Von majortom – Eine Reise dorthin, wo die Alpen am einsamsten sind. Seealpen, Hochprovence, Piemont – weitab von den allseits bekannten Tour-de-France-Routen. Keine Bergankünfte in Retortensiedlungen, nur schmale Straßen, hochalpine Kulisse, mit dem Flair des Südens. Zwischen Mittelmeer und Hochalpen.
Streckenänderungen vorbehalten.
quäldich-Reise Monumente der Südalpen
Dies ist die offizielle Strecke der quäldich-Reise Monumente der Südalpen vom 22. bis 29. August 2020.
Von Jan – Was für ein wunderschöner Auftakt zu den Monumenten der Südalpen. OK, die Maskenpflicht, die kurz vor unserem Eintreffen über ganz Nizza verhängt worden ist, hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber was soll's. Wir sind hier und dürfen Rennradfahren. Ab mittags sowieso im Hinterland ganz fernab jeden Touristentrubels.
Schon das Abendessen gestern Abend war ganz unpassend gut für ein Airporthotel, und auch das Frühstücksbuffett (!) ließ keine Wünsche offen.
Pünktlich um neun geht es los, die Promenade des Anglais am Stadtstrand von Nizza entlang und dann hoch Richtung Corniche und Col de Quatre Chemins. Aber nicht, ohne von der Nachhut Freiburg-Nizzas noch vor dem Le Royal gebührend empfangen und bejubelt zu werden. Danke! Und von dieser Reise habe ich nun also den Staffelstab des Berichtschreibens übernommen und setzen den Bericht fort.
Freiburg-Nizza-Monumente-der-Südalpen also
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Denn die wunderschöne Fahrt auf der Corniche und weiter zum Col d'Èze ist den Freiburg-Nizza-Schildmaiden und -Recken entgangen. Wir genießen einfach für sie mit, mit tollen Blicken hinunter zum Meer, auf die Halbinsel, den Leuchtturm, die Bucht und den Hafen von Saint-Jean-Cap-Ferrat. Azurblaues Meer unter azurblauem Himmel. Das muss die Côte d'Azur sein!
Hier verlassen wir die aufgeführte Strecke der Etappenplanung, denn statt dem Col de Castillon wollen wir dem Col de Pancras und dem Col de Braus einen Besuch abstatten. Dabei ist der Castillon auch sehr nett mit den Blicken auf das glitzernde Meer.
Die Auffahrt auf den Col de St Pancras ist unspektakulär, aber von oben kann man sowohl die charakteristische Doppelkehre vom Col St. Roch sehen, als auch das Kehrennirvana zum Col de Braus. Dann eine rasante Abfahrt hinunter über Peille nach La Grave, wo mit der Durchfahrung der kurzen Peillon-Schlucht eine nette Überraschung wartet.
In L'Escarène beginnt dann die Auffahrt auf den Col de Braus. Ein toller Pass! Unten über einer tiefen Schlucht, oben mit einem Kehrennirvana, und das alles in dem für die Seeaplen so typischen Gemisch aus weißem Fels und grünem Krüppelbewuchs.
Am Col de Braus entscheiden wir uns gegen die Einkehr in die Gipfelgastronomie und für die 7 km Verlängerung, die die fast flache Traverse vom Col St. Jean auf den Col de Castillon mit sich bringt, die es uns erlaubt, Silles Mittagsbuffet mitzunehmen.
Uwe und ich sehnen uns nach etwas Herzenswärme, und die kann Sille bestimmt spenden! Auch alle anderen sind langsam pausenreif. Es ist wahnsinnig warm, wir schwitzen wie in der Sauna, obwohl die Sonne dank einiger Wolken gar nicht so brennt. Aber die Flaschen leeren sich eine nach der anderen. Glücklicherweise gab's in L'Escarène einen Brunnen!
Glücklicherweise sind die Tracks präziser als Silles Beschreibung ihres Pausenpunktes, den sie nur nach einigem Suchen erobern konnte, an der alten Kirche über dem Col de Castillon-Tunnel. Wir finden ohne Verzögerung zu ihr und ihrem fantastischen Bergbuffet. Absolutes Highlight heute: die Pfirsiche!
Bam! Runter nach Sospel und rein in die 1200 Hm zum Endgegner des Tages, den Col de Turini, von der Rallye Monte Carlo auch Nicht-Radfahrern bekannt. Wir rufen eine Dolce-Vita-Einlage aus und entscheiden, in Moulinet einen Café zu trinken. Denn dort kommt die Moulinette her, und da muss der Kaffee schließlich gut sein. Und so können wir den Turini in zwei Scheiben zerteilen, einen Dolce-Vita-Happen von 400 Hm und einen monumentalen Endgegner von 800 Hm. Wenn nicht noch jemand die L'Authion-Gipfelschleife mitnehmen will! Ich will eigentlich.
Im Dolce-Vita-Abschnitt (den meine Gruppe wie alle anderen Anstiege des Tages viel zu schnell im sportiven Gruppe-1-Tempo angeht, obwohl wir doch die ausdauernde Gruppe 2 sind), durchfahren wir den schönsten Teil des Turini, der hier in einer tief eingeschnittene Schlucht verläuft. Den Ortseingang markiert ein markantes Viadukt zu einer Kirche, die auf einem vorgelagerten Fels thront. Der Café ist tatsächlich trinkbar in den Gassen Moulinets, und Martin droht hier anzuwachsen, denn es gefällt ihm hier im Schatten des Hinterhofs. Also weiter! Übrigens haben wir zwei Martins in der Gruppe, so dass sich niemand angesprochen fühlen muss. Wir haben auch drei Thomasse, aber die meiden meine Gruppe. Ein Thomas ist aber übermotiviert an der Mittagsverpflegung vorbei geschossen, der scheint sich für meine Gruppe nun qualifiziert zu haben.
Zurück zum Turini: die zweiten 800 Hm verlaufen überwiegend durch Wald. Die Gespräche verstummen, jeder fährt sein Tempo. Wir wollen jetzt vor allem ankommen! Die Turini-Passhöhe hat schon bessere Zeiten gesehen. Aber es gibt zwei Hotels hier oben, auf die wir uns aufteilen. Einige Missverständnisse die Unterbringung der Fahrräder betreffend rauben mir die Lust auf den l'Authion. Glücklicherweise ist es eh ziemlich zugezogen, und ohne Ausblicke hätte die Schleife rein sportlichen Wert. So ein Glück. Bei den Beinen, die noch von meiner Schneekoppen-Tour zerstört sind.
Letztlich findet aber jeder seine Garage und sein Zimmer, so dass nun das lange Warten auf das Abendessen beginnt. Beginnen würde, wenn wir nicht vorblidlich schon vor dem Abendessen kräftig zugelangt und Silles Reste verschlungen hätten.
Ich freue mich auf morgen, auf den Col du Tende und, weil der Hunger wieder wächst, auch schon auf das Abendessen in Cuneo.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
„Bienvenue aux Alpes Maritimes!“ Die Seealpen heißen Seealpen, weil hier die Alpen auf die See treffen. Und weil das Meer so schön azurblau in der Sommersonne glitzert, nennt man das ganze auch Côte d'Azur. Hier hat man jetzt sofort das Bild vor Augen, wie sich schmerbäuchige Touristen in knappen Badehosen an überfüllten Sandstränden ihren Sonnenbrand holen. Nun ja, aber die Côte d'Azur ist mehr als das, bräunen lassen kann man sich auch auf dem Rad, wenn man in die Hügelwelt der Seealpen eintaucht. Unsere Tour beginnt entlang der bekannten Promenade des Anglais durch Nizza, doch dann geht es sogleich auf eine wunderschöne Küstenstraße nach Osten bis Menton. Richtig, das Menton, wo die Route des Grandes Alpes endet, wir zäumen das Pferd sozusagen beim Schwanz auf. Rückwärts gesehen sind die ersten beiden Pässe dieser Alpentraverse der Col de Castillon und der Col de Turini, Perle der Seealpen, wo wir heute auf dem Pass Quartier beziehen werden. Bergankunft am ersten Tag, was will man mehr...
Von Jan – Die zweite Etappe der Monumente der Südalpen startet mit einer fulminanten Abfahrt vom Turini runter nach Sospel, also den gleichen Weg runter, den wir gestern hoch gefahren sind. Wunderbares Erlebnis in der Morgensonne. Groteskerweise im Regen, von dem man gar nicht sieht, wo er her kommt. Aber egal, in Moulinet sind wir schon wieder trocken, und die Gorges du Piaon liegt wunderbar im morgentlichen Streiflicht.
In Sospel sammeln wir uns, und dann löst sich auch die schnelle Gruppe von uns, denn sogleich geht es in die Auffahrt zum sanften Col de Brouis. Wunderbar einsam ist es hier, kaum ein Motorrad, kaum ein Auto. Herrlich! Und im offenen oberen Bereich windet sich die Straße schön in einigen Kehren zur Passhöhe, wo die sportive Gruppe schon bei der Gipfelcola in der sehr empfehlenswerten Passgastronomie sitzt.
Vorbildlich! Da können wir natürlich nicht hintenan stehen und fallen über die restlichen Liegen und Stühle her. Der Besitzer ist Engländer, aus Suffolk, und leider muss er das Anwesen aufgeben, weil seine Frau nach Dänemark zurück will. Der Arme ist so glücklich dort! Aber nur 1,3 Mio soll es kosten, und dafür bekämen wir die Getränke gratis! Ein Schnäppchen.
Aber schön ist es wirklich hier!
Dann geht es rasant hinunter ins Tal der Roya. Tolle Abfahrt! Unten ist deutlich weniger Verkehr als befürchtet. Durch eine spektakuläre Schlucht windet sich die Straße hinauf nach Tende.
Die Zeit vergeht wie im Flug, und das pittoresk am Fels klebende Städtchen ist einen weiteren Fotostopp wert. Sille steht am Bahnhof an einer fast genau so pittoresken Stelle (Ähem), und Paul hätte lieber oben an der Schwebebrücke die Verpflegung gehabt. Die wackelt hoch über uns bedenklich zwischen zwei Felsnasen.
Das Timing ist gut, es ist 12.30 Uhr, und jetzt haben wir alle Zeit der Welt für den Colle di Tenda oder den Col du Tende, der von hier aus gute 1150 m über uns liegt. 8 km später verstehen wir plötzlich, warum hier so wenig Verkehr ist, denn auf einmal stürzt eine gewaltige Blechlawine von oben herab: Blockabfertigung am Tende-Tunnel. Wir schieben uns an der fast kilometerlangen Schlange vorbei und erreichen die Ampel als die gerade auf grün springt. Einspurig geht es zunächst durch eine Baustelle, und nach drei Kehren dann geradeaus auf die alte Straße.
Die ist hier aufgrund der baustelle grob aufgeschottert, wodurch einige nichtgenannte Heißsporne auch erst im Tunnel bemerken, dass sie falsch sind.
Der Schotter ist hier gottseidank nur von kurzer Dauer, und macht bald für einen brüchigen, dann besser werdenden Asphaltbelag Platz. Herrlich einsam ist es hier schlagartig, und in vielen, vielen Kehren geht es auf sanfter Steigung nach oben. Tief unter uns sehen wir die Sille an Platz zwei hinter der nun wieder roten Ampel stehen. Nach dem ersten Serpentinenstück passiert man eine Ruine, und erreicht damit ein grotesk steiles Stück. Danach werden wir Richtung Süden geführt, und wir sehen erstmals das Gipfelfort.
Kurz darauf beginnt der 4 km lange Schotterteil. Der Schotter ist ganz passabel fahrbar, nur manchmal ist das Schotterbett so tief, dass die Kontrolle schwierig wird. Das ist aber alles sehr relativ und individuell, manch einer soll auch geflucht haben. Ich finde es auf jeden Fall toll und ganz speziell. Gibt es halt kaum noch, und ich hoffe, dass diese Passage noch lange so erhalten bleibt. Dazu rollt in nicht allzuweiter Ferne der Donner. Eine tolle Kulisse!
High Ellbows und super Stimmung am Pass. Runter nach Cuneo, Kette Rechts! Schmutzbier auf der Piazza. Jetzt aber schnell, es wartet das Abendessen! Italien! Mega.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine Legende. Ein Mythos. Viele haben schon vom Col de Tende (oder Colle di Tenda) gehört, dem Grenzpass zwischen Frankreich und Italien mit dem sagenhaften Serpentinenhang. Ein Wermutstropfen: Die Südseite ist nicht asphaltiert, sondern Naturstraße. Aber Naturstraße liegt ja im Trend, und was die Hipster vom Café du Cycliste in Nizza können, können wir doch schon lange. Es wird spektakulär. Auf die Schulter klopfen können wir uns dann im hübschen Städtchen Cuneo, wo wir heute die Nacht verbringen.
Von Jan – Heute nur ein Pass, heute der Col d'Agnel! 2011 war ich schon einmal, ein einziges Mal hier, und damals konnten wir an der Passhöhe nur bis zum Temp-30-Schild gucken. Das ist nicht weit.
Heute war bestes Wetter angesagt, und so starten wir zügig und mit gut funktionierendem Windwechsel in die flache Anfahrt bis Sampeyre im Valle Varaita, wo der Col d'Agnel dann langsam ernst macht. Bei Km 66 sind wir bei Sille zum Essen am Stausee von Castello verabredet. Zeit genug also, bei Km 30 einen Caffèstopp einzulegen, womit wir in der Dolce-Vita-Wertung den Abstand weiter ausbauen. Die Schnellen haben heute Druck, sie wollen noch auf den Izoard. Wir haben Café.
Die 17 Km bis Sampeyre verpuffen so schnell wie die ersten 30. Hier jubeln wir der entspannten Gruppe zu, wie sie am Brunnen Wasser fasst. Und schon sind wir bei Sille. Zugegebenermaßen einige Steilstufen später. Sille hat einen Top-Platz am Stausee. Schön schattig und ganz schön schön. Und lecker!
Und dann geht's los! Herrlicher Agnel! Erst erinnert er mich etwas an den Durmitor, dann an den Galibier, dann... das ist also der Agnel! Schön hier ohne Nebel. Und hart. 10 km mit 10 %, eine lange Passage mit 13. Aber vor allem in alle Blickrichtungen toll. Tolle Felsszenerie, tolle Tiefblicke, großartiges Panorama an der Passhöhe. Mega!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Es geht heute wieder zurück auf die französische Seite der Alpen. Die Etappe beginnt mit etwa 25 flachen Kilometern am Alpenrand, dann wenden wir uns nach Westen und dringen über das Valle Varaita immer tiefer in die Cottischen Alpen vor. Ab Sampeyre beginnt dann so langsam der Anstieg zum berüchtigten Colle dell'Agnello oder Col d'Agnel – der 2746 m hohe Grenzpass zwischen Piemont und Hochprovence, zwischen Italien und Frankreich. Der dritthöchste Pass der Alpen nach Iséran und Stilfserjoch. Mit sagenhafter Alpenkulisse. Und dann auf französischer Seite einer langen Abfahrt hinab nach Guillestre.
Von Jan – Was für ein Tag! Blauer Himmel vom ersten Kilometer. Blauer Himmel über Guillestre und der Nordanfahrt zum Col de Vars. Der ist im Etappen-Roadbook als hässliches Entlein der Route des Grandes Alpes bezeichnet, besser gesagt, als zuunrecht so benannt. Das können wir alle nachvollziehen, denn der Serpentinenhang über Guillestre mit Blick auf Stadt, Festung und die umgebende Bergwelt ist wunderschön.
Auch weiter oben die Alm ist schön, auch Vars ist ansprechend. Nur die drei bis vier in französischen Ski-Ressorts obligatorischen Hochhäuser sind hässlich, aber die bringen wir schnell hinter uns. Und sitzen dann oben in der Sonne und trinken Café, corona-bedingt etwas verzögert.
Apropos Corona. Seit gestern ist unsere Reisegegend offiziell Risikogebiet. Das ist nicht schön, weil wir nun alle in Quarantäne müssen, bis die Testergebnisse vorliegen. Aber jetzt sind wir hier und machen mit weiter erhöhten Hygienemaßnahmen das Beste draus.
Draußen ist es eh am Sichersten, und wir sind den ganzen Tag draußen. Unter blauestem Himmel schießen wir die Col-de-Vars-Abfahrt hinunter ins Ubaye-Tal. Am Abzweig zum Larche sammeln wir uns, und ab da geht es im Formationsflug weiter, am Abstecher zum Col de la Bonette vorbei auf der Route des Grandes Alpes Richtung Barcelonnettte. Der Wind pfeift von vorne, aber wir lassen uns nicht aufhalten. Kurzvor Barcelonnette weichen wir auf die Umfahrung aus (die mittlerweile für Radfahrer verboten ist) und biegen Richtung Cayolle und Allos ab. Über den Cayolle kommen wir morgen zurück, jetzt geht es hoch auf den Allos. So einsam, so schön! Autofrei ist er an jedem Freitag bis 12 Uhr, fast autofrei ist er auch jetzt. Wir schrauben uns immer höher, sehen irgendwann die Cayolle-Passstraße tief links unter uns in der Bachelard-Schlucht liegen, und erreichen Sille 7 km unterhalb der Passhöhe. Ein sehr schöner Ort mit Schatten, tollen Ausblicken und erstklassiger Corona-Verpflegung.
Nun wird es erst recht richtig schön, und eigentlich viel zu schnell ist die heute sehr windige Passhöhe erreicht. Schnarchnasige Bedienung unterhalb der Allos-Passhöhe (die sich noch als Vorteil herausstellen wird).
Nun Abfahrt auf holpriger Straße bis La Foux dann rasant hinunter nach Allos, und von da wieder in einer langen Einerreihe bei Geschwindigkeiten zwischen 40 und 50 weiter gen Tal.
Den Abzweig zum Col des Champs lassen wir diesmal links liegen, und damit beginnt für mich Terra Inkognita. Schon die Burg in Colmars-sur-Alpes überrascht mich peinlicherweise, und dann geht es einfach noch 15 km weiter runter, wo die D908 nach links in Richtung Col de Colle St. Michel abbiegt. Baustellenschilder versperren die Straße, aber wir lassen uns nicht abschrecken. Wird schon gehen! Sille ruft an, Gruppe 1 wurde abgewiesen und fährt jetzt 40 km durch das Tal. Die Bauarbeiter ließen erst wieder ab 17 Uhr jemanden durch. Es ist zehn nach vier, bis wir da oben sind, haben die Bauarbeiter sicher längst Feierabend gemacht.
So ist es nicht ganz, aber sie sind so kurz davor, dass die Gegenwehr bei uns nicht mehr groß ist. Sie bauen den Bauzaun ab, wir können durch. Die Auffahrt ist sanft und nett, die Abfahrt gehört mit zum Besten, was diese Reise zu bieten hat. Massive Felsformationen, eine monumentale Felsmauer, ein wie ein Vogelnest an die Wand gebautes Dorf und eine reich mit Bögen gestützte Eisenbahnstrecke gibt es zu bestaunen.
Dann erreichen wir Annot, ein wunderschönes mittelalterliches Kleinstädtchen mit einem schnuckeligen kleinen Hotel und bestem Abendessen auf der luftigen Hotelterrasse.
So schön ist es in der Hochprovence!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine lange Etappe, eine schwere Etappe. Aber auch eine wunderschöne Etappe. Wir beginnen direkt ab Guillestre mit dem Col de Vars – das hässliche Entlein der Route des Grandes Alpes, der dort zwischen Izoard und Cayolle nie die Aufmerksamkeit bekommt, die er vierdient. Aber auch wir müssen zugeben: der Col d'Allos, den wir als zweiten Pass des Tages bezwingen, ist der schönere, herrlich gelegen oberhalb der Bachelard-Schlucht. Und noch einen dritten Pfeil haben wir im Köcher: der recht flache Colle Saint-Michel, der uns in den abgelegenen Etappenort Annot führt.
Von Jan – In der alten Fassung der Monumenten der Südalpen, als wir noch Sampeyre und dei Morti fahren konnten, sind wir zwei Nächte in Barcelonnette geblieben, um von dort die Traumrunde der Südalpen zu fahren: Allos, Champs, Cayolle. Der Kenner hat uns noch mehr ins Tourenbuch geschrieben: gestern schon den überraschenden Col de la Colle St. Martin, und heute erstmal die Cians-Schlucht, um dann über Valberg zur Cayolle-Passstraße vorzudringen. Ein Riesenumweg von 40 km mit 1100 Hm natürlich, da man auch direkt durch die Daluis-Schlucht zum Cayolle kommen kann (siehe Regelplanung), wie es die entspannte Gruppe unter Karsten heute bevorzugt, die von einigen Ruhesuchenden aus den anderen Gruppen verstärkt wird.
Wir anderen folgen der vom Cayolle kommenden Var weiter flussabwärts, statt ihr entgegen zu streben, halten nur kurz in Entrevaux am Festungsblick für einen Fotostopp und durchfahren dann Puget-Théniers, dem morgigen Etappenort. Flusskreisreisen mit quaeldich.de. Kurz unterhalb biegen wir nach links auf die D28 ab und durchfahren sogleich die Gorges de Cians inférieur: imposante hele Sandsteinwände so weit das Auge reicht. Bis jetzt steigt die Straße sanft, aber sobald wir am Abzweig zum Col de la Sinne vorbei kommen (morgige Rückkehr), geht es mächtig zur Sache. Während wir uns durch einige Kehren nach oben schrauben, und auf die Serpentinen des Col de la Sinne hinab blicken, zeigt sich vor uns schon der tiefrote Porphyrfelsen der Gorges de Cians supérieur, auf die wir nun zufahren. Wahnsinniges rot, wannsinnige Felsklüfte und -wände, Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn sind vor allem die Tunnelumfahrungen auf der alten Straße.
Jetzt haben wir schon fast 1000 Hm in den Beinen, ohne das recht gemerkt zu haben. der weitere Anstieg nach Beuil gestaltet sich recht unscheinbar, und oben sitzen die Gruppenmitglieder schon im Café. Der Tag ist jung, und Sille ist noch weit! "Der Col de Valberg ist eine Autobahn", sagte Thomas heute morgen und rechtfertigt damit das Auslassen der Cians-Schlucht. Wir finden, das ist eine Straße in ein Skigebiet wie jede andere auch und meckern nicht, sondern genießen lieber die geniale Abfahrt hinunter zurück ins Vartal.
In Guillaumes drückt die provenzalische Mittagshitze, und wir sehen zu, dass wir Höhe gewinnen, aber die folgenden 17 km zur Sille gestalten sich zäh. Sehr zäh. Heiß! Hier unten ist der Cayolle nicht sehenswert, das Vartal schottrig und breit. In Entraunes wartet endlich Sille auf uns, bei Km 88 in der heutigen Tour kann ich ein wenig Energie gut gebrauchen. Es ist immer noch unendlich heiß, und die Sonne knallt unbarmherzig auf den Parkplatz. Glücklicherweise sind Silles Früchte frisch und im Café gegenüber gibt es eine kalte Orangina und einen doppelten Espresso.
Hernach läuft es deutlich besser, auch weil es landschaftlich nun viel reizvoller wird. Ab Estenc mag ich den Cayolle, insbesondere meine Lieblingsstelle mit der Kehre, dem Baum, dem Teich, die schon den quäldich-Kalender 2014 betitelt hat.
Dann wird es hochalpin, dann sind wir oben. High Ellbows, runter ins Tal und ab nach Barcelonnette, dem quirligen Hauptort des Ubaye-Tals. Im Ort herrscht Maskenpflicht, so voll ist es. Und morgen geht es auf den höchsten Asphaltierten Punkt der Welt in Frankreich, die Cime de la Bonette!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Es geht wieder zurück nach Norden. Ein kurzes Stück fahren wir im Var-Tal, dann geht es durch die spektakuläre Gorges de Daluis mit ihren feuerroten Felsen in Richtung Col de la Cayolle. Ein langer Anstieg, aber ein schöner Anstieg, mit einer noch schöneren Abfahrt zurück nach Barcelonnette, wo wir schon gestern durchgekommen sind. Heute übernachten wir in Jausiers, am Fuße der sagenumwobenen Cime de la Bonette.
Variante: Auf sage und schreibe 140 km und 3150 Höhenmeter kommt man, wenn man die Etappe noch ein wenig aufpeppt. Die Gorges de Cians verläuft parallel zur Gorges de Daluis, auch sie punktet mit roten Porphyrfesen, aber sie ist vielleicht sogar noch eine Spur beeindruckender. Das bedeutet allerdings, dass wir auch noch den Col de Valberg mitnehmen müssen, um zum Col de la Cayolle zu kommen.
Von Jan – Die Franzosen sind ja so selbstbewusst, deswegen bezeichnen sie die Cime de la Bonette als la plus haute en europe, was natürlich stimmt, wenn man "la" als Gipfelschleife interpretiert, aber auf Asphalt geht's sowohl in den Alpen als auch natürlcih am Pico del Veleta höher. Egal, wir wollen trotzdem hoch und pedalieren die 10 km nach Jausiers flüssig weg, wo die 1589 Hm zur Cime de la Bonette beginnen.
Meine Beine sind gestern nicht recht in den Tritt gekommen, und daher gebe ich einfach mal Druck aufs Pedal. Bis Km 15 vor dem Col de la Bonette möchte ich schnell fahren, dann zwei Kilometer locker, dann auf meine Gruppe warten. Aber schnell kommt schon Ruperts Gruppe 1 vor mir ins Blickfeld, und so fahre ich erst mit Rupert, dann später mit Paul etwas, was mich natürlich besonders freut, denn Paul ist schließlich mein Lebens- Technik- und Farb&Stil-Attaché.
Christof will auch in den quäldich-Kalender und schließt von hinten auf zum Shooting.
Doch rigendwann muss ich dann doch auf meine Gruppe 2 warten - überhalb des Pause 2000, also schon auf über 2000 m Höhe. Der Bonette ist viel schöner, als ich ihn von 2011 in Erinnerung habe. Unten schön, in der Mitte schön, wo ich jetzt an der Doppelkehre warte, und oben schön, wo die zerklüftete Hochgebirgslandschaft beginnt.
Nur ganz oben, auf der Gipfelschleife, wird es arg mondlandschaftlich. Dafür 360-Grad-Rundumsicht auf der Cime, zu der wir noch die 60 Hm nach oben laufen. Barfuß in meinem Fall, worüber sich die Franzosen arg amüsieren.
Schon 7 km vor der Passhöhe hatte Lena auf die schnell aufziehenden Wolken hin gewiesen, oben ist es mittlerweile bedeckt, und es weht ein scharfer Wind, so dass wir möglichst schnell gen Tal schießen. Sille steht zum Glück nach 25 km in St-Etienne-sur-Tinée bereit, Lichtjahre weiter unten am Pass, die einfach nicht verstreichen wollen.
Dann aber doch verstreichen, und endlich kriegen wir essen! Und werden wieder warm! Und freuen uns, dass es oben trocken geblieben ist. Das sah teils anders aus in der Vorhersage. Schnell Sille Tschüs gesagt und schon geht's das Tinée-Tal runter. Café gibts heute nicht, alle wollen vor dem Regen im Ziel sein. Der Col de la Sinne hat 1000 Hm und ist sinnfrei, wir könnten auch im Tal fahren, was nur 3 km länger wäre. Aber wir wollen die Passjagd der Seealpen gewinnen (wir=ich), und also muss die ganze Truppe drüber. Was nett ist, mit schönen Blicken rüber ins Tinéetal, und einem gar nicht so kleinen Dorf nach drei Vierteln der Höhenmeter.
Wir fragen uns, wer um alles in der Welt dieses Dorf gegründet hat. Und warum? Wer machen die hier? In Ilonse, oder Ilonso im Okzitanischen. Am Dorfbrunnen stehen die Dorfältestenden, die fragen sich sicher das gleiche. Viele Radfahrer haben sie sicherlich noch nicht gesehen, denn eigentlich alle donnern das Tinée-Tal runter, so auch wir schon häufig. Mark steht oben sinnlich am Passschild und lässt sich für den Men's-Health-Kalender ablichten (ab 2021 im quäldich-Verlag).
Heiko hat leider verstanden, warum wir hier hoch sind. Wegen meiner Seealpen-Passjagd. Das relativiert sich hinter Pierlas, dem ebenso schwer erreichbaren Ort auf der anderen Seite, zu dem eine waghalsig in die Felsen gehauene Straße führt. Hammer-Abfahrt, aber sehr technisch! Dafür kann man hier mindestens rüber fahren. Unten am Abzweig zur Cians-Straße frohlocken wir, denn wir scheinen vom Regen heute verschont zu werden.
In der unteren Cians-Schlucht ist es unerwartet ziemlich steil, eine richtige Abfahrt. Da haben uns gestern die Blicke von der Steigung abgelenkt. Und im Vartal peitscht und auf den letzten sechs Kilometern der Wind, Regen und Hagel entgegen. Völlig durchnässt erreichen wir unseren Zielort. Jubelnd!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir sind schon wieder zurück auf dem Weg nach Nizza. Die Verkehrsschilder weisen darauf hin: eigentlich müssten wir nur noch über den Col de la Bonette und dann das Var-Tal hinab, um zu unserem Ausgangspunkt an der Côte d'Azur zurückzukommen. Nur noch der Col de la Bonette? Das ist natürlich untertrieben, denn der Pass – von dem man noch die auf über 2000 m Höhe hinauf führende Zusatzschleife Cime de la Bonette fahren sollte – ist allein schon aufgrund seiner Länge ein harter Brocken. Oben dann wieder: Ausschilderung nach Nizza. Doch wir sind noch nicht fertig, und es wäre viel zu schade, die Schönheiten links und rechts des Var-Tals auszulassen. Wie beispielsweise den einsamen Col de la Sinne auf dem Weg in den Etappenort Puget-Théniers.
Von Jan – Bericht von Samstag, den 29.82020: Eine Woche mit ziemlichem Wetterglück liegt hinter uns. Das bisschen Regen auf den letzten Kilometern der gestrigen Etappe war fast schon ein Husarenstreich, denn am Vorabend sah es noch so aus, als könnte uns schon am Bonette der Regen erwischen. Und der wäre sicher weniger warm gewesen als die Wellen, die die vorbeifahrenden Autos gestern Abend im Starkregen über uns ergossen haben.
Und auch für den heutigen Tag war gestern noch Regen von morgens bis Abends angekündigt, und so sind wir sehr froh, heute morgen nur einen bedeckten Himmel und feuchte Straßen vorzufinden, aber auch eine Restchance, dass wir heute gänzlich trocken bleiben, wenn wir die Gewitterzellen des Nachmittags günstig abreiten.
Und so starten wir frohen Mutes in den Col St. Raphaël, der direkt in Puget-Théniers an der eindrücklichen Schrägseilbrücke über die Var seinen Ausgang nimmt. Während wir uns in einigen Kehren nach oben winden, wird unsere Zuversicht jäh durch schwere Regentropfen gebremst. Also doch schon die Regenjacke anziehen. Und gleich wieder aus, denn das war's schon wieder. Oben sammeln wir uns nicht lange und stürzen gleich wieder über La Penne und Sigale hinab ins Estéron-Tal stürzen. Hier rollt's, und natürlich fährt die halbe Gruppe am schmalen Abzweig vorbei, der uns nach Aiglun führen soll. Mein erster Impuls, Matthias, Mark und Martin nachzusetzen, wird von den schrillenden Alarmsignalen meiner Beine ausgebremst. Doch lieber anrufen. Aber Matthias hat den Fehler schon erkannt und kommt um die Ecke. Alle grinsen breit von der schönen Abfahrt, und die paar Höhenmeter nehmen sie gerne in Kauf.
Gestern gab's bei uns ja keine Kaffeepause, weil das drohende Gewitter uns gejagt hat, und heute sind alle entspannt. Die meisten reisen erst morgen ab, Heiko hat das Rückfahrticket ab dem Mittagessen bei der Sille gebucht, und die Gruppe 3 ist noch hinter uns, also fallen wir in das schnuckelige Café im schnuckeligen Aiglun ein. Urlaubsstimmung. Hier gibt's sogar drei Fremdenzimmer "et une dortoire", da könne man schon 30 Leute unterbringen. Für Einzelreisende aber sicher eine Empfehlung.
Dann wird es spektakulär. Die Straße fällt leicht ab in die Clue d'Aiglun, einem engen Einschnitt zwischen riesenhaften Felswänden, durch die einige unbeleuchtete Tunnel führen. Staunende Blicke, Motivklingel und Fotostopps aller Orten. Heute hat natürlich niemand mehr mit großen Höhepunkten gerechnet, natürlich dachten alle, es ginge heute hauptsächlich ums ankommen. Geht es ja auch, aber quädlcih wäre nicht quäldich und Tom wäre nicht Tom, wenn er uns nicht noch auf der letzten Etappe überraschen könnte.
Es folgt der sehr lange Anstieg über den Col de Pinpiniet zum Col de Bleine, wo Sille heute zum letzten Mal mit ihrem Buffet auf uns wartet. Es ist stets schön und wird nicht langweilig, aber das ganz große Kino von der Clue wiederholt sich nicht noch einmal. In Le Mas, auf der oberen der beiden möglichen zwei Strecken Richtung Col de Bleine, sitzt die entspannte Gruppe beim Café, so dass die natürliche Gruppenfolge ab hier wieder hergestellt ist. Ab der unscheinbaren Passhöhe des Col de Pinpinier thront der Felsstock der Arpille 500 m über uns und überwacht unseren Sturm auf den Col de Bleine, der letzten Bergwertung der Tour. Mein Sturm ist mehr ein lauer Windhauch, aber als sich kurz nach uns die entspannte Gruppe ankündigt, stürmen Klaus und Horst mit ca 50 km/h auf den Pass. Beeindruckend. Klaus fordert das Fotofinish ein, ungeachtet der erdrückenden Beweislast der Anwesenden.
Und dann stellen wir uns zum letzten Gruppenbild auf. Heiko lässt das Sille-Ticket verfallen und wechselt hier auf die kürzere A-Route, wir anderen wollen noch nach Gourdon zum versprochenen Mittelmeerblick! Bis dahin schlängeln wir uns über eine Hochstraße und mehrere Passmarken zum Col de l'Ècre, aber schon am Col du Castellaras sehen wir, wie sich das Gewitter in der Gorges du Loup festgesetzt hat. Da muss Heiko jetzt sein, und die Gruppe 1. Wir fahren noch bis zum Col de la Sine. Thomas hat in zweieinhalb Kilometern einen Ort ausgemacht, hier wollen wir ein Café finden und lieber eine Stunde abwarten, bis es vor uns wieder freier wird. Kurz darauf erreichen wir eine T-Kreuzung, an der Grasse nach rechts ausgeschildert ist. Das wollte ich mir eigentlich noch ansehen, und in dieser Richtung sieht es deutlich besser aus. Aber der Vorschlag wird abgelehnt, auch weil wir noch nach Goudron wollen, und in die Gorges du Loup. Caussois ist wirklich nur ein kleiner Weiler, aber schon von weiten deuten einige Flaggen auf touristische Infrastruktur hin. Wir erwarten ein großes Restaurant und finden eine kleine Pâtisserie mit sechs Stühlen und einer großen Auswahl an Tartelettes, von der ich mir gleich zwei gönne. An Myrtilles und Framboises kann ich ohnehin nicht ohne Konsum vorbeigehen, und der double expresso sorgt für neue Lebenskraft, während draußen die Welt untergeht. Kurzer Gruppenaustausch ergibt, dass die schnelle Gruppe tatsächlich in der Gorges du Loup vom Gewitter gestellt wurde, sie sitzen kurz unterhalb in der Auberge du Loup und warten auf bessere Zeiten.
Nach einer Stunde trauen wir uns raus, und wenig später rollen wir den Col de l'Ècre hinab. Hier sieht man die Wucht des abziehenden Gewitters: überall Steine, Sand, Äste und Laub auf der Straße.In Gourdon fahren wir geradeaus, um den versprochenen Mittelmeerblick zu testen, und tatsächlich kommt gerade rechtzeitig die Sonne raus. Wow!
Auch durch die Gorges du Loup und am Cascade de Dingsbums ist es noch trocken, und der Regen erreicht uns erst auf den letzten 30 km im Flachen. Selten haben wir so unentspannte Autofahrer erlebt, einer fährt mich im Gegenverkehr fast um, und ich liege ihm schon halb auf der Windschutzscheibe. Wir erreichen das Mittelmeer, aber nach einem Bad steht nun niemandem mehr der Sinn, wir wollen nur noch ankommen. Kurz vor der Var-Brücke müssen wir auf den Radweg ausweichen, denn hier erreicht uns der Rückstau der Tour-de-France-Sperrungen. Die letzten Kilometer haben wir dafür die dreispurige Straße ganz für uns, und irgendwie mogeln wir uns durch die Absperrungen zum Novotel am Flughafen. Dank des schlechten Wetters ist das Superspreading-Event heute wohl ausgeblieben, nur vereinzelt stehen Zuschauer in Regenumhängen am Straßenrand. Gruppe 1 ist kurz vorher eingelaufen und hat die Profis gerade durchfahren gesehen. High Ellbows und glückliche Gesichter. Alle heile ins Ziel gebracht, das ist nach einer solchen Etappe das Wichtigste.
Noch breiter zeigt sich Martins Grinsen nach einer warmen Dusche. Nach einer erfüllten Woche in den Südalpen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wer hätte gedacht, dass es im Hinterland der quirligen Côte d'Azur so wunderschöne, unbekannte Pässe gibt... Auf unserer Schlussetappe nach Nizza treten wir den Beweis an. Der Col de Saint-Raphaël macht den Auftakt, dann geht es zum sagenhaften Col de Bleine, bis wir dann schließlich am Col de l'Ecre zum ersten Mal das Meer wiedersehen. Wir genießen noch die Abfahrt durch die wildromantische Loup-Schlucht, dann sind wir langsam schon wieder im Dunstkreis von Nizza. Wo sich dann nach einer Woche der Kreis schließt – am besten mit einem wohlverdienten Bad im Mittelmeer!