Von KirstenHe – Grüezi aus Delsberg, bonjour de Delémont! Vier Tage Jura warten auf uns. Gute Wetteraussichten vesprechen uns wunderschöne Tage mit schweizer Idylle, französischem Flair und monumentalen Pässen!
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Jura – das wilde Gebirge
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Jura – das wilde Gebirge vom 18. bis 21. Mai 2023.
Von KirstenHe – Heute starten wir unseren Jura-Kurztripp bei Sonnenschein und noch frischen 12 Grad. Pünktlich um 11 Uhr startet Gruppe 3 als größte Gruppe im Verband. Gruppe 2 geführt von Christoph und Gruppe 1 mit Rainer folgen unmittelbar und passieren uns nach kurzer Zeit. Aus Delémont rollen wir in Richtung Osten und überqueren am Welschhans den ersten Pass und die Sprachgrenze. Leider zieht es sich zu, bleibt aber den ganzen Tag trocken. Somit werden wir heute keine grandiosen Fernblicke in Richtung schwarzwälder Belchem und elsässer Ballons haben. Doch wir dürfen uns nicht beschweren! Angesehen von einigen Autofahrern, die unsere Präsenz auf "ihrer" Fahrbahn nicht gut heißen, was sie mit lautem Hupen kundtun, erwarten uns heute drei schöne Anstiege in idyllischen Tälern: sattgrüne Wiesenhänge, glockentragende Kühe und Serpentinen! Der Pausenpunkt unterhalb des Belchem im Berghaus Oberbölchen entpuppt sich als unbedingt lohnenswert: es gibt Kaffee und ofenfrische Nussgipfel, croissants mit einer Nussfüllung! Sie geben uns die nötige Energie für die restlichen Kilometer. Die 15% steile Rampe zur Passhöhe des Chilchzimmersattel vergehen wie im Nu! Anschließend runter auf den Oberen Hauenstein und rein in den Gegenanstieg Breitenhöchi, nicht schwer aber landschaftlich schön. Doch es geht noch schöner! Das anschließende Guldental zum Scheltenpass krönt die Etappe! Mehr Idylle geht nicht! Zur Belohnung läuten die Kühe ihre Glocken - oder feuern sie uns an?! Die Passhöhe eignet sich wunderbar für ein Gruppenfoto. Ab jetzt ist Cooldwon angesagt. Es geht nur noch bergab in Hotel! Ein schöner Tag, den wir anschließend im Restaurant Victoria ausklingen lassen.
ursprüngliche Streckenbeschreibung:
Unser Jura-Kurztrip beginnt mit einem Schweizer Monument. Berge namens Belchen gibt es eine ganze Reihe - derjenige im Schwarzwald dürfte der bekannteste sein, und auch die Ballons der Vogesen haben denselben sprachlichen Ursprung. Heute geht es also zum schweizer Exemplar, der im weitesten Sinne als Hausberg von Basel gelten darf. Hierfür fahren wir das Birse-Tal hinab, erklimmen den Anstieg zum Welschhans und gelangen so nach Sissach, von wo aus die Straße auf den Chilchzimmersattel, wie der Pass am Schweizer Belchen heißt, ihren Ausgang nimmt. Erst teilen wir die Straße noch mit den autobahnverweigernden Autos, dann jedoch wird eine einsame Bergstraße darauf - traumhaft! Die Abfahrt führt uns auf den Juratransitpass Oberer Hauenstein, an den wir die Breitenhöchi anschließen, und der Schentenpass führt uns nach Delémont zurück.
Von KirstenHe – Es gibt Tage, die kann man kaum toppen! Heute ist so einer! Wieder werden wir von Sonnenstrahlen geweckt. Nach dem Frühstück, welches entgegen der üblichen Ibiserwartungen wie angekündigt reichaltig und abwechslungsreich ist, treffen wir uns in der Sonne auf dem Hotelparkplatz. Die drei Gruppen fallen heute anders aus, Gruppe 2 bekommt deutlich Zuwachs, dafür fahren Gruppe 1 und 3 in kleinerer Besatzung als gestern. Mit der Sonne im Rücken verlassen wir heute Delémont nach Westen, schließlich soll es nach Frankreich gehen. Wir fahren zunächst flach entlang der Sorne. In Glovellier begüßt uns nach einer nichtsahnenden Linksabbiegung der erste Pass mit einem 14% Schild, welches völlig überflüssig ist, denn die sehen wir direkt vor uns. Der Kommentar " vielleicht ist er ja gar nicht so steil, wie er aussieht" ist wohl eher rhetorischer Natur! Also, Westen und Armlinge aus und ab ins Vergnügen. Der Saulcy entpuppt sich als landschaftlich wunderschön, bei der Steigung haben wir auch genug Zeit, diese zu genießen! Nach der steilen Passage fahren wir gemeinsam die letzten welligen Kilometer und befinden uns mitten in den wunderschönen Franches montagnes. Wie grün es hier ist!! Hinter Saulcy fahren wir von der großen Straße ab auf eine asphaltierte Forststraße. Autos verkehren hier nicht. Dafür Kühe! Hier merken wir: heute ist es noch schöner als gestern! Bis Montfaucon folgen wir dieser Forststraße leicht bergauf. Kleine Seen, grüne Wiesen in gelbleuchtender Blütenpracht, Fichtenwälder und das alles bei Sonnenschein!! Nun geht es bergab in Doubs-Tal, wo wir uns zunächst im Café "Au dépanneur" mit gutem Café crème stärken und dann dem Bachlauf folgen. Wieder sehr schön, nur anders! Wir passieren die Grenze nach Frankreich und somit in die EU völlig unspektakulär im Wald, einige von uns merken es gar nicht. Fast wie bei mir zuhause! Nur ein verdrecktes Schild "Zoll - Douane" steht halb zugewachsen am Straßenrand. Kurz darauf verlassen wir die Doubs bergauf und erklimmen unseren einzigen französischen Pass dieser Reise. In der Passauffahrt erreicht mich ein Anruf von Gruppe 1 Guide Rainer: der Supermarkt am Pausenpunkt hat erstens nicht viel zu bieten und zweitens von 12:30 bis 15:00 Uhr Mittagspause (wir werden gegen 13:00 dort sein)...doch hier zeigt sich der wahre Quäldichcharakter: gequält wird nur auf dem Rad! Gruppe 1 und 2 plündert vor Schließzeit den Minicasino und richtet für uns einen Geocash am Brunnenhaus in Glère ein! Samt Orientierungsfoto! Merci beaucoup!!! Oben in Chauvillers weht ein kühler Wind. Alles anziehen, was da ist und runter nach Glère, wo wir unser üppiges Picknick wohl auffinden und gar nicht alles aufessen können! Den Rest verteilen wir in unseren Satteltaschen und Rucksäcken - wer weiß, was uns morgen erwartet! Jetzt fahren wir flach in Einerreihe bis Saint-Ursanne, verdauen dabei unser Picknick und überqueren wieder die Grenze in die Schweiz. In Saint Ursanne wartet unser letzter Pass für heute, der es nochmal in sich hat: der Col des Rangiers führt uns weg vom Doubstal hinüber ins Delsberger Becken. Erste Ermüdungserscheinungen machen sich in der Gruppe bemerkbar, die Freude über den Pass ist nicht ganz so groß. Wir gehen die Auffahrt ruhig an, so dass wir trotz Steigungsprozenten plaudern können. Mit Richie ins Gespäch vertieft vergeht der Anstieg wie im Nu und so treffen wir uns gemeinsam zum Gruppenfoto von Gruppe 3 auf der Passhöhe. Von hier aus geht es 12 Kilometer bergab nach Delémont. Gemeinsam rollen wir in die Hotelgarage und freuen uns über diese schöne Etappe, tolle Streckenführung und harmonische Gruppe!
ursprüngliche Streckenbeschreibung:
Der tief ins Juragestein eingeschnittene Fluss Doubs volzieht westlich von Delémont eine Schleife um 180 Grad und ermöglicht uns so eine höhenmeterreiche Etappe. Tatsächlich geht es Schlag auf Schlag, und schöner Anstieg folgt auf schönen Anstieg. Wir starten mit dem Pass bei Saulcy in die Region der Franches Montagnes - Freiberge auf deutsch - und fahren von Montfaucon ab ins Doubs-Tal. Dann überqueren wir die Grenze nach Frankreich und fahren hinauf nach Indevillers, erreichen erneut das Doubs-Tal. Eine Schleife über Col de Montvoie und Col de la Croix führt uns zurück in die Schweiz nach Saint-Ursanne - schon wieder am Doubs. Der Col des Rangiers rundet die heutige Tour ab.
Von majortom – Diese Variante ist gar nicht mal so viel höhenmeterreicher, aber ein ganz schönes Stück länger. Wir dringen noch tiefer in den französischen Jura vor, indem wir der Höhenstraße durch die Franches Montagnes bis Saignelégier folgen. Den Doubs erreichen wir das erste Mal im Grenzort Goumois; er bildet hier die Grenze und teilt den Ort in eine französische und eine schweizerische Hälfte. Der Gegenanstieg nach Fessevillers ist der längste Anstieg des Tages. Nun können wir eine Flachpassage entlang des idyllischen Flusslaufs genießen, bis wir am Col de Montvoie wieder in die Kletterpartie einsteigen.
Von KirstenHe – Die Königsetappe unserer Reise steht heute bevor! Während Gruppe 1 und 2 die lange und höhenmeterreiche Variante über den monumentalen Chasseral wählen, nimmt sich Gruppe 3 die etwas kürzere Strecke über den Col Place Central vor.
Entgegen der Prognosen von 20 Grad und Sonne werden wir heute nicht über ein dauerbewölktes Kühl hinauskommen. Immerhin bleibt es den ganzen Tag trocken und windstill.
Die Strecke führt uns in die beeindruckenden Gorges du Pichoux auf eine Hochebene und über den Col de Bellelay und Col de Pertius ins tiefe Jura hinein. Erste große Herausforderung ist der Place Central, der uns auf 1300 Meter Höhe bringt, leider erleben wir die Passhöhe in den Wolken.
Die Mittagspause in Fontvillers ist gut. Wir können unsere Speicher auffüllen für den nächsten großen Anstieg auf die Grenchenberge. Wieder überschreiten wir die 1000 Metermarke. Auf der Passhöhe fühle ich mich ein wenig wie in den Pyrenäen, grüne Wiesen, Kühe und Nebel! Es ist kalt, deshalb machen wir uns auf den Weg hinab nach Delémont! Ein langer Tag auf dem Rad mit vielen Eindrücken. Einige unter uns können persönliche Rekorde feiern!!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die größten Höhenunterschiede erreicht man im Jura an der ersten Bergkette im Osten des Gebirges, wo der Jura steil ins Schweizer Mittelland abfällt. Diese Höhenunterschiede von bis zu 1000 m machen wir uns heute zunutze und klettern den langen Anstieg von Grenchen zum Grenchenberg. Doch schon zuvor erleben wir ein landschaftliches Highlight: wir verlassen das Becken von Delémont über die wildromantische Gorges de Pichoux und weiter in die Franches-Montagnes nach Bellelay. Anschließend durchstoßen wir bei Jeanbrenin erstmals die 1000-Meter-Marke. Es folgt der einsame Anstieg zur Place Central, von dem wir ins Mittelland abfahren können. Der Grenchenberg ist dann der längste Anstieg des Tages, von hier können wir bei schöner Sicht bis in die Alpen sehen.
Von majortom – Eigentlich ein Muss: Der sagenhafte Col de Chasseral, 1502 m hoch, ist vielleicht der berühmteste Pass im gesamten Schweizer Jura. Bei guter Sicht scheinen von hier aus die Alpen des Berner Oberlands zum Greifen nahe. Mit ganz viel Glück reicht die Aussicht sogar bis zum Montblanc. Das bedingt allerdings eine lange und harte Etappe...
Zum Abschluss unserer Reise zeigt sich doch nochmal die Sonne! In kleiner Gruppe fahren wir heute das Pässetripel, denn ein Großteil macht sich bereits nach dem Frühstück auf die Heimreise. Die Tour ist richtig schön, wir erklimmen den Scheltenpass von der anderen Seite und können nochmal durch das schöne Guldental zum Passwang abfahren. Der Passwang ist kurz und steil, leider gefällt er auch vielen Motorradfahrern. Wieder geht es runter und in der Senke scharf rechts hoch zum Nunningerberg. Glücklicherweise ist hier kein Verkehr. Das Tal ist wunderschön. Dieser letzte Anstieg des Wochenende ist zum Genießen, nicht sehr steil, idyllisch und abseits des Straßenverkehrs.
Ab jetzt geht es bis auf eine kleine Welle nur noch bergab nach Delémont. Unterwegs machen wir noch einen Kaffeestopp und treffen zeitgleich mit Gruppe 2 im Hotel ein. Abklatschen, Abschied, Abfahrt!
Es war schön mit euch! Und das wichtigste: es gab weder Stürze noch Verletzungen. Habt eine gute Heimreise!
ursprüngliche Streckenbeschreibung:
Es geht Schlag auf Schlag an unserem letzten Tag. Drei Pässe: Scheltenpass, Passwang, Nunninger Berg - und eine Rückfahrt entlang der Birse. Eine Etappe, wie sie vielleicht nicht exemplarischer für den Jura sein könnte. Zerklüftete Felslandschaften, idyllische Weiden, Fernblicke.
Von majortom – Aus dem Tripel kann man ein Quadrupel machen, indem man das Lützel-Tal für einen kurzen Abstecher nach Frankreich hinauf fährt und dann über Movelier nach Delémont zurück.