Von robert89 – Fernfahrt und Standortreise in einem!
Agios Nikolaos, Heraklion und Rethymno. Von diesen drei Orten starten wir unsere Rennradtouren auf Kreta und kombinieren Entdeckungsfreude mit entspanntem Urlaubsflair!
Den ersten Teil der Reise verweilen wir im Osten der Insel. Hier sind wir drei Tage und schlängeln uns auf kleinen Bergstraßen durch das wild anmutende Dikti-Gebirge. Von der Halbinsel Spinalonga im Norden bis Ierepetra im Süden. Am Nachmittag können wir entspannen. Am Meer, Pool oder in einer der griechischen Tavernen. Aber Achtung: den Raki gibt es hier öfters dazu. Darauf ein "Jamas"!
An den griechischen Lebensrythmus gewöhnt, steht am vierten Tag unserer Reise eine Überführungsetappe über die Lasithi-Hochebene an. Mit den historischen Windmühlen ist es das Postkartenmotiv der Insel. Das Tagesziel ist die Inselhauptstadt Heraklion. Direkt in der Altstadt liegt unser Hotel für eine Nacht. Ein Tag Hauptstadttreiben reicht uns und so führt uns die nächste Etappe auf schwindelerregenden Bergstraßen weiter gen Westen. Über das Ida-Gebirge und den monumentalen Anstieg zum Skinakas-Observatorium fahren bis nach Rethymno, wo wir noch einmal drei wunderbare Tage verbringen: Auf dem Rennrad in der einsamen kretischen Bergwelt, in den Gassen und Bars der Altstadt und beim Sprung in das Mittelmeer am feinen Sandstrand direkt vor dem Hotel.
quäldich-Reise Kreta - Saisonausklang auf der Insel der Götter
Von robert89 – Kaliméra! Unsere erste Etappe auf Kreta führt uns zunächst die Küste entlang bis Agios Nikolaos, von wo aus wir Kurs insHinterland nehmen und auf welligen Profil an Höhe gewinnen. Ein erstes Mal rollen wir an diesem Tag durch Neapoli, einemursprünglichen Bergstädtchen im Skafi-Becken. Obenangekommen, nehmen wir durch die Selinari Schlucht an Fahrt auf und rollen fast bis zum Meer hinab, nur um anschließend in Milatos den ersten Gang vom kretischen Serpentinen-Menü präsentiert zu bekommen UND mit demBuffet von Alex belohnt zu werden. Ab Neapoli ziehen wir auf schmalen und manchmal rauen Straßen eine zweite Schleife
durch den windanfälligen Norden, die mit einem grandiosen Ausblick auf Spinalonga und die Bucht von Mirabello ihren
Höhepunkt findet.
Endlich regnet es! Endlich ein vernünftiger Regen, so ein Sturzbach-Regen und länger, nicht nur so ein kurzes kleines Schauerchen. Und das oben, am höchsten Punkt des Tages, endlich Aquaplaning-Gefahr auf der Abfahrt! Und endlich eine Schotterpiste, bergab und endlich länger, nicht nur so ein kurzes Stück. Sonnenschein und glatten Asphalt kann jeder. Das fordert unsere Gruppe 2 leider nicht mehr. Aber einige Mühen mussten wir schon auf uns nehmen, um so weit zu kommen.
Wir verfahren uns gleich nach 7 km in Agios Nikolaos, nehmen gleich den Rückweg und merken es erst dann, als der Navi 7 km zum Ziel anzeigt. Dann machen wir Selfies am Berg, verweilen in der coolsten Strandbar in der südlichsten Stadt Europas Ierepatra, konsumieren warme und kalte Getränke, machen uns auf zum Anstieg in das Bergdorf Anatoli, werden von der Gruppe 3 überholt, gründen in der Auffahrt unsere Whats-App-Gruppe, hören Radio, mal lauter, mal leiser und geniessen mal in der Sonne, mal im Schatten, sehr angenehm, die 620 hm zur Mittagsverpflegung, angenehmes Tempo, tolle Gespräche, kein Verkehr. Auch Verpflegung sehr lecker, Ketschup ist nach dem Besuch der Gruppe 1 nicht mehr übrig, aber die eingelegten Oliven, die uns am Wegesrand Gesellschaft leisten, munden vorzüglich. Dann fahren wir (gesättigt) los und endlich kommen die Regenjacken und -hosen zum Einsatz, wir freuen uns für die Natur um uns herum, endlich Nachhaltigkeit, Nässe von oben und nicht mehr wässern (dies übernehmen wir auch übrigens selber), auch auf Kreta soll mal ein humides Klima herrschen. Dies dehnt sich dann auch auf uns aus, vor allem auf die unteren Extremitäten, Fusspflege wäre heute sehr angebracht gewesen. Die Gruppe zieht sich auseinander, Bremsen quietschen, mal mehr, mal weniger, es gibt eine kurze Regenpause (schade) und ab Kroustas ist es dann leider wieder trocken. Von da rollen wir runter nach Agios Nikolaos, finden die einzige nicht touristische Kneipe im Ort und erfreuen uns an der griechischen Gastfreundschaft. Kurz nach uns trifft auch die Gruppe 1 ein, zwar mit 900 hm mehr in den Beinen, aber die weissen Trikots strahlen weiterhin, keinen Tropfen abbekommen. Angeblich oben auf dem Katharo-Pass auf 1.217 m gefroren, da lachen wir drüber.
Gestärkt machen wir uns auf die letzten 7 km im Hotel, same procedure as in the morning, siehe oben, die Strecke kennen wir bereits...
Und die beste Nachricht des Tages: morgen machen wir der Hauptstadt unsere Aufwartung und wechseln das Hotel. Und fahren somit den 18% Berg vom Hotel zum letzten Mal!
Und die schlechte Nachricht am Abend: es soll diese Woche nicht mehr regnen.... Das sagt selbst die norwegische Wetterapp und die muss es ja wissen.
Von Pocatky – ,,Der Wind wurde heute (nicht) zum Thema"....
... auch wenn er bereits gestern Abend als eine mögliche Herausforderung angekündigt wurde. Aber dazu musste Einiges zusammen kommen. Wir wurden nicht an der Windkante abgehängt, wir wissen, wer bremst, verliert und wer später bremst, fährt länger schnell. Klar war uns auch für diese Überführungsetappe auch, dass wir die Berge nicht nur schnell hochfahren sondern oben auch weiterfahren müssen, dies steht ganz dick im Leerbuch auf der Seite 1. Leider tut hinten fahren genauso weh, wie vorne fahren und bist du nicht ganz vorn, spare jedes Korn! Und ja, auch auf die richtige Boxenstrategie kommt es an.
Gruppe 1 macht bereits nach dem obligatorischen Berg 1 (erneut) Pause, überholt uns kurz nach Agios Nikolaos, unsere Gruppe fällt auseinander, die erste Kaffe-Pause wird mit ,,zu wenig Kilometer und zu wenig Höhenmeter" gestrichen, um dann, als wir weiterfahren, mit einem Teil der Gruppe doch stattzufinden, sollte uns zu denken geben. Wir setzen uns derweilen mit der örtlichen Landwirtschaft auseinander, für Kürbisse soll hiesiges Wetter ausgezeichnet sein. Nach dem Sella Pass fallen wir in die Lasithi-Hochebene rein und ab da wissen wir, ,,ein schöner Rücken kann entzücken", wenn er jedoch vor einem ist, noch viel mehr. Unser dreier Express formiert sich somit hinter Christoph und so fliegen wir bei der Mittagsverpflegung bei den Windmühlen ein, Ketschup ist noch da. Gestärkt geht es runter und nun heute auch für uns auf die Plus-Variante, Plus 400 Höhenmeter und Plus eine wunderschöne Pause in Mochos, der Anstieg hat sich schon mal kulinarisch gelohnt, als Optimierung unserer Boxenstrategie für die noch anstehenden 40 km und 500 Höhenmeter sowieso.
Am Abstieg werden wir durch den Wind gehindert, durch den von vorne Wind, wobei ,,wir" dabei kein korrekter Ausdruck ist. Es sind Robert, Norbert und Andre, die für uns in den Wind gehen, Christoph übernimmt dabei auch die 1 zu 1 Betreuung. Dies setzen wir dann auch bei den letzten 18 Kilometer an der Küste fort, die 120 Kilometer machen sich in den Beinen bemerkbar, aber mit einem ,,Shut up legs! Do what I tell you " schaffen wir mit unseren o. g. Windbrechern auch das.
Es folgenden dann Express-Duschen, 4 Gänge Abendessen und das Altstadt-Unsichermachen. Ein toller Tag geht zu Ende und morgen steht schon wieder eine Überführungsetappe an - ohne einen Berg zu Beginn - das Leben kann so schön sein!
Um dort zu starten, wo wir gestern aufgehört haben: ,,wer Gegenwind nicht liebt, den mag der Rückenwind nicht." Was hätten wir alles getan, um Rückenwind zu haben. Gegenwind nie bei Tinder nach links gewischt, seine Nachrichten sofort beantwortet, Geschenke gebracht, auch zu Hochzeitstagen. Aber alles zu spät und es hat nicht gereicht. So starten wir in den Gegenwind aus Heraklion raus, Gruppe 2 kann Gruppe 1 halten und wir hängen gleich nicht nur im Gegenwind, sondern auch im Anstieg. Wir schlängen uns an Felsrücken lang, hängen hintereinander und bedauern, dass man nicht bergauf im Windschatten lutschen kann - ein echtes Gruppetto. Laut Wikipedia ,,gibt es im Gegensatz zur Spitzengruppe im Gruppetto eine außergewöhnliche Solidarität. Man hilft sich mit Essensrationen, Trinkflaschen, Ersatzteilen und Bekleidung teamübergreifend aus, da das gemeinsame Ankommen im Vordergrund steht." Dies trifft alles auf uns voll zu, auch wenn die Bekleidung erst eher während der Pause ausgetauscht wird. Wir tauschen Riegel, auch wenn sie keine Energie geben, geben uns Windschatten, noch zu fahrende Kilometer und Höhenmeter durch (nicht immer willkommen, wenn die Höhenmeter noch größer 1000 sind.) Am Abzweig in Anogia sind wir bereits 35,3 km gefahren und es fehlen immer noch 937 hm zum Gipfel, die Kräfte schwinden. Und der Winter kommt, morgens noch im Sommer am Meer losgefahren, wird es nun mit jedem Meter, den wir hochkommen, einfach nur kalt und als wir dann realisieren, dass es keine Fata Morgana, sondern wirklich Alex ist, stürzen wir uns nicht als erstes aufs Buffet, sondern ziehen alles an, was das Tagesgepäck hergibt. Da ist Gruppe 1 bereits am Skinakas-Observatorium, mit 1.737m dem höchsten Rennradpunkt Kretas nicht nur erfroren, sondern auch von Gruppe 2 mit Alexander infiltriert - die Transferverhandlungen laufen bereits, gestalten sich jedoch schwierig - einerseits hohe Ablöse von Gruppe 2 gefordert, anderseits schwerer Einstieg in die Gruppe über die Rolle eines Edelhelfers. So kommen sie schockgefroren die Stichstrasse vom Gipfel runter, wir machen uns auf und werden mehr als gefordert. Steile, schlechte Strassen, Kälte und kalter Wind lassen uns wissen, wer hier das Sagen hat, es geht vom Gipfel schnell wieder runter. Den Kältestab übergeben wir dann an Gruppe 3 und stürzen uns runter nach Anogia und werden stolz auf uns, wenn wir in der Abfahrt bibbernd sehen, was wir alles hochgefahren sind - wir sind die coolsten! Noch cooler ist die Gruppe 1, die dann auch den Anstieg zu den Berghütten Lakos Migerou meistern, ich habe selten eine so rote Steigung im Roadbook gesehen. Chapeau!
Wir rollen derzeit runter, wobei sich rollen und Gegenwind meistens ausschließen, nutzen Windschatten, machen eine kurze Mittagspause und führen eine empirische Studie zu positiven Effekten von Powernappig beim Rennradfahren durch. Es kommen noch zwei drei Wellen und wir können das Meer riechen. Im Gruppetto geht es dann zum Hotel, zum Strand und zum Schwimmen - vom Winter direkt in den Sommer, das erlebt man nur mit Quäldich. Empfehlenswert!
P.S. Ein Paar Hochzeitstage sind doch nicht vergessen worden, von den 126 km hatten wir ca. 10 km Rückenwind....
Von Pocatky – ,,Männer, wir gehen da jetzt raus und machen den Pass fertig"
... gab uns unser Trainer Christoph in der Halbzeitansprache in der imaginären Kabine mit auf den Weg, als wir die erste Hälfte des ersten Passes in den Beinen hatten. Richtig, erster Pass und erst die Hälfte und bereits da musste er tief in die Motivationskiste greifen, viel zu früh an diesem harten Tag. So fahren wir bereits um 9 Uhr los, Gruppe 1 ausnahmsweise alle mit Socken, leider und wissen gleich, Schnellstrasse bedeutet schnell fahren. Wir rollen durchs Hinterland, begegnen Zügen, in denen wir nicht sitzen wollen und biegen hinter Georgioupoli ab, um den ersten Pass, den Imbros Pass, hinauf zu rollen, in der Quäldich-Sprache ein Rollerberg. Es bedeutet jedoch nicht, dass er mit einem vom Quäldich bereitgestelltem Roller bezwungen wird, auch nicht, dass man von alleine hinauf rollt. Rollerberg bedeutet einfach, dass man noch schalten kann, dass die Steigungsprozente noch ein Leben auf dem Rad erlauben und dabei auch das Gefühl, auf das Geschehen um Einen herum noch Einfluß nehmen zu können. Dass es auch anders sein kann, werden wir noch früh genug lernen.
Oben auf dem Pass stärken wir uns für die Abfahrt, übernehmen beim Alex den Staffelstab von Gruppe 1, Gruppe 3 trifft kurz nach uns ein und Teddy wird zum ersten Mal von der Rennleitung verwarnt, bei der dritten ist er raus. So tritt er an mit dem Trikot des letzten an, um immer als erster der Gruppe oben am Berg zu sein, wir werden es im Blick behalten. Wir rollen nun vom Imbross Pass runter, eine wunderschöne Abfahrt, für uns gerade fertig geteert, an der kargen Südküste halten wir uns nur kurz auf, um gleich zu lernen, was ein echter Berg ist. Am echten Berg schaltet man nicht. Den kleinsten Gang rein, treten und hoffen, dass die Oberschenkel die 7 km mit durchschnittlich 10% schaffen, der Serpentinenfestival Kallikraris mit 27 engen Kehren fordert uns alles ab. Es ist karg, es ist warm, es ist steil, es ist heiß, es ist kurvig, es ist gerade, es ist lang und es ist geil, wenn wir oben sind. Da machen wir Pause, eine urige Kneipe, die Interaktion gestaltet sich aufgrund der Blutverteilung im Körper schwierig. Teddy sieht die zweite Verwarnung, fährt mit uns noch mit Bourolos Pass hoch und nimmt sich zurück. Wir rollen runter, teilen uns die Strasse mit den Schafen und werden durch den einen oder anderen Anstieg daran erinnert, dass die roten Striche im Roadbook eine Bedeutung haben. Keine gute.
Und dann sind wir endlich wieder im Hotel und werden bitter enttäuscht, unsere Schmutzbier-Lounge-Ecke ist belegt. Ein No-Go, ein absolutes No-Go. Es dauert bis sie frei wird, bei unserer Lautstärke an sich verwunderlich, dann wird sie sofort besetzt und besetzt gehalten. Wir gehen hier nie wieder weg.
- dass auch Gruppe 1 Pause macht.
- dass die Höhenmeter einer normalen Etappe in eine kürzere Strecke gepackt werden.
- dass mit diesem sinnfreien Bloggen bereits vorm Abendessen begonnen werden kann.
- dass die vom Hotel bereitgestellten Kleidungsstücke endlich auch der Öffentlichkeit gezeigt werden können.
- dass diese Kleidungsstücke nicht immer in der Länge ausreichen.
- dass fast alle die Plus-Variante fahren.
- dass wir miteinander sprechen müssen, weil das Pausen-Kaffee kein WIFI hat.
- dass die Steigungsprozente immer zweistellig sind.
- dass Gruppe 1 technische Pannen vortäuscht, um die Überholung durch Gruppe 2 zu touchieren.
- dass man keine Angst vor dem freilaufenden Hund haben muss, weil dem gehört ja jemand.
- dass man sich trotz Track verfahren kann.
- dass Georg die Gruppe 1 verliert, oder die Gruppe Georg?
- dass die 50 m vom Schmutzbier zum Strand ein unüberwindbares Hindernis darstellen.
- dass bei Coast to Coast ganz viele Berge im Wege stehen, zu viele.
- dass es einfach wunderschön ist, miteinander, übereinander zu lachen und gemeinsam zu leiden.
- dass Ouso bereits vorm Abendessen getrunken werden kann.
- dass der letzte Berg nur auf dem Track ist und trotzdem 2000 hm auf dem Tacho stehen.
- dass alle Gruppen vorm Einbruch der Dunkelheit im Hotel sind.
- dass endlich gewaschen werden kann.
- dass in Gruppe 2 Werner mitfährt.
- dass der Frauenanteil der Gruppe 2 trotz Fluktuation mit der Rekrutierung von Sylvia gehalten werden kann.
- dass auch die technischen Herausforderungen der Gruppe 2 behoben werden können.
- dass wir endlich erfahren, worüber Männer sprechen, wenn keine Frauen dabei sind (enttäuschend).
- dass Robert nicht mal bei der Pause den Rucksack ablegt.
- dass eine Powerbank nicht immer Power hat.
- dass Gruppe 1 sogar 2 (!) Pausen macht.
- dass dieses sinnfreie Bloggen bereits vorm Abendessen beendet werden kann.
Auch wenn das Bild eher vermuten läßt, dass Gruppe 1 inzwischen bei der Tour de Oman antritt, sind wir immer noch auf Kreta - der letzte Tag der letzten Quäldich-Reise 2021 - ein würdiger Abschluss. Nach dem wir gestern die methodische Grundlage bei unseren Leserinnen und Lesern geschaffen haben, könnten wir uns heute auch kurz fassen: kleiner Rollerberg, Berg, Berg, Berg, die Hände konnten entlastet werden, leider nur die.
Aber starten wir mit dem Ende, dem Schmutzbier. Unsere Schmutzbier-Lounge-Ecke ist frei, Gruppe 2 übernimmt deren Besetzung, ist als erste da, führt zu kurze Bademäntel zu einem Spaziergang am Strand aus, geht schwimmen und verstößt massivst gegen einige Strandregeln des Hotels:
-> do not swim if you feel tired or weak...
Nach einer Woche voll wunderschöner Touren haben wir heute entschieden, die vorgeschlagene Tour ein wenig abzuschwächen, fordern soll sie uns trotzdem. Denn einer kretischen Sage nach muss zuerst viel Schweiss geopfert werden, um mit einem Schmutzbier belohnt zu werden. Dies befolgend machen wir uns in den Aufstieg zum Bourolos Pass, eine wunderschöne Serpentinenstrasse, die wir uns mit einer Schafherde teilen müssen, ganz klar ein Berg. Von da machen wir uns auf den Rückweg, nehmen jeden Berg mit, der in einem Umkreis von 30km ist, tief rot und dann befürchte ich, dass wir erneut die Rampe hochfahren müssen, die sich uns bereits am Ruhetag in den Weg gestellt hat. Freue mich, als wir an diesem Abzweig vorbeifahren, freue mich, als Andre den letzten Anstieg der Reise ankündigt, sehe ein weites Tal vor mir, ganz klar ein Rollerberg, sanft nach rechts ansteigend, wunderschöne Strasse, einfach nur zum Genießen. Dann nehme ich jedoch im Augenwinkel links an einer Wand bunte Flecken war, die sich bewegen, überlege, welche Trikots die Jungs heute angezogen haben und mir wird anders. Wir biegen nach links ab und kratzen die letzten Reserven zusammen, wenn noch welche da sind und es geht mit 15%-16% den Berg hoch, ich überlege, den/die Streckenplaner*innen auf Oberschenkelübersäuerungüberlastungsyndrom zu verklagen und bin endlich oben - und dann doch traurig, als wir final im Hotel sind - 90 km und 2.100 Hm - einfach ist anders. Und müde sind wir, alle.
-> avoid heavy meals and alcoholic drinks bevore swimming...
Als wir den Bourolos Pass erreichen, treffen wir nicht nur Gruppe 1 im Aufbruch, sondern eine Ziegenherde, die wie wir ein großes Interesse an unserem Buffet hat. Unsere Aufgabe ist es nun, das Buffet vor den Ziegen zu verteidigen, bis die Gruppe 3 kommt. Wir setzen voll auf frühe Ankunft von Teddy, der hält sich jedoch zurück, wir warten, verteidigen, essen, trinken, verteidigen, essen, die Ankunft verzögert sich, daher weiter essen, mehr als heavy. Gruppe 3 hat zwei Platten, daher weiter essen und endlich kommt Daniel an, an sich ist nichts mehr zu verteidigen, Ziegen starren, wir schnell weg, Gruppe 3 wurde aber auch satt.
Am Abend werden uns die Götter gnädig, scheinbar doch ausreichend Schweiss geopfert, Schmutzbier fließt und eine traumhafte Woche geht zu Ende. Sie hatte alles dabei. Sie hat uns gefordert, sie hat uns unterhalten, sie hat uns gelehrt. Es war warm, es war kalt, es war schnell, es war langsam, es war laut und es war leise. Wir waren eine tolle Gruppe, heterogen und doch homogen und hatten ein tolles Team um uns herum. Dafür ein großes Dankeschön (die Rampen ausgenommen) an das Team hinter dieser Reise - an Sylvia, Alex, Andre, Roberto und Robert - wir schließen uns nun alle Gerhard an: I'm feelin' stronger every day! Und dies dank Euch! Bis zur nächsten Reise...