Von Vollhorst –
Am dritten Tag sollten die meisten Pässe bewältigt werden. Als erstes wollten wir zu den drei Zinnen. Unsere Rucksäcke ließen wir im Hotel, weil wir nach der Runde über die Tre Cime nochmal nach Cortina zurückkehren wollten. Wir starteten direkt am Bahnhof in den Passo Tre Croci. Warum er so eine geringe Schönheitswertung hat erschließt sich mir nicht. Die Steigung ist angenehm, der Ausblick super, und es war nichts los, und das Mitte Juli. Also wir fanden die Auffahrt super.
Nach ein bischen mehr als 40 Minuten waren wir oben. Es ging direkt weiter zum Misurina See. Der Anblick der drei Zinnen ist schon einnehmend. Wir hatten vorher noch nicht endgültig beschlossen die Auffahrt zu wagen, dies aber auf Grund der frühen Uhrzeit dann doch durchgezogen. Für irgendwas hatte ich ja die Damenkurbel ans Rad gebaut. So kam immerhin das 23er Ritzel auch mal zum Einsatz. Als Allgäuerprobter Steilwandbefahrer treibt einem die Auffahrt zur Auronzohütte jetzt nicht unbedingt die Tränen in die Augen. Man bekommt maximal Angstschweiß auf Grund der überholenden oder entgegenkommenden Fahrzeuge auf der Stirn.
Der Auffenthalt am höchsten Busbahnhof der Dolomiten betrug geschätzte 150 Sekunden. Beweisfoto und schnell weg hier. Da ist ja fast mehr los als am Stilfser Joch. Ein Auflauf an Stilettoschuhen.....unglaublich. Wir hatten vorher überlegt die Tour so zu legen, dass wir auf der Auronzohütte übernachten. Was ein Glück haben wir diesen Gedanken verworfen. Etwas unterhalb, wo weniger Trouble ist, dann noch mal den Anblick genoßen und über den Passo Cimabanche bei unangehmen Gegenwind zurück nach Cortina.
Nach drei Stunden Fahrt holten wir also unsere Rucksäcke ab, verschlangen jeder ne halbe Pizza und machten uns auf den Weg Richtung Westen. Als erstes fuhren wir den Passo di Falzarego in der Mittagshitze. Der Verkehr war echt nicht lustig. Glücklicherweise besserte sich das nach der Passhöhe. Die paar Höhenmeter zum Valparola schenkten wir uns und fuhren die wunderschöne Abfahrt nach Andraz.
Nun kam das Flachstück bis Araba - zumindest dachten wir das. Mein Schwager hatte seine schwarze Stunde. Wind stand schieße, und im Kopf war für diese Passage keine Bergaufstrecke verzeichnet. Man hat sich das gezogen. Da die Motivation vom Mitstreiter nun im Keller war, war auch die Auffahrt zum Campolongo eher zäh. Oben gabs was Leckeres für den Zuckerhaushalt, und mit neuer Motivation gings zum letzten Hügel, dem Grödnerjoch.
Mit doch noch recht ordentlichen Beinen oben angekommen, genoßen wir noch kurz die Aussicht, und machten uns auf dem Weg zu unserem Hotel auf dem Pian de Gralba oberhalb von Wolkenstein an der Verzweigung Sella & Grödnerjöch. Tolles Hotel Valpura!!!
Nichts los, gutes Essen, schönes Saunabereich, tolle Zimmer. Alles prima. Hier könnte man auch einen Stützpunkt für eine Mehrtagestour einrichten.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren