Naret 3000 105,8 km / 3404 Hm
Redaktionell bestätigte Tour von TicinoBergler46
Von TicinoBergler46 –
Naret 3000
2. Juni 2011, 6:40h
Nach 2 ½ Wochen Velo-Abstinenz endlich wieder in den Bergen!
Unter anderem waren wir auf einer (sehr interessanten) Kulturreise in Bremen/Bremerhaven. Als wir an der Luneplate auf dem Weser-Damm stehen trifft mich die Flachheit wie ein Schock. Ich stoße einen Urschrei aus (lautlos, da einer unserer Freunde aus dieser Gegend stammt) : „Ich will Berge!!“.
Heute ist „Auffahrt“ (wie die Schweizer zu Christi Himmelfahrt sagen). Mit dem Velo habe ich das ca. 100 Tage im Jahr. Aber Naret-Auffahrten sind immer Höhepunkte, auch heute, obwohl der Himmel bedeckt ist.
Ich weiß, die heutige Tour wird anstrengend. Wie bei der Tour Dialog mit der Naret wird mir die Naret die Kraft aus den Beinen ziehen, insbesondere weil ich noch an die „dicke“ Luft der Ebene gewohnt bin.
Sehr diszipliniert bewege ich mich nach oben, nicht stehen bleiben, keine Zwischenspurts, frühzeitig schalten. Der Lago del Sambuco (1000 Hm), normalerweise eine Schönheit, zeigt sich mit sehr wenig Wasser von einer ungewohnt hässlichen Seite. Überall stehen Autos und die zugehörigen Angler tief unten am Wasser. Alle in stylischem Angler-oufit, aber nirgendwo sehe ich einen gefangenen Fisch.
Wie wird sich die Kompakt-Schaltung auf der 18% Rampe machen? Sie macht es gut, weil ich ja längst weiß, wo es wieder flacher wird. Der Steilhang ist weniger schlimm als er aussieht, es gibt ja nur kurze 16% Rampen, immer wieder kann man kurzfristig auf dem Sattel sitzen oder in den 2. Gang schalten. Blöd ist nur, dass ich auf 2000m merke, ich würde mehr als 3 Stunden brauchen. Das wäre zuviel des Guten/Gemächlichen! Also beschleunige ich etwas. Und plötzlich sind die Beine müde. Zweimal werde ich kurz von Schnee aufgehalten. Und so erreiche ich schwer keuchend 2:59:18 den Ende des Staudamms mit seinem 2311m Schild. Ich weiß, dass ich den Zwischenspurt noch bereuen werde. Auch der Lago del Naret hat einen hässlichen Wassertiefstand. Nur die natürlichen Laghi Scuro, Superiore und Sassolo zeigen ihre Schönheit.
Auf der Abfahrt erhole ich mich wieder und fahre bei Broglio mit Schwung hinauf zur Alpe Brunescio, beflügelt durch den funkelnagelneuen Straßenbelag, der die bisherige Waschrumpel abgelöst hat. Zwar meist 10%, aber dazwischen immer wieder erholsame 8 Prozenter. Nach 300 der 850 Hm ist die Erholung verbraucht und ich muss mich immer wieder aus einem zu langsamen Trott herausreißen. Der Aufstieg kommt mir viel länger vor als beim ersten Mal. „Aufs Bavonatal verzichten“ flüstert mein innerer Schweinehund. Ich knüpple ihn aber nieder. Noch.
Endlich oben und sofort bergab. Ich muss um 14h in Ascona sein. Schnell auf dem guten Sträßchen nach unten, dann weiter nach Bignasco. 13km nach San Carlo steht dort. Und das für knapp 600Hm. Ich kenne das Bavonatal gut vom Wandern. Es ist das schönste der wildromantischen Tessiner Täler! Für Wanderer (speziell das Seitental Val Calnegia). nicht aber für Hm-hungrige Velofahrer. Langweilige Straße mit einigen steileren Passagen. Nur die wilden und hohen Felsflanken und die malerischen Dörfer erfreuen das Auge. Pflichtfotos bei wolkigem Wetter sind zwar von der Velofahrt, aber dürftig gegen die Wanderfotos (mehr dazu in der geplanten Beschreibung). Die Strecke zieht sich wie Kaugummi, vom Kilometer-Fressen keine Spur. Ich müsste jetzt einer der eleganten Flachlandfahrer von QD sein. Aber nur vörübergehend. Die Seilbahnstation von San Carlo sieht man schon von Weitem. Sie liegt so hoch, dass klar wird, die Haupt-Hm kommen erst zum Schluss. Auf den letzten Serpentinen ist mir QD besonders nah: „quäl dich in den Bergen“. Der Rest ist rasch erledigt.
Was mir wirklich zu schaffen macht? Das ist das eigentliche Ziel dieser Testfahrten. Nämlich die Vereinigungsmenge dieser Tour mit der Dialog mit der Naret. Weniger kompliziert: Naret+Brunescio+Bavona+Bosco Gurin+Cimalmotto/Fontanella, also alle wesentlichen Auffahrten im Vallemaggia. Der Name ist schon gefunden: „Naret 5000 oder Viva Vallemaggia“.
Nur eine Kleinigkeit fehlt noch. Die Umsetzung. Heute hätte ich es nicht geschafft. Aber deswegen kann ich doch nicht zum Flachland-Tiroler (=Fahrer) werden. Oder?
Meine letzte Hoffnung ist Reto. Er will als Motivator mitmachen.
2. Juni 2011, 6:40h
Nach 2 ½ Wochen Velo-Abstinenz endlich wieder in den Bergen!
Unter anderem waren wir auf einer (sehr interessanten) Kulturreise in Bremen/Bremerhaven. Als wir an der Luneplate auf dem Weser-Damm stehen trifft mich die Flachheit wie ein Schock. Ich stoße einen Urschrei aus (lautlos, da einer unserer Freunde aus dieser Gegend stammt) : „Ich will Berge!!“.
Heute ist „Auffahrt“ (wie die Schweizer zu Christi Himmelfahrt sagen). Mit dem Velo habe ich das ca. 100 Tage im Jahr. Aber Naret-Auffahrten sind immer Höhepunkte, auch heute, obwohl der Himmel bedeckt ist.
Ich weiß, die heutige Tour wird anstrengend. Wie bei der Tour Dialog mit der Naret wird mir die Naret die Kraft aus den Beinen ziehen, insbesondere weil ich noch an die „dicke“ Luft der Ebene gewohnt bin.
Sehr diszipliniert bewege ich mich nach oben, nicht stehen bleiben, keine Zwischenspurts, frühzeitig schalten. Der Lago del Sambuco (1000 Hm), normalerweise eine Schönheit, zeigt sich mit sehr wenig Wasser von einer ungewohnt hässlichen Seite. Überall stehen Autos und die zugehörigen Angler tief unten am Wasser. Alle in stylischem Angler-oufit, aber nirgendwo sehe ich einen gefangenen Fisch.
Wie wird sich die Kompakt-Schaltung auf der 18% Rampe machen? Sie macht es gut, weil ich ja längst weiß, wo es wieder flacher wird. Der Steilhang ist weniger schlimm als er aussieht, es gibt ja nur kurze 16% Rampen, immer wieder kann man kurzfristig auf dem Sattel sitzen oder in den 2. Gang schalten. Blöd ist nur, dass ich auf 2000m merke, ich würde mehr als 3 Stunden brauchen. Das wäre zuviel des Guten/Gemächlichen! Also beschleunige ich etwas. Und plötzlich sind die Beine müde. Zweimal werde ich kurz von Schnee aufgehalten. Und so erreiche ich schwer keuchend 2:59:18 den Ende des Staudamms mit seinem 2311m Schild. Ich weiß, dass ich den Zwischenspurt noch bereuen werde. Auch der Lago del Naret hat einen hässlichen Wassertiefstand. Nur die natürlichen Laghi Scuro, Superiore und Sassolo zeigen ihre Schönheit.
Auf der Abfahrt erhole ich mich wieder und fahre bei Broglio mit Schwung hinauf zur Alpe Brunescio, beflügelt durch den funkelnagelneuen Straßenbelag, der die bisherige Waschrumpel abgelöst hat. Zwar meist 10%, aber dazwischen immer wieder erholsame 8 Prozenter. Nach 300 der 850 Hm ist die Erholung verbraucht und ich muss mich immer wieder aus einem zu langsamen Trott herausreißen. Der Aufstieg kommt mir viel länger vor als beim ersten Mal. „Aufs Bavonatal verzichten“ flüstert mein innerer Schweinehund. Ich knüpple ihn aber nieder. Noch.
Endlich oben und sofort bergab. Ich muss um 14h in Ascona sein. Schnell auf dem guten Sträßchen nach unten, dann weiter nach Bignasco. 13km nach San Carlo steht dort. Und das für knapp 600Hm. Ich kenne das Bavonatal gut vom Wandern. Es ist das schönste der wildromantischen Tessiner Täler! Für Wanderer (speziell das Seitental Val Calnegia). nicht aber für Hm-hungrige Velofahrer. Langweilige Straße mit einigen steileren Passagen. Nur die wilden und hohen Felsflanken und die malerischen Dörfer erfreuen das Auge. Pflichtfotos bei wolkigem Wetter sind zwar von der Velofahrt, aber dürftig gegen die Wanderfotos (mehr dazu in der geplanten Beschreibung). Die Strecke zieht sich wie Kaugummi, vom Kilometer-Fressen keine Spur. Ich müsste jetzt einer der eleganten Flachlandfahrer von QD sein. Aber nur vörübergehend. Die Seilbahnstation von San Carlo sieht man schon von Weitem. Sie liegt so hoch, dass klar wird, die Haupt-Hm kommen erst zum Schluss. Auf den letzten Serpentinen ist mir QD besonders nah: „quäl dich in den Bergen“. Der Rest ist rasch erledigt.
Was mir wirklich zu schaffen macht? Das ist das eigentliche Ziel dieser Testfahrten. Nämlich die Vereinigungsmenge dieser Tour mit der Dialog mit der Naret. Weniger kompliziert: Naret+Brunescio+Bavona+Bosco Gurin+Cimalmotto/Fontanella, also alle wesentlichen Auffahrten im Vallemaggia. Der Name ist schon gefunden: „Naret 5000 oder Viva Vallemaggia“.
Nur eine Kleinigkeit fehlt noch. Die Umsetzung. Heute hätte ich es nicht geschafft. Aber deswegen kann ich doch nicht zum Flachland-Tiroler (=Fahrer) werden. Oder?
Meine letzte Hoffnung ist Reto. Er will als Motivator mitmachen.
3 gefahrene Pässe
Lago del Narèt, Bavonatal, Alpe BrunescioStrecke
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren
am