Von majortom – Der Ötztaler und Bergamasker Alpengiro war im Jahr 2006 die erste Reise, die quäldichdurchgeführt hat. Wir fahren traumhafte Pässe in Tirol, Südtirol und der Lombardei – manche unbekannt wie der Croce Domini und der einsame Vivione, manche weltberühmt wie Gavia, Stelvio und Timmelsjoch. Wir durchfahren bedeutende Kulturlandschaften und einsame Bergregionen, Rollerpässe und echte Kracher. Kurz – der Alpengiro hat alles, was eine einwöchige Tour bieten kann.
Von rainhart – Am gestrigen Tag wurde Innsbruck noch von dunklen Regenwolken bevölkert. Der Wettergott meinte es aber gut mit uns und schickte uns pünktlich zum Start besseres Wetter.
Die Gruppen wurden noch etwas umsortiert, letzte Anweisungen erteilt und wir konnten pünktlich um 9 Uhr zur ersten Etappe durch die Ötztaler und Bergamasker Alpen starten. Auf der ersten Etappe wird gleich die Hälfte des Ötztaler Radmarathons abgearbeitet. Somit müssen wir natürlich als erstes über den Brenner und nach Italien. Statt der verkehrsreichen Staatsstraße entschieden wir uns für einen Umweg über Patsch und Igels. Zwar ein paar Höhenmeter mehr, dafür aber deutlich entspannter. Vielleicht sogar etwas zu entspannt. Eine Baustellenampel stellt unsere Geduld dann doch sehr auf die Probe. Nach fast 10min Wartezeit entschließen wir uns dann doch bei Rot zu fahren. Das erspart uns weitere 5min Wartezeit.
Über den Brenner rollt es erwartungsgemäß gut. Ganz im Sinne des Ötztalers entscheiden wir uns als Gruppe zu fahren und damit ein paar Körner zu sparen. Auf den letzten Kilometern sprengt es das Feld dann dich etwas und die Gruppen mischen sich erneut. Wir wollen einander ja kennen lernen. Stört als niemanden. Wir rollen weiter hinab nach Sterzing. Dort wartet Volker mit der Verpflegung auf uns. Wir können uns bestens für die Auffahrt zum Jaufenpass stärken. Inzwischen scheint die Sonne strahlend auf uns herab. Wärmer sollte es nicht mehr werden. Der Anstieg wird entsprechend schweißtreibend. Der Lärm der vielen Motorräder nervt etwas. Liegt aber hoffentlich nur am Sonntag und bleibt uns in den kommenden Tagen erspart.
Die Abfahrt in Passeiertal entschädigt die Mühen mit neuem Asphalt. Die Gefahrenstellen der vergangenen Jahre sind damit beseitigt. Zum Abschluss steht nur ein kurzer Abstecher nach Schloß Tirol an. Zwar nicht offiziell geplant, aber dafür kann Volker den Transporter ganz entspannt nach Meran fahren. Der Weg zum Schloss ist offiziell für Fahrräder gesperrt. Da aber zur Zeit noch recht wenig los ist, können wir trotzdem fahren. Wir umrunden nach einen kurzen Aufenthalt im Biergarten das Schloss und können direkt auf eine wunderschönen Straße nach Meran abfahren. Dort empfängt uns der Pool im Zielhotel. Was will man mehr...
Ursprünglicher Etappenbericht:
Es geht los. Der Brenner ist mit Sicherheit kein Pass, der schon im Vorfeld Begeisterungsstürme hervor rufen wird, gilt er doch als wichtigster Alpenübergang für den Schwerlastverkehr und somit als ziemlich stark befahren. Auf der alten Brennerstaße, auf der wir zunächst unterwegs sind, ist jedoch deutlich weniger los, und wir können recht entspannt in unsere Pässewoche starten. Und auch der abschließende Teil der Brennerstraße ist erträglich, da doch die Autobahn den größten Teil des Verkehrs aufnimmt. Damit haben wir die Alpensüdseite erreicht, haben wir Südtirol erreicht. Es folgt die Abfahrt nach Sterzing, und dann der Jaufenpass, mit dem wir ein erstes Ausrufezeichen setzen. Bis Meran führt uns die Etappe das Passeiertal hinab, dann ist die erste Etappe geschafft.
Von rainhart – Die Legende besagt dass man Südtirol eine Straße über die Hofmahd nur dazu gebaut hat, um Steuergelder vor Rom zu schützen. Verkehrlich ist die Verbindung zwischen dem Ultental und Deutschnonsberg unbedeutend. Wir können sie heute aber als Alternative zum Gampenpass nutzen und sparen dadurch sogar zwei Kilometer, bezahlen das aber mit 150HM extra.
Außerdem ist die Etappe eh schon sehr kurz. Und kurze Etappen bei Quäldich sind mit größter Vorsicht zu genießen. Da zum Einen die notwendigen Höhenmeter der Qual auf kürzerer Strecke verteilt werden müssen. Außerdem kommt es dann häufig zu einer Bergankunft und man verpasst die lohnende Abfahrt. Daher quälen wir uns die gnadenlose Auffahrt zur Hofmahd hinauf. Selbst mehrere lange Tunnels bieten keine Flachpassagen zwischendurch. Aber da die Straße ja quasi für uns gebaut wurde, nehmen wir es als göttliche Fügung und freuen uns umso mehr auf die rasante Abfahrt nach Revò zu Volker. Die führende Dreiergruppe genießt den Rausch der Geschwindigkeit so sehr, dass sie direkt weiterfährt und die Verpflegung verpasst. Zum Glück bietet der nachfolgende Radweg herrliche Rastplätze mit Möglichkeiten zum Auffüllen der Bidons. Die notwendigen Kalorien liefern wir per Radkurier nach und genießen die zweite Pause. Gruppe 1 und 2 schließen sich nun endgültig zusammen.
Auch auf dem romantischen Radweg durch das Nonstal rollen wir entspannt hinauf an den Fuß des Passo Campo Carlo Magno. Dort folgt schließlich der dritte Stop auf den schnellen Caffè al Bar. Dies gibt uns nochmal den notwendigen Druck auf den Pedalen für den letzten Pass. Die Abfahrt ist so kurz, dass wir von einer Bergankunft sprechen können.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Wir starten in der Innenstadt von Meran und müssen uns also erstmal heraus kämpfen, aber wir sind recht bald en route und auf dem Weg in die unbekannten Kleinode der Alpensüdseite. Nach einer kurzen Passage im breiten Tal zwischen Meran und Bozen geht es los mit dem Gampenpass. Es folgen 30 vornehmlich abfallende Kilometer ins Val di Sole, auf denen es immer heißer und heißer wird. Da die Staatsstraße durch das Val di Sole etwas vom unangenehmsten ist, was die Alpen vorhalten, haben wir uns entschieden, den unabhängig geführten, aber schmalen Radweg zu befahren. Wir beschließen die Etappe mit der Befahrung des Campo Carlo Magno, wo Karl der Große in einem seiner Züge nach Rom mit seinem Tross kampiert haben soll. Unglaubliche Blicke auf die Brentagruppe in Madonna di Campiglio.
Von rainhart – Nach der gestrigen Bergankunft starten wir heute gleich mit der Abfahrt. Gruppe 3 wird heute ausnahmsweise mal vorgeschickt, Gruppe 1 und 2 schlossen sich zur Verfolgung zusammen. Die Fahrt als große Gruppe verlief erwartungsgemäß rasant und relativ ereignislos. Die Regenwolken hatten pünktlich zum Start ein Nachsehen mit uns Radsportlern und beschlossen tagsüber eine Pause einzulegen. Volker wartete am Parkplatz mit grandiosem Blick auf den Idrosee auf uns. Er machte seinem Spitznamen Heavyweight Stulle alle Ehre und hatte heute belegte Brote vorbereitet. Auch das Obstbuffet ließ keine Wünsche offen. So konnten wir frisch gestärkt in den letzten Anstieg starten. Der Passo di Croce Domini hielt, was uns die Etappenbeschreibung versprach. Die anfangs breite Straße mit bestem Asphalt wurde immer schmaler. Grüne Wiesen und ein rauschender Gebirgsbach säumten ihn. Der Blick war trotz zunehmenden Nebel atemberaubend. Der Pass war wie angekündigt namenlos und durch ein dunkles Kreuz geschmückt. Ob das wohl Johannes, der als erster auf den Gipfel stürmte, für uns hochgefahren hat? Die Auffahrt über 1600Hm verlangte uns nochmal alle Kräfte ab. Der köstliche Caffè im Refugio kurz hinter der Passhöhe schmeckte jedenfalls vorzüglich und gab uns noch etwas Wärme für die 30km Abfahrt ins heutige Etappenhotel in Boario Terme.
Ursprünglicher Etappenbericht
60km Abfahrt durch das Sarcatal lässt uns bis Tione einen ansehnlichen Schnitt auf den Tacho zaubern. Die dazwischen liegende Auffahrt nach Bondo sollte man auf dem Schirm haben, auch wenn sie nur als kleine Welle auf dem Profil erscheint.
Bei Ponte Caffaro am Idrosee biegen wir rechts ab auf eine schmale Provinzialstraße in Richtung Bagolino. Hier beginnt der wunderbare, herrlich einsame Goletto di Cadino / Croce Domini, ein Pässedouble, das alles bereit hält, was wir Rennradfahrer in den Alpen lieben. Schmale Straße, einsame Berglandschaften, schöne Panoramen. Am Ende der Abfahrt beziehen wir Quartier in Boario Terme.
Von Sebastian383 – An unserem nun schon vierten Tag in den Alpen haben wir heute zwei Varianten der geplanten Etappe im Guidebuch. Die Stimmung ist zum Start hin noch gut, da es bei trockenem Wetter direkt schon im Startort in den ersten Anstieg des heutigen Tages geht, den Passo del Vivione. Gruppe 1 und 2 rollen wie die letzten Tage zum Start vereint bis zum Ende der insgesamt vier Tunnel dieses Anstiegs. Schon zu Beginn können wir uns über schöne Ausblicke in die enge, rechts von uns liegende Schlucht des Fiume Dezzo freuen, über der die charakteristischen Dolomitenstöcke in den Himmel ragen. Über die immer schmaler werdende Passstrasse ging es dann anschliessend durch den Nadelwald. Und entgegen manch anderem Anstieg bleibt es auch bis zum Gipfel beim lockeren Rollen, auch wenn es im späteren Teil noch etwas steiler wird.
Nach Erreichen der Hochebene mit dem Refugio und kurzer Stärkung mit Caffè ging es anschliessend wieder ins Tal zur Mittagsverpflegung, wobei beide Gruppen in der Abfahrt vom ersten Regen des Tages überrascht wurden. Zum Glück jedoch hörte der Regen kurz vor der Mittagsverpflegung auf, sodass jeder frisch gestärkt in das restliche Programm des Tages starten konnte. Die Motivation noch mindestens einen weiteren Pass, den Mortirolo zu erklimmen, nach diversen kleineren Regenintermezzi zur Anfahrt nach Monno war bei den meisten Teilnehmern jedoch gering. Gruppe 1 in Form von Rainer als Guide und Johannes als einzig verbliebenem Mitglied derselben Gruppe, sowie Matthias und Joachim mit mir als Guide wagten das Abenteuer zum berüchtigten Berg. Auch wenn es nur die «flache» Auffahrt mit knapp 1000 Hm war, gibt es doch einige Rampen in der Auffahrt zu bezwingen. Mit dem dann nachlassenden Regen erreichten wir die Passspitze, wobei Gruppe 1 noch weitere 500 Hm einsammelte und den Pass via Guspessa-Kammstrasse umrundete. Auf der Rückfahrt zum Hotel in Ponte die Lenio wärmte uns dann sogar noch die heraustretende Sonne.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auch der Vivione ist ein besonderes Kleinod in den Bergamasker Alpen. Nach einigen Kilometern Schonfrist beginnt sofort die einsame Passstraße, die uns hinauf in die Berge führt. Die Abfahrt führt uns dann ins Val Camonica zurück, alle Höhenmeter quasi umsonst also, aber das wird wohl niemand bereuen. Ein nur leicht ansteigendes Schlussstück das Tal hinauf rundet dann die Etappe ab, die in Ponte di Legno endet.
Von rainhart – Wer sein Rad liebt, der schiebt. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Doch das Schieben des Fahrrad ist damit nicht gemeint. Aber beginnen wir von vorne.
Nach dem Regentag gestern, begrüßt uns heute strahlender Sonnenschein. Leider nur ein trügerischer Augenblick beim Start in den Anstieg zum Gavia. Der reichhaltige Weinkonsum des Reiseleiters am Vorabend sorgt für mehrere Wendemanöver in Ponte di Lengo. Ab Ortsausgang gibt es aber keine weiteren Möglichkeiten zum Verfahren und so reihen sich schließlich alle (bis auf einen Begleiter für Volkers Transporter) mit reichlich Abstand am Anstieg auf. Wir sind ja noch in der Lombardei. Etwas Abstand zueinander wird doch noch immer erwartet. Wie an den Vortagen haben wird die Verpflegung ins warme Tal gelegt. Daher gibt es am Pass nur einen leckeren Caffè bzw. Cappuccino.
Volker hat heute neue Sphären der Verpflegung erreicht und macht Sille ernsthaft Konkurrenz. Neben frischem Obst hatte er belegte Brote der Kategorie ,,Stulle Heavyweight vorbereitet" (Vinschgauer mit Käse, Schinken oder Salami). Ganz liebevoll wurden auch zwei davon für den Rest von Gruppe 3 reserviert, der Rest hatte sich schon zuvor vereint.
Bach der Premiere im Besenwagen vor 2 Wochen, wanderte auch diesmal das Rad des Reiseleiters in den Transporter. Die Radschuhe wurden aber gegen Langlauf Schuhe getauscht und aus zwei Rädern wurden 4 Rollen. Damit wurde das Stilfser Joch auf Rollski bewältigt. Zwar nicht die ursprüngliche Intention der Etappenplanung, fiel aber definitiv auch unter QuälDich.
Immer wieder einsetzender Regen trübte die Stimmung nicht. Wir freuen uns über die Übernachtung auf dem Pass und der rasanten Abfahrt am morgigen Vormittag.
Ursprünglicher Etappenbericht
Eine so kurze Etappe gibt es selten auf unseren Rundreisen, allerdings sind auch diejenigen Etappen mit mehr als 3000 Höhenmetern rar gesät. Heute lautet das Motto also: kurz und knackig. Ein Pässedouble steht heute auf dem Programm, das wohl kaum prestigeträchtiger sein könnte. Der wunderschöne Gavia und das sagenumwobene Stilfserjoch. Direkt in Ponte di Legno beginnt die Auffahrt zum Gavia, und wir fahren ihn von seiner Schokoladenseite, auf der schmalen, an den Abgrund geklatschten Straße, wo Rennradfahren auch mal Abenteuer sein darf. Und nach der Abfahrt nach Bormio geht es direkt weiter zum Stilfserjoch. Natürlich ist die Ostrampe deutlich berühmter, aber auch die Westauffahrt von Bormio muss sich keineswegs verstecken und bietet alles, was das Pässefahrerherz begehrt! Und abfahren müssen wir heute nicht mehr – die Etappe endet mit einer Bergankunft auf 2757 m Höhe direkt an der Passhöhe!
Von rainhart – Leider konnten wir die Regenwolken in den letzten Tagen nicht abschütteln. Auch heute begrüßen uns wieder große Tropfen zum Frühstück. Wir können für die Abfahrt vom Stelvio zwischen Prad und Umbrailpass. Zum Glück sind beide nur feucht und sie Kälte lässt sich mit mehreren Schichten Kleidung bekämpfen. Im Vinschgau begrüßt uns angenehme Wärme und die Sonne lässt sich blicken. Entgegen der ursprünglichen Planung geht es nicht zum Timmelsjoch. Zwar soll die Straße nach Sölden genau rechtzeitig morgen öffnen, für uns war das Risiko aber zu groß. Die heutige Etappe wird daher in Landeck enden.
Wir entscheiden uns für die Alternative zur Reschenstraße über einen steilen Anstieg nach Uiten. Die letzten Tage haben ihre Spuren in den Waden hinterlassen und entsprechend langgezogen zieht sich das Feld Richtung Haidersee hoch. Der Blick auf den See entschädigt die Qualen allemal. Auch der Radweg um den See läuft nicht von selbst. Wir erreichen schließlich doch noch die Österreichische Grenze und rollen die Norbertshöhe hinauf zu Volker. Hier vereinen sich auch die beiden Gruppen der morgendlichen Trennung. Leichter Nieselregen bewegt uns zum weiterfahren. Gerne hätten wir noch länger am vorzüglichen Buffet genascht. Wir trösten uns aber mit einem Kaffeestop in Prutz. Von dort aus gibt es drei Optionen. Direkt zum Hotel nach Landeck, weitere 38km hinauf zum Kaunertaler Gletscher, oder über die Piller Höhe als Alternative zur Hauptstraße. Egal welche Wahl man traf, der Regen begleitete uns alle. Umso mehr freuen wir uns über die Wettervorhersage für morgen.
Ursprünglicher Etappenbericht (noch mit Timmelsjoch):
Die heutige Etappe hat es richtig in sich, auch wenn nur ein einziger Pass wartet. Aber die Anfahrt ans Timmelsjoch zieht sich. Nach der Abfahrt vom Stelvio am Morgen fahren wir knappe 25 km das Vinschgau hinab, wie gestern vornehmlich auf dem Etschtalradweg. Ab Meran fahren wir das Passeiertal hinauf nach St. Leonhard, umgekehrt zur Richtung am Montag. Und dann beginnt die endlose Auffahrt zum Timmelsjoch, 1800 Höhenmeter am Stück – das hat man selten in den Alpen. Bitte beachten: 120 Höhenmeter Gegensteigung in der Abfahrt Richtung Sölden hinauf zur Mautstation. Unser Hotel liegt kurz danach in Hochgurgl.
Von rainhart – Wir starten heute mit müden Knochen aus unserem Etappenhotel in Landeck. Die vergangenen Tagen stehen uns wie ins Gesicht geschrieben. Der Wetterbericht hat uns Besserung versprochen, doch das Wetter will sich noch nicht so ganz daran halten. Immerhin bleibt es heute trocken.
Die steile Pillerhöhe ist uns bestens vom Vortag bekannt. Das macht die Höhenmeter auch nicht angenehmer. Woher die Jungs nur immer noch die Kraft her nehmen für ein Rennen am Berg? Mir ist das etwas schleierhaft. Für mich zählt heute nur noch sicher anzukommen. Auf der Höhe angekommen ergibt sich heute ein wunderbarer Blick auf das obere Inntal. Der Steg über dem Abgrund lässt sich sogar mit dem Rad anrollen. Wir fahren heute wieder als vereinte Großgruppe 1,5. Hat den Vorteil, dass man als Guide auch mal vorneweg fahren kann. Und das Kühtai ist bekannt für seine schnelle Abfahrt. Wir müssen aber zuerst hinunter ins Pitztal. Damit können wir die verkehrsreiche Fahrt im Inntal minimieren. Die müssen wir aber unbedingt absolvieren. Denn zum einen müssen wir noch ins Ötztal und genau dort wartet Volker auf uns. Und nachdem Gruppe 3 die rasante Fahrt nicht für eine Verpflegung unterbrechen wollte, müssen wir Volkers Lager leer essen.
Frisch gestärkt starten wir in das Kühtai. Recht schnell wird uns klar, woher der Name kommt. Während wir uns am Anstieg abmühen, ertönt vom Straßenrand ein schmatzendes Muhen. Kühe liegen mit in der Kehre oder trampeln seelenruhig über die Fahrbahn. Am Pass treffen sich alle Gruppen auf einen gemeinsamen Kaffee zusammen. Wir blicken zurück auf 7 wunderschöne Etappen und freuen uns, dass alle pannen- und unfallfrei in Innsbruck ankommen.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Wie so oft: einen haben wir noch. Und so darf es auch auf der Schlussetappe nochmal ein namhafter Pass sein. Mit dem Kühtaisattel komplettieren wir gleichzeitig auch die imaginäre Runde des Ötztaler Radmarathons. Allerdings starten wir heute auf 2100 m Höhe, so dass es erstmal bergab geht. Lange bergab, durch Sölden durch und noch weiter, 45 km insgesamt, bis in Oetz die Auffahrt zum Kühtai beginnt. Der Pass kann uns jetzt auch nicht mehr schrecken, und so werden wir ihn hoffentlich in vollen Zügen genießen können. Die rasante Abfahrt führt uns abschließend fast bis nach Innsbruck, wo der Kreis sich nach einer Woche schließt.