Von majortom – Das Abenteuer Montenegro startet und endet in Cavtat bei Dubrovnik und führt in sieben Etappen quer durchs Land. Die wunderschöne Bucht von Kotor ist ebenso dabei wie der Durmitor-Nationalpark, die einsamen Karstlandschaften des nahezu unberührten Hinterlands und - auf einem kleinen Abstecher - auch die Albanischen Alpen.
Streckenänderungen vorbehalten!
quäldich-Reise Montenegro-Rundfahrt
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Montenegro-Rundfahrt vom 31. August bis 8. September 2024.
Von majortom – Unsere Rundfahrt durch Montenegro beginnt in Cavtat, nicht weit vom internationalen Flughafen von Dubrovnik, in Kroatien. Unser Plan: entlang des südöstlichsten Zipfels der dalmatischen Küste bis nach Montenegro, entlang der kolossalen, fjordartigen Bucht von Kotor und schließlich über einen traumhaften Serpentinenanstieg, auf verwegene Art und Weise in die Felswand gebaut, hinauf ins Lovćen-Gebirge. Hier machen wir dann noch einen Abstecher zum Mausoleum des montenegrinischen Nationalheldes Njegoš auf dem Berggipfel Jezerski vrh, von wo aus wir eine wunderschöne Aussicht genießen. Die Nacht verbringen wir mitten im Lovćen in einem panoramareichen Hotel. So viele Eindrücke in nur einer einzigen Etappe!
Von majortom – Der Skutarisee, durch den die Grenze zwischen Montenegro und Albanien verläuft, ist der größte See auf der Balkanhalbinsel, und er liegt im Südosten des Landes. Er liegt eigentlich nur wenige Kilometer Luftlinie von der Adria entfernt, wird jedoch von einem bis zu 1600 m hohen Gebirgszug vom Meer getrennt. Über diesen Höhenzug verläuft eine fantastische Panoramastraße, die das Highlight der heutigen Etappe ist. Zunächst müssen wir jedoch erstmal den Lovćen verlassen, wir fahren ab nach Cetinje, die historische Hauptstadt Montenegros, und weiter in das wildromantische Tal von Rijeka Crnojevića - ein Vorgeschmack auf das einsame Montenegro des gebirgigen Hinterlands. Dann befahren wir die hügelige Höhenstraße oberhalb des Skutarisee zwischen Virpazar und dem Stegvaš-Pass. Nach der Abfahrt erreichen wir dann das dritte Land am zweiten Tag: Albanien. Unser eintägiger Abstecher in Montenegros Nachbarland beginnt. Hier verbringen wir die Nacht in Shkodër.
Von majortom – Heute geht es nach Norden, in die Albanischen Alpen, wie das Prokletije-Gebirge im äußersten Nordwesten des Landes auch genannt wird. Es ist ein Hochgebirge, also ist der Vergleich mit den Alpen gar nicht so weit hergeholt. Die ersten etwa 35 Kilometer können wir jedoch noch in der Ebene am Skutarisee einrollen, bis es dann in den Anstieg zum Pass Lek e Hotit geht. Vom dortigen Aussichtspunkt können wir das Gebirge schon vor uns erkennen. Sehr beeindruckend ist dann der lange Anstieg zum Qafa e Bordolecit. Peu à peu verändert sich die Landschaft, es wird immer felsiger, bis wir schließlich im Hochgebirge angekommen sind. Die Abfahrt nach Norden ist kurz, sie führt uns in ein fruchtbares Tal, wo wir zuerst die Grenze zurück nach Montenegro überschreiten und dann bald in Andrijevica einlaufen.
Von majortom – Wir sind wieder in Montenegro zurück, und die heutige Etappe führt uns in Richtung Nordwesten, quer durch das Land. Unser Etappenort Andrijevica liegt in einem Tal, das durch das Komovi-Gebirge vom Rest des Landes abgetrennt wird. Über diesen Gebirgszug führt der schöne Trešnjevik-Pass, den wir heute als erstes unter die Räder nehmen. Dann fahren wir für wenige Kilometer im Tara-Tal, wenden uns dann aber nach Westen über den Crkvine-Pass, der kein großes Hindernis darstellt. Er führt uns ins abgelegene Morača-Tal, durch endlose Wälder und hinauf zum Semolj, dem dritten Pass des Tages. Danach klettern wir noch sanft empor auch eine wunderschöne steppenartige Hochfläche, vor uns prangt der Durmitor-Gebirgsstock. Wieder eine unglaublich vielseitige Etappe, die im Skiort Žabljak endet.
Von Diesanduhr – Als unser Guide Robert beim Abendessen erwähnt, dass mein geplanter Ruhetag wohl die visuelle Königsetappe der Tour ist, steht für mich schnell fest, dass ich meinen müden Körper morgen wohl doch wieder in den Sattel schwingen muss. Also noch flux nen Massagetermin gebucht (in dem Hotel im Durmitor sehr zu empfehlen), und früh ins Bett - nach den obligatorischen isotonischen Kaltgetränken aka „Schmutzbier(en)“.
Die strategische Modifikation meines eigentlich Masterplans zahlt sich am nächsten Morgen schnell aus. Nach nur ein paar km entlang der Hauptverkehrsachse des Durmitor Nationalparks, geht es bereits in den nahezu verkehrsfreien Anstieg, der mich (inkl. Sessellift) anfangs noch stark an die Bündner Alpen der 90’ erinnert. Die erste Passhöhe ist, nach knapp 700hm mit sehr angenehmen Steigungsgraden (ohne Hilfe des Sessellifts 😉) recht schnell erreicht und die Beine nun auch wieder warm gefahren.
Es folgt eine beinahe endlos wirkende Abfahrt von über 1000hm mit wilden Kehren und atemberaubenden Ausblicken in die Susica Schlucht. Auch der folgende Anstieg bietet nicht nur viel Schatten durch genügend Bewaldung, sondern vielmehr herrliche Aussichtspunkte, die zum kurzen Verweilen einladen.
Diverse kleine Kioske am Wegesrand bieten hierbei den idealen Pitstop zum Auftanken der Energiereserven. Manch einer überlegt sogar, trotz steter Gewichtsoptimierung beim Radeln, ein Glas des lokalen Honigs in der Trikottasche mitzunehmen - man sollte ihn auf jeden Fall unbedingt probieren! Nach dem Aufstieg verlassen wir bald die vertraute alpine Bewaldung, und die Topografie wandelt sich in eine Steppenlandschaft, die an die Mongolei erinnert. Auf der Hochebene machen wir auch bald unsere Mittagsrast in einem lokalen und sehr urigen Restoran - ja, so schreibt man das hier. 😉 Bei feiner regionaler Küche stärken wir uns für die kommenden Anstiege und die Gemütlichkeit des Wirts gönnt uns ein paar wohlverdiente Minuten zusätzliche Pausenzeit.
Für die ganz Ambitionierten unter uns bietet sich ein kleiner Abstecher mit giftigen Rampen über 20% zum Piva Stausee, den diverse Teilnehmer als mit die schönste Abfahrt ihres Lebens betiteln. Dieses Bonbon bleibt mir allerdings vergönnt, da mich bei Rückkehr ja noch meine Massage erwartet! Ich schliesse mich daher der Gruppe an, die direkt den Heimweg antritt, und widme mich den kommenden ca 1000 Hm, die sich auf angenehmen Steigungen unter 10% verteilen. Die Umgebung durchlebt erneut einen drastischen Wandel. Von üppig grünen Bergwiesen kommend klettern wir in eine karge rauen Felslandschaft, und passieren die berühmte Pyramide des Prutaš, dessen vertikale Felsrippen wie Orgelpfeifen aus der balkanischen Wildnis des Unesco Nationalparks ragen. Die Route schlängelt sich weiter entlang von kleine Bergseen durch die wildromantische Landschaft des Durmitor Gebirgsstocks, und bringt uns talwärts, mit ein paar kleinen Wellen zurück zu unserem Hotel. Wahrlich bis jetzt das Highlight der Rundreise - und nun ab auf die Massageliege!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Zumindest für Naturliebhaber, für Entdecker ist Žabljak das Zentrum Montenegros. Wir sind hier auf etwa 1500 m Höhe, vor den Toren des Nationalparks, nicht weit entfernt vom Tara-Canyon, der tiefsten Schlucht Europas. Hier könnten wir den Tag sicher auch anders rumbringen als mit Radfahren. Aber zum Rennradfahren sind wir hier, und deswegen machen wir uns heute auf eine Runde um den Durmitor-Stock, durch die einsamen, geradezu menschenleeren Schluchten des Balkan. Unser Ziel: Zunächst die Sušica-Schlucht auf der Nordseite des Gebirgsstocks, gewissermaßen ein Seitenarm des Tara-Canyons. Dann der 1908 m hohe, äußerst beeindruckende Durmitor Sedlo auf der Südseite. Dazwischen genießen wir eine authentische Mittagspause in der Hüttensiedlung Trsa.
Von majortom – Wir haben einen Wendepunkt unserer Montenegro-Rundfahrt erreicht, heute soll es nach Süden gehen, nach Nikšić, die zweitgrößte Stadt Montenegros, die vor allem als Standort der größten Brauerei des Landes bekannt ist. Wir machen jedoch noch eine kleine Schleife hinunter ins Tara-Tal, zur Ðurđevića-Tara-Brücke. Diese in den 1930er-Jahren gebaute, 150 m hohe Brücke überspannt die Tara-Schlucht und bietet uns schöne Ausblicke. Danach müssen wir natürlich wieder auf die Hochebene um Žabljak hinauf klettern. Nach Süden fahren wir ins Bukovica-Tal in das abgelegene Savnik ab. Vom Tagesziel in Nikšić trennt uns dann nur noch der Krnovo-Pass.
Von majortom – Auf der Schlussetappe machen wir noch einen weiteren Auslandsabstecher: Wir durchfahren Bosnien auf dem Weg zurück nach Cavtat bei Dubrovnik. Aus der Polje um Nikšić geht es relativ sanft berauf ins Karstgebirge, den höchsten Punkt der Etappe am Veliko Ilijino Brdo erreichen wir kurz vor der Bosnischen Grenze. Nach der Abfahrt erreichen wir Trebinje, hier müssen wir noch eine Gebirgskette überwinden, um die Dalmatische Küste zu erreichen, wo unsere ereignisreiche Woche mit einem wohlverdienten Bad in der Adria endet.