder so) waren richtige Regenschlachten mit Nebel, auch den Galibier (1987) hatte ich im kalten Regen mit Nebel. Nur die Abfahrten sind dann sehr unangenehm...
    Glückwunsch zur gelungenen Aktion und danke für den Bericht. Die Fahrräder mit Hilfsmotor finde ich aber schon peinlich. Hast du sie beim Akkutauschen erwischt? ;-))
    Grüße, Uwe
  • andreas s, 07.06.2011, 00:49 Uhr 07.06.2011, 16:38 Uhr auf Uwe
    Hallo Uwe,

    meine Liste ist nicht gut geführt, es war auch nicht meine erste Sauwettererfahrung über 2000 Meter, aber mein erster Besuch am Glockner.

    Die Pedelec-Fahrer habe ich oben tatsächlich nach ihrem Akkubedarf befragt, die Herrschaften waren schätzungsweise um die 70 Lenze alt und geniessen bei mir in jedem Fall mehr Respekt als das Heer der Buspassagiere.

    Gruß
    Andreas
  • xandi37einhalb, 07.06.2011, 06:48 Uhr 07.06.2011, 16:38 Uhr
    Danke fürs Lob.
    Tja, die nicht-quaeldich.de Hose wird nicht mehr in Dienst genommen, ich mags einfach nicht, wenn der halbe Sitzpolster voller Blut ist ;-)
    Aber Sonntag beim Glocknerkönig wars schon auch ein wenig mühsam, sitzen tut ja jetzt noch weh.
  • Herr_, 07.06.2011, 10:21 Uhr 07.06.2011, 16:38 Uhr
    Hi Andreas

    Danke für den netten Bericht.
    Ich wollte ja auch dabei sein. War aber wichtig auch mal wieder den Grossteil eines langen Wochenendes daheim zu verbringen.

    Werde es sicher ein anderes Mal auch zum Glockner schaffen.
    Bis bald einmal, spätestens In Bad Krotzingen,
    Lutz
  • Uwe, 07.06.2011, 16:38 Uhr auf andreas s
    Hallo Andreas!
    Da hast du auch wieder rechht, wenn dir Elektrischen lieber sind als die Bussies. Die Elektrischen werden immerhin noch nass, wenn es regnet ;-)
    Für mich war es einfach, meine Liste zu führen, bzw. ein erstes Mal zu befüllen, da sie ja nicht so lang ist, mein Gedächtnis noch relativ kalkfrei ist und ich auch immer mitgeschrieben habe. Ich habe auch konsequent immer nur die erste Befahrung gelistet, wobei meine internen Aufzeichungen alle Fahrten beinhalten. Zumindest ab Jahrgang 2000.
    Grüße, Uwe
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Macht jemand mit?`

  • xandi37einhalb, 15.03.2011, 07:01 Uhr
    6 bis 7 Plätze für die Übernachtung wären noch frei, und wenn jemand sowieso vor Ort ist, kann er auch gerne mit. Also meldet euch.
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