Von Jan –
Die heutige erste Tour führt uns über die Norbertshöhe, den jungen Inn hinauf und durch das Herz des schweizer Nationalparks über Ofenpass und Reschenpass. Als Dreiländer-Runde führt sie durch die Schweiz, Italien und Österreich und ist zum Auftakt schon eine ausgewachsene Alpentour.
Die ersten zwei Kilometer geht es erst einmal hinauf zur Norbertshöhe und dann durch 11 Serpentinen hinunter nach Martina im Inntal, wo auch die Grenze zur Schweiz übertreten wird. Bis Scuol folgt die Straße dem Inn bei mäßiger Steigung und ansehnlicher Aussicht auf die Unterengadiner Dolomiten zur Linken.
Von Scuol aus folgen wir nach einer kurzen Abfahrt weiter dem Unterengadin bergauf. Der Inn fließt hier immer noch reißend im engen Bett, und so nimmt die Straße einige Male den Weg den nördlichen Hang hinauf, was uns bis Susch ca 200 zusätzliche Hm einbringt. Besonders den Anstieg nach Ardez gilt es einzuplanen, denn sonst vermisst man die verlorenen Körner am ersten Anstieg des Tages.
Bis zu diesem Abzweig zum Ofenpass in Zernez geht es nach Susch stetig und leicht bergan. Kurz nach Verlassen des Ortes steigt die Straße auf 6 km dann anspruchsvoll über einer spektakulären Schlucht nach Ova Spin (1850 m) an. Die folgende 4,5 km lange Abfahrt zum Abzweig des Straßentunnels nach Livigno am Punt la Drossa (1709 m) bringt den Verlust von 140 Hm mit sich. Hier beginnt der Schlussanstieg zum Ofenpass, aber die 9,5 km und 440 Hm durch den Nationalpark sind eher von der Landschaft als von großer Anstrengung geprägt: Einzig die letzten 3 km weisen noch einmal Steigungen um die zehn Prozent auf.
Vom Ofenpass genießen wir den schönen Blick hinunter ins Val Müstair bis zum Einschnitt des Umbrailpasses im Süden, den wir später noch kennenlernen werden. Heute allerdings führt die Abfahrt rasant durch das Münstertal hinunter nach Santa Maria, Endpunkt des morgigen Tages. Wir folgen dem nun lieblichen Münstertal weiter durch Münster zur italienischen Grenze (Ausweis!). Von nun an befinden wir uns im Vinschgau und fahren nach Mals ein.
Hier folgen wir nicht der stark befahrenen Straße zum Reschenpass, sondern nehmen lieber zusätzlich 3 Kilometer und 200 Höhenmeter in Kauf und folgen einer schmalen, lieblichen Straße nach Ulten am östlichen Hang des Vinschgaus. Durch alte, ortstypische Weiler führt diese Strecke nach St. Valentin a.d. Heide, wo wir die Reschenpassstraße kreuzen und von nun an westlich davon dem Vinschgauradweg folgen, der erst ab hier asphaltiert ist und in angemessener Breite bis nach Nauders führt.
Der Weg führt über einen weiteren Hügel namens Spinn am westlichen Ufer des Reschensees. Weit unter uns sehen wir dann den berühmten Kirchturm aus dem Reschensee ragen. Nach der Abfahrt nach Reschen folgen wir weiter dem Vinschgauradweg zum nahe gelegenen Reschenpass, den wir nach kurzem Fotostopp in Richtung Nauders verlassen. Hier haben wir (bergab) die Wahl zwischen der Hauptstraße und dem abseits gelegenen Radweg.
Ich bin diese Etappe gefahren und möchte die befahrenen Pässe in mein Palmares eintragen
Ich bin diese Etappe gefahren