Industrie-Kult-Tour 160,2 km / 771 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von Uwe

Von Uwe –
22.04.2023
Wie jedes Jahr irgendwann im Frühjahr sollte es auch dieses Jahr noch mal eine längere Tagestour auf dem platten Land werden. Auch wenn normalerweise "Hauptsache bergauf" das Motto für viele Touren ist, so kann auch eine Fahrt auf dem Flachland in der Frühsaison recht nett sein, wenn allmählich die Felder und Wiesen wieder grün werden, bzw. die Rapsfelder gelb leuchten. Auch wenn ich normalerweise kein Freund von Städten und Industrieanlagen bin, kann auch eine Tour zwischen Schifffahrtsstraßen, Schleusen, Fördertürmen und Kraftwerken einmal einen gewissen Reiz haben. Zumindest, wenn die Fahrt abseits der großen Straßen stattfindet.
Bisher war in diesem Jahr noch nicht viel gelaufen außer Regenwasser und die Kondition war recht kläglich, so dass ein Gelingen selbst dieser einfachen, aber langen Fahrt, fraglich war. Strenggenommen war es bisher sogar mein armseligstes Jahr seit 10 Jahren. Die Tourenidee, einmal weitestgehend am Datteln-Hamm-Kanal entlang bis zum bedeutenden Verkehrsknoten der Schifffahrt in NRW, nämlich nach Datteln bzw. Henrichenburg zu fahren kam irgendwie schon vor einigen Wochen und so hatte ich eine Strecke ausgearbeitet, die in Sachen Kieswege volles Risiko einging. Denn dass die ehemaligen Treidelwege und Versorgungswege der Wasserstraßenverwaltung nicht asphaltiert sind, war mir bewusst. Aber dafür hat der alte Mann einen Cyclocrosser mit einem Radsatz mit breiteren Straßenreifen (28 mm) im Bestand. Dicke Waldbereifung ist hier nicht erforderlich, aber noch breitere Straßenreifen wären deutlich angenehmer zu fahren. Einen Teil der Wege bin ich vor etlichen Jahren auch schon mit 23ern gefahren. Das ist aber echter Murks! Übrigens war für mich hier nicht der Kiesweganteil begrenzend, sondern die teilweise furchtbaren öffentlichen Straßen in den Kreisen Recklinghausen und Unna. Bei manchen Straßen fragt man sich schon, wie man hier im Alltag mit dem PKW klar kommen soll, ohne die Räder zu verlieren.
So starte ich meine Tour in Soest und fahre zunächst über die Soester Börde nach Hamm-Uentrop, wo der Datteln-Hamm-Kanal sein östliches Ende am Kraftwerk Westfalen hat. Dieses große, recht neue Kraftwerk besteht aus zwei Blöcken, von denen einer nie in Betrieb war, weil er ein baulicher Totalschaden ist. Der andere Block ist auch meines Wissens inzwischen außer Betrieb. Das dortige ehemalige Kernkraftwerk war nie wirklich aktiv am Netz und ist seit den 1980er Jahren teilweise abgebaut und der Kühlturm wurde damals gesprengt. Also hat man hier schon Milliarden vergraben und man wird sie auch nie wieder ausgraben können. Weiter geht es nach Westen, teilweise am Kanal und streckenweise auch an der Lippe entlang. Der DHK (Datteln-Hamm-Kanal, offizielle Abkürzung) hat auf seiner gesamten Länge nur zwei Schleusen, die sich beide in Hamm befinden. So komme ich zunächst an der Schleuse in Hamm-Werries vorbei, wo aber leider gerade kein Schiff unterwegs ist (vor wenigen Tagen war ich noch dienstlich in der Nähe und konnte ein Schiff darin beobachten) und nur wenige Kilometer weiter noch zur Schleuse in Hamm (auch ohne Schiff). Zum Glück muss ich nicht mit dem Rad auf den Hauptverkehrsstraßen durch Hamm, da ich wieder nur "hinten rum" und "unten durch" fahre, wo man sich aber auch peinlich genau orientieren muss, wenn man ein konkretes Ziel verfolgt. Auf der Brücke der Bundesstraßen 61 und 63 über die Lippe und den Kanal biege ich auf den Mitteldamm zwischen Lippe und Kanal ein und bin damit völlig verkehrsfern mitten im Hafen unterwegs. Da Hamm auch ein recht bedeutender Verkehrsknoten im Bahnverkehr ist, muss man auch mehrfach solche Strecken unterqueren. Rechts und links des Kanals liegen mehrere stillgelegte Bergbauanlagen, teilweise sieht man noch die Fördertürme oder zumindest die Halden. Einige dieser Anlagen sind zu Naherholungsgebieten aufbereitet worden, andere sind noch schmutzige Industriebrachen. Am Stadtrand von Hamm kommt man noch an der MVA (Müllverbrennungsanlage) vorbei, deren Abwärme als Fernwärme einige Stadtgebiete versorgt. Danach, schon auf dem Stadtgebiet von Werne (Kreis Unna), warten schon die nächsten Kühltürme, dieses Mal vom Gaskraftwerk "Gersteinwerk". Und endlich wird es wieder etwas grüner, denn im weiteren Verlauf befinden wir uns in etwas ländlicheren Gefilden zwischen Lippe und Kanal. Nach der Ortsdurchfahrt von Rünthe und einer Querung über den Kanal fährt man an einem großen Jachthafen entlang und weiter am Kanal entlang steht am anderen Ufer das nächste Kraftwerk "Bergkamen" und auf unserer Seite die Halden von "Aden" und eine große ehemalige Zechenanlage mit einer aktuellen Produktionsanlage der Bayer AG. Im weiteren Verlauf nach Lünen (Kreis Unna) durchfährt man im Wechsel begrünte Bergbaubrachen und Naturschutzgebiete, um wieder recht idyllisch auf die Lippe zu treffen. Kurze Stadtquerung mit Livemusik in der Fußgängerzone und schon ist man wieder in parkähnlichen Anlagen an der Lippe gefolgt von einer großen Anlage eines überregionalen Entsorgers. Dort erreiche ich auch wieder den Kanal und bis kurz vor Datteln folge ich ihm. Datteln ist auch keine Schönheit, aber irgendwie muss man durch und hinten wieder raus. Die ebenso nervige wie doppelspurige B 235 kann ich glücklicherweise schon nach einem knappen Kilometer verlassen. Inzwischen befinde ich mich auch schon am Dortmund-Ems-Kanal. Den Wesel-Datteln-Kanal sehe ich nur einmal kurz aus der Ferne. Natürlich gibt es auch in Datteln ein großes Kraftwerk.
Nach einer Strecke auf furchtbar kaputtem Asphalt erreiche ich Henrichenburg und seine Schiffshebewerke. Das Alte Schiffshebewerk ist ja schon seit Jahrzehnten außer Betrieb und nur noch als Industriekulturdenkmal zu besichtigen. Auf eine Besichtigung verzichte ich aber (irgendwann vor Jahrzehnten waren wir mal mit den Kindern dort). Auch das Neue Schiffshebewerk ist seit einigen Jahren außer Betrieb. Hier wurden mittels einer Hebeanlage die Schiffe in einem Trog über ca. 14 Meter angehoben, um den Höhenunterschied zwischen Oberlauf und Unterlauf des Dortmund-Ems-Kanals zu überwinden. Seit einigen Jahren übernimmt diese Arbeit ausschließlich eine Schachtschleuse etwas neuerer Bauart.
Spätestens ab hier beginnt mein Rückweg. Es folgen einige Abschnitte auf mehr oder weniger schlechtem Asphalt. Mein ältlicher Garmin fliegt unzählige Male aus seinem traurigen Halter. Mehrmals baumelt er kopfüber an seiner Fangleine, mehrmals fallen die Batterien heraus und ich muss den Bausatz gemäß verlegter Anleitung zusammenbauen und neu starten. Es hilft auch nichts, wenn man versucht, das Ding mit einer Hand zusammen- und festzuhalten. Dann krabbelt er eben zwischen den Fingern durch? Wenn ich eine Zahnprothese hätte, wäre sie garantiert verloren gegangen. Übrigens erklärt sich hier, warum der gemeine Kohlenpottbewohner einen großen SUV oder besser noch einen dicken Geländewagen benötigt. Irgendwie muss man ja zum nächsten Bäcker kommen.
Aber endlich erreiche ich beim vorhin schon mal erwähnten Entsorger wieder den DHK und darf meine Fahrt auf Kieswegen fortsetzen. Bei Lünen komme ich durch eine große Freizeitanlage mit Badesee, den Seepark Lünen. Ich hätte nichts gegen einen Gastrobesuch einzuwenden gehabt, aber der Rummel war mir doch etwas zu groß, so dass ich weiterfahre. In Kamen kann ich gerade noch darauf verzichten, über das Kamener Kreuz zu fahren, sondern kann auf einen Kiesweg auf einer alten Zechenbahntrasse ausweichen. Wenige Kilometer später erreiche ich endlich bei Unna den perfekt ausgebauten Bahntrassenweg nach Welver im Kreis Soest. Davon weiche ich nur einmal kurz ab, um noch eine kleine Zwischenmahlzeit auf einem Bauernhof einzunehmen. Leider ist noch keine Erdbeersaison, so dass ich vom Erdbeerbauer keinen ebensolchen Kuchen bekomme, da er aber auch Spargel anbaut, gibt es eine leckere Spargelcremesuppe. Ich habe ihm aber mein Wiederkommen angedroht, um ihn eines Tages von einigen seiner Erdbeeren zu befreien.
Ende Gelände habe ich zwar für diese Tour mehr als eineinhalb Stunden reine Fahrtzeit länger gebraucht, als die reinen Streckendaten hergeben, aber ich rede mich mit dem schlechten Wegzustand heraus. Und dass die effizienteste Abkürzung die ist, dass man auf dem Sofa sitzen bleibt und gar nicht los fährt.
Mit dem Renner mit schmalen Reifen ist diese Tour nicht zu empfehlen, wenn sie auch grundsätzlich möglich wäre. Aber mit breiteren Reifen oder von mir aus auch mit typischen Crossreifen (nicht so sehr grobes Profil, es soll auch noch rollen) ist die Tour mal etwas ganz anderes als eine typische Sauerlandrunde. Verkehrstechnisch war diese Fahrt total unkritisch, da weder Ferienhochsaison noch besonders schönes Wetter war. Nur gegen Ende hatte ich wenige Tropfen Regen und sonst war es den ganzen Tag warm und angenehm. Werktags muss man diese Runde nicht fahren, da dann in den Gewerbegebieten zu viel Verkehr ist, aber ich war an einem "normalen" Samstag unterwegs.
Wie jedes Jahr irgendwann im Frühjahr sollte es auch dieses Jahr noch mal eine längere Tagestour auf dem platten Land werden. Auch wenn normalerweise "Hauptsache bergauf" das Motto für viele Touren ist, so kann auch eine Fahrt auf dem Flachland in der Frühsaison recht nett sein, wenn allmählich die Felder und Wiesen wieder grün werden, bzw. die Rapsfelder gelb leuchten. Auch wenn ich normalerweise kein Freund von Städten und Industrieanlagen bin, kann auch eine Tour zwischen Schifffahrtsstraßen, Schleusen, Fördertürmen und Kraftwerken einmal einen gewissen Reiz haben. Zumindest, wenn die Fahrt abseits der großen Straßen stattfindet.
Bisher war in diesem Jahr noch nicht viel gelaufen außer Regenwasser und die Kondition war recht kläglich, so dass ein Gelingen selbst dieser einfachen, aber langen Fahrt, fraglich war. Strenggenommen war es bisher sogar mein armseligstes Jahr seit 10 Jahren. Die Tourenidee, einmal weitestgehend am Datteln-Hamm-Kanal entlang bis zum bedeutenden Verkehrsknoten der Schifffahrt in NRW, nämlich nach Datteln bzw. Henrichenburg zu fahren kam irgendwie schon vor einigen Wochen und so hatte ich eine Strecke ausgearbeitet, die in Sachen Kieswege volles Risiko einging. Denn dass die ehemaligen Treidelwege und Versorgungswege der Wasserstraßenverwaltung nicht asphaltiert sind, war mir bewusst. Aber dafür hat der alte Mann einen Cyclocrosser mit einem Radsatz mit breiteren Straßenreifen (28 mm) im Bestand. Dicke Waldbereifung ist hier nicht erforderlich, aber noch breitere Straßenreifen wären deutlich angenehmer zu fahren. Einen Teil der Wege bin ich vor etlichen Jahren auch schon mit 23ern gefahren. Das ist aber echter Murks! Übrigens war für mich hier nicht der Kiesweganteil begrenzend, sondern die teilweise furchtbaren öffentlichen Straßen in den Kreisen Recklinghausen und Unna. Bei manchen Straßen fragt man sich schon, wie man hier im Alltag mit dem PKW klar kommen soll, ohne die Räder zu verlieren.
So starte ich meine Tour in Soest und fahre zunächst über die Soester Börde nach Hamm-Uentrop, wo der Datteln-Hamm-Kanal sein östliches Ende am Kraftwerk Westfalen hat. Dieses große, recht neue Kraftwerk besteht aus zwei Blöcken, von denen einer nie in Betrieb war, weil er ein baulicher Totalschaden ist. Der andere Block ist auch meines Wissens inzwischen außer Betrieb. Das dortige ehemalige Kernkraftwerk war nie wirklich aktiv am Netz und ist seit den 1980er Jahren teilweise abgebaut und der Kühlturm wurde damals gesprengt. Also hat man hier schon Milliarden vergraben und man wird sie auch nie wieder ausgraben können. Weiter geht es nach Westen, teilweise am Kanal und streckenweise auch an der Lippe entlang. Der DHK (Datteln-Hamm-Kanal, offizielle Abkürzung) hat auf seiner gesamten Länge nur zwei Schleusen, die sich beide in Hamm befinden. So komme ich zunächst an der Schleuse in Hamm-Werries vorbei, wo aber leider gerade kein Schiff unterwegs ist (vor wenigen Tagen war ich noch dienstlich in der Nähe und konnte ein Schiff darin beobachten) und nur wenige Kilometer weiter noch zur Schleuse in Hamm (auch ohne Schiff). Zum Glück muss ich nicht mit dem Rad auf den Hauptverkehrsstraßen durch Hamm, da ich wieder nur "hinten rum" und "unten durch" fahre, wo man sich aber auch peinlich genau orientieren muss, wenn man ein konkretes Ziel verfolgt. Auf der Brücke der Bundesstraßen 61 und 63 über die Lippe und den Kanal biege ich auf den Mitteldamm zwischen Lippe und Kanal ein und bin damit völlig verkehrsfern mitten im Hafen unterwegs. Da Hamm auch ein recht bedeutender Verkehrsknoten im Bahnverkehr ist, muss man auch mehrfach solche Strecken unterqueren. Rechts und links des Kanals liegen mehrere stillgelegte Bergbauanlagen, teilweise sieht man noch die Fördertürme oder zumindest die Halden. Einige dieser Anlagen sind zu Naherholungsgebieten aufbereitet worden, andere sind noch schmutzige Industriebrachen. Am Stadtrand von Hamm kommt man noch an der MVA (Müllverbrennungsanlage) vorbei, deren Abwärme als Fernwärme einige Stadtgebiete versorgt. Danach, schon auf dem Stadtgebiet von Werne (Kreis Unna), warten schon die nächsten Kühltürme, dieses Mal vom Gaskraftwerk "Gersteinwerk". Und endlich wird es wieder etwas grüner, denn im weiteren Verlauf befinden wir uns in etwas ländlicheren Gefilden zwischen Lippe und Kanal. Nach der Ortsdurchfahrt von Rünthe und einer Querung über den Kanal fährt man an einem großen Jachthafen entlang und weiter am Kanal entlang steht am anderen Ufer das nächste Kraftwerk "Bergkamen" und auf unserer Seite die Halden von "Aden" und eine große ehemalige Zechenanlage mit einer aktuellen Produktionsanlage der Bayer AG. Im weiteren Verlauf nach Lünen (Kreis Unna) durchfährt man im Wechsel begrünte Bergbaubrachen und Naturschutzgebiete, um wieder recht idyllisch auf die Lippe zu treffen. Kurze Stadtquerung mit Livemusik in der Fußgängerzone und schon ist man wieder in parkähnlichen Anlagen an der Lippe gefolgt von einer großen Anlage eines überregionalen Entsorgers. Dort erreiche ich auch wieder den Kanal und bis kurz vor Datteln folge ich ihm. Datteln ist auch keine Schönheit, aber irgendwie muss man durch und hinten wieder raus. Die ebenso nervige wie doppelspurige B 235 kann ich glücklicherweise schon nach einem knappen Kilometer verlassen. Inzwischen befinde ich mich auch schon am Dortmund-Ems-Kanal. Den Wesel-Datteln-Kanal sehe ich nur einmal kurz aus der Ferne. Natürlich gibt es auch in Datteln ein großes Kraftwerk.
Nach einer Strecke auf furchtbar kaputtem Asphalt erreiche ich Henrichenburg und seine Schiffshebewerke. Das Alte Schiffshebewerk ist ja schon seit Jahrzehnten außer Betrieb und nur noch als Industriekulturdenkmal zu besichtigen. Auf eine Besichtigung verzichte ich aber (irgendwann vor Jahrzehnten waren wir mal mit den Kindern dort). Auch das Neue Schiffshebewerk ist seit einigen Jahren außer Betrieb. Hier wurden mittels einer Hebeanlage die Schiffe in einem Trog über ca. 14 Meter angehoben, um den Höhenunterschied zwischen Oberlauf und Unterlauf des Dortmund-Ems-Kanals zu überwinden. Seit einigen Jahren übernimmt diese Arbeit ausschließlich eine Schachtschleuse etwas neuerer Bauart.
Spätestens ab hier beginnt mein Rückweg. Es folgen einige Abschnitte auf mehr oder weniger schlechtem Asphalt. Mein ältlicher Garmin fliegt unzählige Male aus seinem traurigen Halter. Mehrmals baumelt er kopfüber an seiner Fangleine, mehrmals fallen die Batterien heraus und ich muss den Bausatz gemäß verlegter Anleitung zusammenbauen und neu starten. Es hilft auch nichts, wenn man versucht, das Ding mit einer Hand zusammen- und festzuhalten. Dann krabbelt er eben zwischen den Fingern durch? Wenn ich eine Zahnprothese hätte, wäre sie garantiert verloren gegangen. Übrigens erklärt sich hier, warum der gemeine Kohlenpottbewohner einen großen SUV oder besser noch einen dicken Geländewagen benötigt. Irgendwie muss man ja zum nächsten Bäcker kommen.
Aber endlich erreiche ich beim vorhin schon mal erwähnten Entsorger wieder den DHK und darf meine Fahrt auf Kieswegen fortsetzen. Bei Lünen komme ich durch eine große Freizeitanlage mit Badesee, den Seepark Lünen. Ich hätte nichts gegen einen Gastrobesuch einzuwenden gehabt, aber der Rummel war mir doch etwas zu groß, so dass ich weiterfahre. In Kamen kann ich gerade noch darauf verzichten, über das Kamener Kreuz zu fahren, sondern kann auf einen Kiesweg auf einer alten Zechenbahntrasse ausweichen. Wenige Kilometer später erreiche ich endlich bei Unna den perfekt ausgebauten Bahntrassenweg nach Welver im Kreis Soest. Davon weiche ich nur einmal kurz ab, um noch eine kleine Zwischenmahlzeit auf einem Bauernhof einzunehmen. Leider ist noch keine Erdbeersaison, so dass ich vom Erdbeerbauer keinen ebensolchen Kuchen bekomme, da er aber auch Spargel anbaut, gibt es eine leckere Spargelcremesuppe. Ich habe ihm aber mein Wiederkommen angedroht, um ihn eines Tages von einigen seiner Erdbeeren zu befreien.
Ende Gelände habe ich zwar für diese Tour mehr als eineinhalb Stunden reine Fahrtzeit länger gebraucht, als die reinen Streckendaten hergeben, aber ich rede mich mit dem schlechten Wegzustand heraus. Und dass die effizienteste Abkürzung die ist, dass man auf dem Sofa sitzen bleibt und gar nicht los fährt.
Mit dem Renner mit schmalen Reifen ist diese Tour nicht zu empfehlen, wenn sie auch grundsätzlich möglich wäre. Aber mit breiteren Reifen oder von mir aus auch mit typischen Crossreifen (nicht so sehr grobes Profil, es soll auch noch rollen) ist die Tour mal etwas ganz anderes als eine typische Sauerlandrunde. Verkehrstechnisch war diese Fahrt total unkritisch, da weder Ferienhochsaison noch besonders schönes Wetter war. Nur gegen Ende hatte ich wenige Tropfen Regen und sonst war es den ganzen Tag warm und angenehm. Werktags muss man diese Runde nicht fahren, da dann in den Gewerbegebieten zu viel Verkehr ist, aber ich war an einem "normalen" Samstag unterwegs.